Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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in den Garten gehen?«

      »Fein!«

      »Dann gehe schon mal vor. Es ist der kleine Pfad zwischen dem Kuhstall und den Holzschuppen durch. Ich hol uns noch was Feines aus der Küche. Dann machen wir es uns schön. Vielleicht kannst du nach unserm alten Kirschbaum sehen. Der trägt nicht mehr so gut.«

      »Kirschbaum? Da mußt vielleicht einen Gärtner fragen. Aber ich sehe ihn mir gern mal an. Soll ich dir nicht beim Tragen helfen?«

      »Nein, geh nur! Ich kann mir schon helfen. Wenn ich langsam gehe, dann geht es auch ohne Stock.«

      Sie lächelten sich an. Yvonne holte eine Tasche aus dem Auto und ging in Richtung Garten.

      Es war ein wunderschöner Bauerngarten mit dem kunstvollen Durcheinander von Blumengarten und Nutzgarten. Yvonne setzte sich auf die Bank unter dem alten Apfelbaum an den Tisch. Ein Schmetterling gaukelte von Blüte zu Blüte. Eine dicke Hummel saugte Nektar. Auf den Natursteinen der kleinen Gartenmauer sonnte sich ein schwarzgelber Salamander.

      Quintus kam nach einer ganzen Weile mit einem Korb. Er deckte den Tisch. Yvonne half ihm dabei. Er hatte Hefekuchen und Kaffee mitgebracht.

      »Den Kuchen hat meine Mutter gebacken.«

      Yvonne aß davon und lobte den Kuchen.

      »Selbstgebackenes schmeckt immer besser als der Kuchen aus der Konditorei.«

      »Du backst auch selbst?«

      »Das ist schwierig, Quintus! Wenn ich backe, dann kann ich zwei Wochen daran essen. Bis dorthin ist jeder Hefekuchen trocken. Das ist eben das Problem eines Einzelhaushaltes.«

      »Des heißt, du lebst allein?«

      »Ja, das tue ich.«

      »Und einen Freund hast du auch nicht?«

      »Aber Quintus! Du willst es aber genau wissen.«

      Yvonne errötete schamhaft und schaute verlegen unter sich.

      »Nein, ich habe keinen Freund und du, bist du in festen Händen?«

      »Nein! Da hatte sich gerade etwas angebahnt, dann ist mir der Unfall passiert. Kennst du die Geschichte meines Unfalls?«

      »Ja, die kenne ich. Am besten sage ich es dir gleich. Ich habe im Krankenhaus gearbeitet. Da habe ich dich auch einmal gesehen.«

      Quintus schaute sie an.

      »Sag, bist du die, die ich rausgeworfen habe? Du bist mir gleich irgendwie bekannt vorgekommen.«

      Yvonne nickte ihm zu und lachte.

      »Des tut mir leid. Is des mir aber peinlich. Erkannt habe ich dich nicht. So, wie du jetzt ausschaust.«

      »Ja, in der Klinik trägt man eben Arbeitskleidung, lange weiße Hosen und einen Kittel.«

      »Mei, is mir des peinlich, und trotzdem bist hergekommen?«

      Quintus war sehr verlegen. »Da will i dich schnell um Entschuldigung bitten.«

      »Vergessen wir den Vorfall. Ich kann dich verstehen. Der Unfall war ein Schock für dich. Doch du wolltest mir erzählen, warum du allein bist.« Yvonne lenkte zum Gesprächsthema zurück.

      »Wir hatten uns ganz gut verstanden. Ich habe mir schon überlegt, ob ich ihr einen Antrag mache. Doch nach dem Unfall hat sie mich nur zweimal im Krankenhaus besucht. Dann ist die Verbindung eingeschlafen.«

      Yvonne schaute Quintus lange an. Unbewußt legte sie ihm tröstend die Hand auf die Schulter.

      »Jetzt verstehe ich dich! Deshalb bist du so unleidlich zu allen und jedermann! Man hat dir das Herz gebrochen.«

      »Wenn du’s so sehen willst, dann sag ich nix dagegen. I glaub, die wollte mich nicht mehr. Mit einem Mann, der ein Invalide ist, zumindest ein halber, wollte sie nichts mehr zu tun haben. Ja, ja, so ist es!«

      »Ein halber Invalide, da übertreibst du. Sag mal, hast du mal mit Martin darüber gesprochen?«

      »Nein! Ich habe mit niemand darüber gesprochen. Du bist die erste, der ich davon erzähle. Ich wollt net noch mehr ins Gerede kommen. Die Leute meinen’s sicherlich net bös. Doch das Mitleid, das mir entgegengebracht wurde, war schon genug. I will net bemitleidet werden. Wenn es sich erst rumgesprochen hätte, daß mir auch noch das Madl den Laufpaß gegeben hat, wär es noch schlimmer geworden. Verstehst?«

      »Das ist ja wirklich schlimm. Das gibt einem einen richtigen Stich ins Herz.«

      Ungefragt sprach Quintus weiter.

      »Das Oberschlimme daran ist, daß die ausgerechnet in der Hauptverwaltung der Bergwacht arbeitet.«

      »Dich hat es wirklich getroffen, Quintus! Habt ihr euch denn mal ausgesprochen?«

      »Was gibt es dann da zu bereden? Ich will dir nicht wiederholen, was sie zu mir gesagt hat, Yvonne. Doch dir gegenüber kann ich es ruhig zugeben, denn erstens bist du eine Frau. Ich brauche also den Spott nicht zu fürchten, als wenn i des einem Mann erzählen würde. Zweitens denke ich, daß du nix weitererzählst, was dir Patienten anvertrauen. – Es war hart, sehr hart. Sie sagte, daß sie sich ihr Leben anders vorgestellt hätte. Sie wollte nicht warten, bis ich wieder gesund wäre. Außerdem könnte sie sich nicht vorstellen, immer Rücksicht zu nehmen. Die tanzt halt gerne.«

      »Sei froh, daß du sie los bist, Quintus. Wie heißt es so schön: Lieber

      ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende! Das wäre auf die Dauer doch nicht gutgegangen. So ist die Sache wegen deinem Unfall nur früher auseinandergegangen. Richtig geliebt hat die dich

      nicht, sonst wäre sie bei dir geblieben.«

      »Das sage ich mir auch. Doch, wegen meiner Verletzung abgelehnt zu werden, das tat weh.«

      Quintus schwieg.

      »Hast Angst, ihr auf der Hauptverwaltung zu begegnen?«

      »Angst net! Doch ein bissel weh tut es doch noch!«

      »Deine männliche Eitelkeit, dein männliches Selbstbewußtsein ist verletzt. Das muß ja ein richtiges Biest gewesen sein. Ich kenne sie zwar nicht, aber ich hätte große Lust, ihr eine Lektion zu erteilen.«

      »Des hätte ich auch! Eine Idee hätte ich auch schon.«

      »So, die wäre?«

      »Ich würde sie gern richtig eifersüchtig machen. Die Idee habe ich schon lange.«

      Quintus warf ihr einen Seitenblick zu und lächelte dabei wie ein kleiner Schulbub.

      »Du würdest dich gut für das Spiel eignen! Würdest du mitmachen?«

      »Was müßte ich da tun?«

      »Wir würden ein Liebespaar spielen! Du holst mich ab. Ich erzählte in der Mittagspause in der Kantine, was für ein tolles Madl du bist und gelogen wäre des noch net einmal.«

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