Die Welt im Viertel. Cord Buch

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die Welt im Viertel - Cord Buch страница 11

Автор:
Серия:
Издательство:
Die Welt im Viertel - Cord Buch Krimi

Скачать книгу

Moser hat ihn. Aber ich darf dabei sein, weil Conny aus meinem Team kommt.«

      »Und ich?«

      »Ich habe Müller gesagt, du kanntest sie am besten. Er hat zugestimmt, dass du zur SOKO gehörst.«

      »Ist dir klar, dass es hart wird? Das ist die Chance für Moser, sich an dir zu rächen. Er wird dir die beschissensten Aufträge geben.«

      »Dir auch.«

      »Macht nichts, mitgefangen, mitgehangen. Hauptsache, wir kriegen den Typ, der Conny auf dem Gewissen hat.«

      »Weißt du, was das Schlimmste ist?« Jensen krault seinen Vollbart. »Wir werden in den persönlichen Dingen von Conny wühlen müssen, in den Geheimnissen einer Kollegin.«

      »Wirklich gekannt haben wir sie nicht«, sinniert Wiebke Maurer.

      »Okay.« Jensen reißt sich zusammen und gibt sich einen Ruck. »Wir müssen uns Connys Wohnung anschauen. Soweit ich weiß, hat sie alleine gewohnt.«

      »Und wo?«

      »Barmbek. Da kommen wir trotz Trump und Konsorten wohl zügig hin. Wenn nicht gerade eine ausländische Delegation geschleust wird.«

      Vier Mitglieder der Beweissicherungs- und Festnahmehundertschaft, kurz BFE genannt, führen einen etwa dreißigjährigen Mann in die Nähe des Tatortes. Dort hat eine Hundertschaft Polizisten einen Kessel gebildet. In diesen schubsen sie den sich sträubenden Mann. Er gesellt sich einem Dutzend anderer zu, von denen niemand weiß, warum er in dem Rund gefangen ist.

      »Sie, kommen Sie.«

      Zwei Beamte fordern einen Gefangenen auf, ihnen zu folgen. Zögernd kommt er der Aufforderung nach. Er weiß nicht, was ihn erwartet.

      »Beeilen Sie sich.«

      Die Beamten sind nervös, übermüdet und aggressiv.

      »Da rein.«

      Sie weisen auf ein eilig aufgebautes Zelt, in dem Techniker all das aufgebaut haben, was nötig ist, um in wenigen Minuten einen Schnelltest auf Schmauchspuren durchführen zu können. Bis jetzt gab es kein positives Ergebnis.

      Koordiniert vom Leitstand der Polizei, der von mehreren Hubschraubern Bilder auf die Monitorwand gesendet bekommt, durchkämmen Einsatzkräfte das abgesperrte Areal rund um den Tatort. Ohne Kontrolle des Ausweises kommt niemand heraus. Wer auf irgendeine Art verdächtig erscheint, kommt in den Kessel und wird einem Schnelltest auf Schmauchspuren unterzogen; wer es auf irgendwelchen Schleichwegen schafft, das Gebiet zu verlassen, der wird von einem der Hubschrauber aufgestöbert. Zumindest ist das die Hoffnung der Leitstelle; hundert Prozent sicher kann man sich nie sein.

      Sollte die Kriminalpolizei bei ihren Ermittlungen auf Spuren stoßen und Hilfe benötigen, wird sie die Leitstelle informieren. Es ist zu erwarten, dass das dauern wird. Es sind kaum mehr als drei Stunden vergangen, seit Conny Schrader ermordet wurde. Im Moment ruht die Hoffnung auf der Sofortfahndung und nicht auf ermittelten und verwertbaren Spuren.

      »Wie ist der Stand?«

      Moser meldet sich telefonisch in der Leitstelle.

      »Wir haben Kollegen der BFE im abgesperrten Gebiet.«

      »Mit welchem Auftrag genau?«

      »Jeden Verdächtigen festnehmen und ihn einem Schnelltest für Schmauchspuren zu unterziehen. Niemand kann das Areal ohne Kontrolle verlassen.«

      »Gut. Aber was, wenn der Täter dort wohnt oder sich in irgendeinem Gebäude versteckt?«

      »Werden wir ihn wohl nicht aufspüren.«

      »Doch, das werden Sie! Durchsuchen Sie jede Wohnung im abgesperrten Areal!«

      Unbeherrscht schreit Moser in das Telefon.

      »Wir haben keinen richterlichen Beschluss, wir können nicht Wohnung für Wohnung durchkämmen.«

      Mosers Gesprächspartner beharrt auf dem Rechtsstaat.

      »Mensch, stellen Sie sich nicht an. Eine Kollegin ist ermordet worden. Da stellt sich die Frage: Was hindert Sie, dass Ihre Leute an jeder Tür klingeln und höflich fragen? Bitte, was hindert Sie?«

      »Ist gut, wenn die Straßen leer sind, nehmen wir uns die Häuser vor.«

      Ein Beamter unterbricht den Streit zwischen Moser und seinem Telefonpartner, indem er ihnen einen eben hereingekommenen Anrufer zu einer Dreierkonferenz auf ihr Gespräch schaltet.

      »Die Techniker haben eine Arbeitshypothese, von wo aus geschossen wurde.«

      »Und?«

      Aus jedem der drei Buchstaben des Wortes spricht Mosers Anspannung.

      »Von der Baustelle der Universität aus, vom Geomatikum.«

      »Durchsuchen!«

      Moser vergisst ein weiteres Mal, dass er zwar die Sonderkommission leitet, aber der Leitstelle keine Befehle erteilen kann.

      »Kennen Sie sich dort aus?«

      »Nein! Aber wir können wohl trotzdem eine Baustelle durchsuchen, oder?«

      Mosers Ungeduld wächst.

      »Das ist nicht eine x-beliebige Baustelle – da wird ein Hochhaus renoviert. Was weiß ich, vielleicht zwanzig Stockwerke. Und ein zweites Gebäude wird daneben neu errichtet. Für die Klimaforschung.«

      »Was wollen Sie mir damit sagen?«

      »Wir werden die Baustelle durchsuchen, aber sie ist ziemlich groß. Und aufgrund der Sicherheitslage rund um das Viertel und der Messe kann es dauern, bis wir genügend Beamte zur Verfügung haben. Dann durchkämmen wir sie, jeden Winkel, jedes Stockwerk. Sollte der Gesuchte versuchen zu entkommen, werden die Hubschrauber ihn entdecken.«

      »Legen Sie los, ich fahre dorthin.«

      Ein Tag vor dem Gipfel, 15:15 Uhr Entgegen seiner Erwartung findet Jensen mühelos einen Parkplatz in einer Wohnstraße, die typisch für den Stadtteil Barmbek ist. Endlose Reihen vierstöckiger Rotklinkerbauten nehmen den Platz ein, auf dem vor dem Zweiten Weltkrieg Jugendstilbauten einen Stadtteil bildeten, dessen Vergangenheit die Weltkriegsbomben fast vollständig ausgelöscht haben. Laubbäume halten im Sommer die Straße kühl und verhindern in dunkleren Jahreszeiten, dass es richtig hell wird.

      »Da ist Nummer zwölf.« Wiebke Maurer zeigt auf eine Haustür, die so alt wie das Haus zu sein scheint und vor nicht langer Zeit mit einem altmodischen dunkelgrünen Lack frisch gestrichen wurde. Jensen schließt mit einem der Schlüssel auf, die sie bei Conny Schrader gefunden haben, und sie gehen in den zweiten Stock. Unsicher bleibt er vor der Wohnungstür stehen.

      »Willst du?«

      Er hält Wiebke Maurer den Schüsselbund hin.

      »Nee.«

      Wiebke

Скачать книгу