Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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es wohl, wenn ich Urs nicht begegnet wäre.

      Gundi überlegte. Es war klar, daß sie erst mit Julian sprechen wollte, wenn sie sich ihrer Gefühle völlig sicher war.

      »Hallo! So sieht man sich wieder! Welch ein Zufall! Das ist schon das zweite Mal. Wenn wir uns zum dritten Mal treffen, dann gibt es eine Tafel Schokolade. So sagt man doch?«

      Gundi wandte sich schnell um. Sie starrte ihn an. Vor ihr stand Urs. Er lächelte sie an.

      »Guten Tag! Nun fast kann man sagen ›Guten Abend‹!«

      »Oder du sagst einfach ›Grüß Gott‹! Das ist neutral und paßt immer!«

      »Stimmt! Also Gundi! Ein herzliches ›Grüß Gott‹!«

      »Grüß Gott, Urs!«

      Gundi schaute ihm in die Augen und fühlte, wie ihr Herz klopfte.

      »Was machst du hier?«

      Urs lachte laut.

      »Ich war etwas wandern! Verlaufen habe ich mich diesmal nicht! Und du?«

      Gundi spürte, wie ihr das Blut in die Wangen schoß. Schnell wandte sie sich ab und ging zur Bank.

      »Ich war auf der Berghütte! Doch dort war ziemlich viel Betrieb.«

      »Ah! Dann darf ich hoffen, daß du mich besuchen wolltest?«

      Gundi errötete tief. Urs tat, als bemerkte er es nicht.

      »Ich… ich… ich habe nur die Eier gebracht. Meine Freundin Ute kann die Alm nicht verlassen, weil die Bergziegen bald niederkommen. Da habe ich an ihrer Stelle die Eier ausgeliefert.«

      »Das ist ein Grund, wenn auch nicht der Grund, auf den ich gehofft hatte. Egal, aber irgendwie haben wir uns doch getroffen. Wollen wir uns setzen?«

      Sie setzten sich nebeneinander auf die Bank. Urs holte aus seinem Rucksack eine Tafel Schokolade und brach sie in zwei Teile.

      »Hier, bitte! Eigentlich sagt man, daß es Schokolade erst beim dritten Mal gibt, aber wir machen eine Ausnahme. Ich freue mich jedenfalls sehr, daß ich dich getroffen habe.«

      »Dann bist du mir nicht gefolgt? Nachgelaufen?«

      »Nein! Hättest du dir das gewünscht?«

      Gundi errötete wieder.

      »So etwas fragt man ein Madl nicht, Urs!«

      Urs atmete tief durch. Er schüttelte den Kopf.

      »Da bin ich mir nicht ganz sicher. Aber egal! Ich freue mich jedenfalls riesig, daß ich dich getroffen habe. Das kann kein Zufall sein! Das muß Fügung sein. Oder noch besser: Führung, Teil eines höheren Planes.«

      Urs biß in die halbe Tafel Schokolade.

      »Ich gestehe dir jedenfalls«, fuhr er fort, »daß ich mir sehr gewünscht habe, dich wiederzusehen, Gundi. Ist das schlimm?«

      »Was soll daran schlimm sein? Daß du es dir gewünscht hast oder du mich wiedersehen willst?«

      »Im Zweifelsfall beides! Doch das kannst nur du entscheiden. Nun, bekomme ich eine Antwort?«

      »Nein!«

      »Nein – keine Antwort? Oder ›Nein‹ nicht schlimm?«

      Sie lachten. Dabei schauten sie sich kurz an. Gundi traf wieder ein Blitz mitten ins Herz.

      »Beides!«

      »Das ist schön, daß du das sagst. Das freut mich wirklich sehr. Ich mußte nämlich immer und immer wieder an dich denken, seit wir uns begegnet sind. Du bist mir nicht mehr aus dem Sinn gegangen. Stört es dich, wenn ich dir gestehe, daß ich heute nacht sogar von dir geträumt habe?«

      »Was soll mich daran stören?«

      »Dann freust du dich?«

      Gundi warf Urs einen Seitenblick zu.

      »Urs, niemand kann etwas für seine Träume. Aber ich fasse es als Kompliment auf. Leider kann ich dir nicht sagen, daß ich von dir geträumt habe. Aber ich mußte oft an unsere zufällige Begegnung denken.«

      »Das ist schön! Ich dachte auch oft daran! Du gingst mir nicht aus dem Sinn, Gundi.«

      Gundi errötete erneut.

      »Ja… und jetzt haben wir uns schon wieder getroffen.«

      »Ja, das haben wir. Ich freue mich so darüber. Ich habe mir Gedanken gemacht, wie ich dich wiederfinden könnte. Ich gestehe dir, ich wollte dich unbedingt wiedersehen.«

      Gundi schenkte Urs ein zauberhaftes Lächeln.

      »Ich freue mich auch sehr, daß wir uns getroffen haben«, flüsterte Gundi leise.

      Urs legte seinen Arm hinter Gundi auf die Lehne der Bank. Er erzählte, welche Überlegungen er angestellt hatte, wie er sie finden könnte. Da gab es verschiedene Möglichkeiten. Eine davon war, von Hof zu Hof zu gehen und überall zu fragen. Oder beim Bürgermeister, beim Pfarrer oder in der Schule nach einer Gundi zu fragen.

      »Ich dachte mir, daß es nicht so viele junge Frauen oder Madln, wie man hier in den Bergen sagt, in Waldkogel gibt.«

      Gundi gab zu bedenken, daß Urs dabei im Vorteil gewesen sei, da Waldkogel nicht groß war.

      »Ich bin jedenfalls sehr, sehr, sehr glücklich, daß ich dich gefunden habe, Gundi! Du gefällst mir einfach!«

      Urs sah Gundi von der Seite aus an. Er nahm all seinen Mut zusammen und sagte leise.

      »Gundi, ich habe mich in dich verliebt!«

      Gundi hörte es. Ihr Herz klopfte wild. Sie spürte jeden Herzschlag. Sie schluckte. Sie griff sich an die Brust.

      Langsam wandte sie ihr Gesicht Urs zu.

      »Urs, du gefällst mir auch! Ich mußte auch immer und immer wieder an dich denken!«

      Gundi lächelt Urs an. Verlegen senkte sie die Lider.

      »Urs, ich bin nicht nur wegen der Eier auf die Berghütte gekommen. Die Lieferung der Eier – das war nur ein Vorwand. Meine Freundin Ute hat das eingefädelt. Ich hatte nicht den Mut, einfach nach dir auf der Berghütte zu suchen.«

      »Dann hast du deiner Freundin von mir erzählt?«

      »Ja! Du bist mir nicht aus dem Sinn gegangen. Ich mußte mit jemanden darüber sprechen. Ich war sehr verwirrt. Nichts ist mehr so, wie es war, seit..«

      Gundi sprach den Satz nicht zu Ende.

      Urs griff mit seiner Hand unter Gundis Kinn. Er hob ihren Kopf an. Bei seiner Berührung durchströmte Gundi ein wonniger Schauer.

      »Was ist nicht mehr so, wie es einmal war? Sage es mir!«

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