Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner страница 145

Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

Скачать книгу

ist anders! Nichts ist mehr so wie es vorher war. Mein Leben war geordnet. Ich wußte, was ich wollte. Ich hatte klare Vorstellungen, wie mein Leben aussehen sollte. Doch das war plötzlich alles nebensächlich. Ich sehe nur noch Fragezeichen.«

      Urs kam mit seinen Lippen näher.

      »Es gibt Fragen, die lassen sich nicht beantworten, jedenfalls nicht mit Worten.«

      Urs’ Lippen näherten sich. Gundis Herz klopfte. Sie schloß die Augen. Sie fühlte, wie Urs sie in den Arm nahm. Dann spürte sie seine weichen Lippen auf den ihren. Er küßte sie nur ganz sacht. Doch dieser behutsame Kuß besagte so viel. Er war von solcher unendlicher Hingabe und Zuneigung.

      Dann nahm Urs Gundis Hand.

      »Gundi! Gundi, ich liebe dich!«

      Gundi blickte in Urs’ Augen und sagte leise.

      »Urs, auch ich habe sehr, sehr, sehr starke Gefühle für dich! Ich habe das nicht für möglich gehalten, daß man einem Burschen nur ein einziges Mal in die Augen schauen und solche Gefühle im Herzen haben kann. Ich habe so etwas noch nie erlebt.«

      Urs las in Gundis Augen, wie in einem Buch. Er sah darin ihre große Liebe zu ihm. Er sah aber auch die Angst.

      »Dich bedrückt etwas, liebste Gundi?«

      Urs drückte Gundi ganz fest an sich. Sie legte ihren Kopf an seine Schulter.

      »Etwas beunruhigt dich! Willst du es mir nicht sagen?«

      Gundi schüttelte den Kopf.

      »Dann muß ich raten. Vielleicht hast du Angst, weil ich nicht von hier bin? Vielleicht denkst du, ich suche nur eine Urlaubsliebe? Vielleicht denkst du, ich will mir nur mit dir die Zeit vertreiben?«

      »Das denke ich nicht!« flüsterte Gundi leise.

      Urs hielt sie ganz fest. Er spürte, wie Gundi leise zitterte.

      »Friert es dich? Es wird langsam schon kühl. Die Sonne ist am untergehen.«

      »Nein, mit ist nicht kalt.«

      Verlegen spielte Gundi mit dem Schokoladenpapier.

      »Vielleicht habe ich Angst vor meinen eigenen Gefühlen, Angst, mich ganz auf das einzulassen, was ich fühle.«

      »Was fühlst du?«

      Gundi seufzte.

      »Ich fühle Schmetterlinge im Bauch! Ich habe ein warmes Gefühl in meinem Herzen. Aber…«

      »Ja, aber…?«

      »Ach, das ist so schwer zu erklären!« seufzte Gundi.

      »Soll man sich nicht alles sagen, wenn man sich liebt?«

      »Doch! Ach, wenn man dem anderen vielleicht weh tut?«

      Urs sah Gundi mit großen ängstlichen Augen an.

      »Gundi, du bist dir nicht sicher, was meine Liebe betrifft? Ist es so?«

      »Ich weiß nicht! Ich dachte, es wäre alles klar in meinem Leben. Es war auch alles klar und wunderbar – bis du aufgetaucht bist.«

      »Ah, ich verstehe!«

      »Du verstehst?«

      »Ja!« seufzte Urs. »Soll ich raten?«

      »Bitte, wenn du willst?«

      »Du bist verliebt in einen anderen Burschen, stimmt es?«

      »Wie kommst du darauf?«

      »Das denke ich mir, nach allem, was du so gesagt hast. Dann habe ich einen Konkurrenten. Nun gut. Ich war auch wohl sehr töricht, anzunehmen, daß eine junge Frau, wie du es bist, so ein wunderbares und hübsches Madl, keinen Burschen hat.«

      Urs wollte seinen Arm wegziehen. Aber Gundi ließ das nicht zu.

      »Weißt du, Urs! Das ist kompliziert. Die Gefühle für dich sind da! Aber ich hatte auch Gefühle für Julian – so heißt er –, bevor ich dir begegnet bin. Doch dann sind wir beide zusammengetroffen und mein Weltbild geriet ins Wanken. Wie kann man sich wirklich sicher sein, daß man den Richtigen liebt?«

      »Diese Frage kann ich dir nur aus meiner ganz eigenen Sicht beantworten. Ich verlasse mich da auf mein Herz. Ich habe dich gesehen und sofort gespürt: Du bist es!«

      Gundi kuschelte sich an Urs.

      »Ich lag auf der Wiese und dachte an Julian, als du mich angesprochen hattest. Ich gab mich Tagträumen hin. Ich dachte, mein ganzes Herz ist voll von Liebe zu ihm. Da ist kein Platz für jemand anderen, kein Platz für dich! Doch dann kam alles so, wie es kam. Du hast mein Herz ebenso in Besitz genommen wie Julian.«

      Urs räusperte sich.

      »Nun, Gundi! Ich kann dir nur sagen: Ich liebe dich! Ich liebe dich wirklich! Tief in meinem Herzen weiß ich, daß du es bist, nach der ich gesucht habe. Jetzt habe ich dich gefunden. Ich liebe, liebe, liebe dich! Ich bin mir sicher, wir gehören zusammen. Das mußt du doch auch spüren?«

      Urs nahm Gundi fest in den Arm und bedeckte ihr Gesicht mit zärtlichen Küssen. In diesem Augenblick existierte Julian für Gundi nicht mehr. Es gab nur Urs.

      Dann fanden sich ihre Lippen zu leidenschaftlichen Küssen. Ihre Herzen sprachen miteinander und sie gestanden sich ihre Liebe.

      »Du mußt dich entscheiden, Gundi! Er – dieser Julian – oder ich? Ich liebe dich! Ich will dich!«

      Gundi sah Urs in die Augen. Sie sah seine Liebe. Sie sehnte sich nach ihm. Doch sie konnte und wollte sich jetzt nicht entscheiden.

      »Halte mich fest, Urs! Halte mich ganz fest!« flüsterte Gundi leise.

      Urs drückte Gundi fest an sich.

      Die Sonne ging langsam hinter den Bergen unter. Von Osten her schob sich die Nacht über Tal und Berge. Am wolkenlosen Nachthimmel glitzerten die Sterne. Mittendrin stand der silberne Mond. Lange, sehr lange saßen Gundi und Urs eng umschlungen zusammen.

      »Was mußt du über mich denken, Urs? Du mußt mich für einen schlechten Menschen halten. Ich küsse dich! Ich lasse mich von dir in den Armen halten. Gleichzeitig erzähle ich dir von Julian!«

      Urs lachte leise. Er strich Gundi über das dunkle Haar.

      »Ich denke nicht! Ich fühle nur! Ich lausche auf mein Herz.«

      Er drückte ihr einen Kuß auf das Haar.

      »Gundi, ich will dich! Nur dich! Ich werde um dich werben! Ich werde um dich kämpfen! Mir ist klar, daß dieser Julian es sicherlich auch tun wird. Ich weiß auch, daß nur du es entscheiden kannst. Entscheide dich, Gundi. Entscheide dich bald!«

      »Ich will es versuchen! Warum ist die Liebe nur so kompliziert?«

      Gundi lachte laut.

      »Das

Скачать книгу