Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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      Gundi wand sich aus seinen Armen. Sie stand auf. Sie schulterte ihren Rucksack.

      »Willst du gehen?«

      »Ja! Aber ich gehe alleine!«

      »Alleine? Das ist Unsinn, Gundi! Es ist besser, wir kehren zusammen zur Berghütte zurück.«

      Gundi schüttelte heftig den Kopf.

      »Urs, ich komme nicht mit zur Berghütte. Du findest den Weg auch alleine. Es ist ja eine sehr schöne mondhelle Nacht. Wenn du dich dicht am Felsen hältst, dann kommst du sicher an. Ich gehe den Weg zurück.«

      »Das ist viel zu gefährlich, Gundi!«

      »Vergiß nicht, ich bin hier in den Bergen aufgewachsen. Mußt um mich nicht besorgt sein!«

      »Wann sehen wir uns wieder?« fragte Urs. Es lagen Verzweiflung und Angst in seiner Stimme.

      Er will mich. Er liebt mich. Er lebt nur für mich, dachte Gundi und schaute ihn zärtlich an. Sie streichelte seine Wange.

      »Ich rufe dich auf der Berghütte an!«

      »Wirklich?«

      »Versprochen!«

      Gundi trat dicht an Urs heran. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und drückte ihm einen Kuß auf seine Lippen. Urs hielt Gundi fest und küßte sie zärtlich und doch voller Leidenschaft.

      Dann wandte sich Gundi ab und ging davon. Urs setzte sich wieder auf die Bank. Er sah hinauf zu den Sternen und träumte von Gundi, seinem Madl, das er so liebte. Ich muß sie davon überzeugen, daß ich – nur ich – der Richtige für sie bin. Doch wie?

      Darüber dachte Urs lange nach.

      *

      Es war nach Mitternacht, als Gundi Unterholzer daheim auf dem Hof ankam. Der Hofhund begrüßte sie mit freudigem Gebell.

      »Pst! Bist still!« flüsterte Gundi leise und ließ den Hund von der Kette.

      Der Schäferhund drehte eine Runde auf dem großen Hof und folgte Gundi dann ins Haus. Gundi holte sich aus der Speisekammer etwas zu essen. Sie war hungrig. Der Hund saß neben ihr in der Küche und wartete, bis ihm Gundi dann und wann einen Bissen zuschob.

      Gundis Eltern kamen die Treppe herunter.

      »Da haben wir doch richtig gehört. Du bist es, Gundi! Der Hund hat so freudig gebellt. Da wußten wir, es kann kein Fremder sein.«

      Gundi nickte ihrem Vater zu und gab dem Hund ein Stück Wurst.

      Otto und Irene Unterholzer setzten sich zu ihrer Tochter an den Tisch. Sie musterten sie.

      »Wie war es auf der Berghütte?« fragte die Bäuerin ihre Tochter.

      »Wie soll es gewesen sein? Ich habe die Eier hinaufgebracht. Dann hab’ ich mich noch ein bisserl unterhalten und dann bin wieder zurück.«

      »Des ist unsinnig gewesen, Gundi! Nachts alleine heimzugehen, des gehört sich net und gefährlich ist es dazu auch!«

      »Ja, Mutter! Doch es ist meine Sache!«

      Die Eltern warfen sich Blicke zu. Sie kannten ihre Tochter gut. Sie sahen ihr an, daß sie etwas zu verbergen hatte.

      »Und wie war es mit dem Julian?«

      »Wie soll es gewesen sein? Er hat sich alles angesehen und will sich jetzt überlegen, wie er die Restaurierung am Besten vornimmt. Er wird auch Blattgold verarbeiten. Alles wird so gemacht, wie es einmal war.«

      »Das ist ja schön! Wann will er damit anfangen?«

      »Das konnte er nicht genau sagen. Er will sich noch einen Helfer suchen – wegen der Höhe des Giebels. Ein Gerüst kann man schlecht stellen, sagt er. Hat er das nicht erzählt?«

      »Doch!« antwortete Gundis Mutter.

      »Was fragst du dann?« bemerkte Gundi mit ärgerlichem Unterton in der Stimme.

      »Mei, Madl! Was bist so unwirsch? Welche Laus ist dir über die Leber gelaufen?«

      »Keine, über die ich reden möchte!«

      Doch ihre Mutter tat, als hätte sie das nicht gehört.

      »Und wie ist es mit dem Julian gelaufen?«

      Gundi blickte kurz auf.

      »Was soll da gelaufen sein?«

      Die Eltern schmunzelten.

      »Gundi«, bemerkte Otto Unterholzer, »der Julian schien sehr vergnügt. Ihr habt euch wohl ausgesprochen, wie? Jedenfalls hat des der Julian angedeutet.«

      »So, angedeutet hat er das?«

      Irene Unterholzer sah ihre Tochter streng an.

      »Gundi! Mir kannst nix vormachen! Da stimmt doch etwas nicht. Du bist richtig ungehalten. Man wird sich doch als Eltern noch dafür interessieren dürfen, oder?«

      Gundi stöhnte.

      »Ja! Das verstehe ich! Aber ich kann net darüber reden, jedenfalls net so, wie ihr es erwartet. Ja, gut! Der Julian hat mir gesagt, daß er mich mag. Er will mich. Geküßt haben wir uns auch. Der Julian ist schon ein fescher Bursche. Ich mag ihn auch. Aber ich habe ihm net zugesagt, wenn ihr des meinen tut.« Gundi zuckte mit den Schultern. »Ich bin mir nicht ganz sicher! Das ist schwer zu erklären.«

      Die Eltern schauten sich überrascht an.

      »Was soll des heißen? Wir dachten, du bist auch in den Julian verliebt? Wir waren sicher, daß du ihn gern sehen tust.«

      »Ja, das stimmt alles! Aber ihr müßt mich verstehen. Schließlich war ich da zum ersten Mal verliebt!«

      »War ich da zum ersten Mal verliebt…?« wiederholte ihr Vater. »Das verstehe ich nicht. Kannst du mir erklären, was unser Madl damit sagen will, Irene? Klingt, als wäre die Gundi jetzt zum zweiten Mal verliebt. Ja mei, Madl, sag’ – ist des

      so?«

      »Ja, genauso, Vater! Ich habe in den Bergen jemanden kennengelernt. Er heißt Urs und ich mag ihn… auch«, fügte Gundi noch leise hinzu.

      Die Eltern machten große Augen. Der Bauer holte sich die Schnapsflasche und trank ein Glas.

      »Jetzt einmal langsam! Des geht mir alles ein bisserl schnell und durcheinander. Gundi! Du magst den Julian! Den Eindruck hat uns der Julian jedenfalls vermittelt. Aber der Julian ist nicht der Einzige. Es gibt noch jemanden, richtig?«

      »Ja, Vater! Er heißt Urs. Ich mag ihn auch. Ich lieb ihn genauso wie den Julian. Jetzt muß ich mich entscheiden. Aber vielleicht wäre es am Klügsten, ich würde keinen von beiden erhören. Dann wäre das Problem gelöst. Es hieße dann nicht: Julian oder Urs, sondern weder Julian noch Urs.«

      Der Unterholzerbauer rieb sich

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