Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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man einen schlechten Tag hat, soll man aufhören! Des bringt dann nix, weiterzumachen!«

      »Hast recht, Mutter!« seufzte Eveline und packte ihr Handarbeitszeug in den Korb.

      »Madl, dich drückt doch etwas! Ich weiß, daß du net zu denen gehörst, die das Herz auf der Zunge tragen. Aber es ist nicht immer gut, alles mit sich allein abzumachen. Schau, die Mannsbilder sind beim Stammtisch. Ich sag’ auch nix, weder deinem Vater noch deinem Bruder.«

      »Mußt dir keine Sorgen machen, Mutter. Ich hab’ nix! Außer vielleicht, daß ich mich über mich selbst ärgere. Ich muß das aus meinem Kopf bekommen.«

      Eveline Quentmair schaute auf.

      »Schau, Mutter! Vater und Simon kommen schon zurück! Mei, sind die aber früh!«

      Die Quentmairbäuerin riß den Faden ab, mit dem sie einen Knopf angenäht hatte. Sie blickte hinauf zum Kirchturm der schönen Barockkirche von Waldkogel, der über die Dächer hinweg zu sehen war.

      »Mei, des stimmt! Die sind wirklich früh dran! Des hat sich ja kaum gelohnt!«

      Vater und Sohn kamen näher.

      »Was hat’s gegeben, daß ihr schon so früh wieder hier seid? Is nix los gewesen?«

      »Doch, doch! Es war sogar höchst interessant. Waldkogel wird jetzt noch bekannter. Waldkogel wird Hintergrund für Modeaufnahmen. Beim Xaver Baumberger hat sich ein Fotograf einquartiert. Des ist der Boyd Ortmann, ein Bursche um die dreißig.«

      Der Bauer lachte.

      »Der ist mit seinem Fotoapparat verheiratet. Ständig knipste er die Leute, die Bierseidel, des Essen, die Wirtsstube. Da kam net richtig Stimmung auf.«

      »Ah, deshalb seid ihr gegangen!« warf die Bäuerin ein.

      »Naa, net nur deshalb. Dieser Ortmann ist net so übel, wie des auf den ersten Blick erscheint. Er saß neben mir. Ich bin gleich mit ihm ins Gespräch gekommen.« Simon lachte. »Stellt euch vor, der war schon fast überall auf der Welt, in Südamerika, Australien, in Wüsten, auf Inseln im Pazifik, aber noch nie in den Bergen!«

      »Ja, gibt es so etwas?« wunderte sich auch die Bäuerin.

      »Ja, so etwas gibt es. Aber dem werde ich morgen die Berge zeigen. Wir hier in Waldkogel können da mithalten, auch mit den exotischen Orten. Dem werden vor Staunen die Worte in der Kehle steckenbleiben!«

      Simon rieb sich die Hände.

      »Soso! Dann willst du dich als Fremdenführer betätigen?«

      »Ja! Er hat einen gesucht und bezahlen tut er auch! Ich habe ihm zwar angeboten, daß ich des auch umsonst mache, aber er hat auf Bezahlung bestanden.«

      »Scheint zuviel Geld zu haben!« kommentierte die Bäuerin knapp.

      »Geld hat der schon! Er fährt einen blauen Sportwagen, ein Cabrio. Da habe ich ihn gleich mal gewarnt. Mit dem extravaganten Vehikel kann der net den Milchpfad raufbrausen. Dann ist sein Unterboden dahin! Nach dem Regen ist der Weg ziemlich ausgespült und uneben. Ich habe ihm angeboten, daß er sein Auto bei uns unterstellen kann. In der Scheune ist genug Platz. Wir fahren mit dem Geländewagen rauf bis zu Oberländer Alm. Ich bringe ihn dann erst mal zur Berghütte. Ich bin ohnehin schon lange net mehr oben gewesen. Ein Besuch beim Toni und seiner lieben Frau Anna ist längst überfällig.«

      Damit Evi sich nicht am Gespräch beteiligen mußte, nahm sie ihre Handarbeit wieder auf und zählte leise die Maschen vor sich hin.

      »Wie soll des werden? Was hast du da von Mode gesagt?« fragte die Bäuerin.

      Simon steckte die Hände in die Taschen und berichtete, was er von Boyd erfahren hatte. Daß dieser über das Wochenende alleine hier war und am Montag sein Team mit der Ausstattung und den drei Models käme.

      »Da bin ich gespannt«, grinste der Bauer. »Des müssen ja besondere Madln sein!«

      »Des sind keine Madln! Des sind Models!« korrigierte ihn die Bäuerin. »Solche Weibsbilder sind anders.«

      »Mei, Liesbeth, des klingt gar sehr unwirsch. Du kennst doch die Madln net!«

      »Ich weiß aber, was man von solchen Puppen zu halten hat. Des kannst in jedem Magazin lesen. Dünn, blutleer und die Gesichter zugekleistert, als wäre des ganze Jahr Fasching.«

      »Bist eifersüchtig, Frau?«

      »Schmarrn, Willibald! Was redest du so gestelzt daher? Man kann nur hoffen, daß der Spuk bald vorbei ist. Die werden den jungen Burschen die Köpfe verdrehen.«

      Die Quentmairbäuerin warf ihrem Bub einen strengen Blick zu.

      »Es gilt, was ich dir immer gesagt habe und dein Vater auch! Du kannst dich verlieben, in wen du willst, solange deine Zukünftige dich glücklich macht. Aber du mußt dabei auch bedenken, daß sie auf unseren Hof passen muß.«

      »Mutter! Jetzt hör auf, des Kind mit dem Bade auszuschütten! Mußt ja mächtig Angst haben?«

      »Angst net, aber Sorge! Ich will net, daß du enttäuscht wirst. Ich weiß, daß du auf der Suche bist – und es ist bei Gott net leicht, eine Jungbäuerin zu finden.«

      »Mutter! Nun beruhige dich! Wahrscheinlich werde ich die Ma-dln…«

      »Models!« warf seine Mutter ein.

      »Damit du deine Ruh’ hast – also Models! Ich werde die Models net zu sehen bekommen. Die kommen am Montag. Dann haben sie zu arbeiten.«

      Die Bäuerin lächelte ihren Buben an, wie nur eine Mutter ihren Sohn ansehen kann.

      »Simon! Ich meine des net böse! Ich will nur, daß du glücklich wirst. Du mußt immer schauen, was sich hinter einem schönen Gesicht verbirgt. Eine Mutter und ein Vater wollen die nächste Generation glücklich wissen. Irgendwann – wann, des liegt alleine beim Herrgott –, dann sind wir nimmer. Dann bist du Bauer, und es wäre mir eine Beruhigung, wenn du glücklich verheiratet wärst.«

      »Mutter! Da mußt du dir keine Gedanken machen! Ich weiß schon, was ich will, wie des Madl sein muß, des ich vor den Traualtar führe. Außerdem denke ich, daß die Liebe des schon alles richten wird. Wenn sich zwei richtig lieben, wenn der Himmel sie zusammenführt, dann fügen sich nicht nur die Herzen zusammen, sondern auch die Leben und wenn sie vorher noch so verschieden waren. Des hast du doch immer gesagt, Mutter. Oder?«

      »Ja, das habe ich! Des ist die große Hoffnung! Früher war des immer so. Da haben die jungen Leut’ geheiratet und sind dann gemeinsam durch dick und dünn gegangen, wie man sagt. Ich tue oft drüber nachdenken. Heut’ scheint es nimmer so zu sein. Bei den ersten Schwierigkeiten rennen sie auseinander wie Kühe, die vor schwärmenden Bienen fortlaufen.«

      Eveline war mit der Reihe zu Ende. Sie schaute kurz auf und legte ihrer Mutter sachte die Hand auf den Unterarm.

      »Mutter! Mußt dich um den Simon net sorgen. Du weißt, daß der Simon kein Hallodri ist, der hinter solchen Weiberröcken her ist.«

      »Dem Himmel sein Dank! Des ist er wirklich net!«

      Simon

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