Ausgewählte Briefe. Gregor der Große

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Ausgewählte Briefe - Gregor der Große страница 15

Ausgewählte Briefe - Gregor der Große Die Schriften der Kirchenväter

Скачать книгу

       XXVI. ( 68.) An den Subdiako Anthemius.

      XXVI. Gesammtausgabe 68.

      An den Subdiako Anthemius.

       Inhalt: Heilige Gefäße, die an einen Juden verkauft wurden, müssen zurückgestellt werden. Die Verkäufer werden zu strenger Buße verurtheilt.

      Fuscus Archiater, von Glaubenseifer getrieben, hat sich bittlich an Uns gewendet, indem er angibt, der Diakon Opilic, ein Diener Gottes, und Crescentius, beide Kleriker der Kirche zu Benafri, hätten, die Furcht vor dem kommenden Gerichte hintansetzend, die Geräthschaften der genannten Kirche — es ist schrecklich zu sagen — einem gewissen Hebräer verkauft; nämlich: zwei Kelche in Silber, zwei Kronleuchter mit Delphinen, 104die Lilien von andern Kronleuchtern, sechs größere und sieben kleinere Altartücher. Sobald also Deine Wohlerfahrenheit den gegenwärtigen Befehl empfangen hat, so lasse sie die genannten Geistlichen unverzüglich zu sich kommen. Erforsche, wie es in Wahrheit sich verhält, und wenn es sich so herausstellt, wie es berichtet worden, so lasse den erwähnten Hebräer, der die Strenge der Gesetze vergessen und heilige Geräthe zu kaufen gewagt hat, vor dem Richter der Provinz erscheinen. Ohne Verzug werde er gezwungen, die genannten Geräthe zurückzugeben, so das die erwähnte Kirche vollkommen schadlos gehalten ist. Den genannten Diakon aber, oder überhaupt die Kleriker, die ein so großes Verbrechen begangen haben, verweise ohne Verzug unter die Büßer, damit sie ein so großes und schreckliches Verbrechen mit ihren Thränen sühnen können.

       XXVII. (74.) An den Patricier Gennadius, den Exarchen von Afrika.

      XXVII. Gesammtausgabe 74.

      An den Patricier Gennadius, den Exarchen von Afrika.

       Inhalt: Dem Adressaten wird der Schutz der Kirche und die Vertheidigung derselben gegen die Irrlehrer anempfohlen. Der Primas soll nicht nach Rang, sondern nach Würdigkeit gewählt werden. Den numidischen Bischöfen ist die Reise nach Rom unbehindert zu gestatten.

      Wie der Herr Ew. Excellenz schon in diesem Leben in Kriegen gegen Staatsfeinde im Siegeslicht erglänzen ließ, so muß Hochdieselbe auch den Feinden der Kirche mit aller geistigen und körperlichen Kraft entgegentreten. So wird Euer Ruf in Folge beider Siegesweisen immer mehr und mehr erstrahlen, wenn Ihr in den bürgerlichen Kriegen für das christliche Volk den Gegnern der katholischen Kirche kräftig widerstehet und als Krieger des Herrn in den Schlachten der Kirche tapfer kämpfet. Denn es ist bekannt, wie die Irrgläubigen, wenn ihnen unglücklicher Weise die Möglichkeit zur Schadenstiftung gegeben ist, sich gewaltig gegen den katholischen Glauben erheben, um wo möglich das Gift ihrer Irrlehre zur Schwächung der Glieder des Leibes Christi auszugießen. Wir wissen ja, daß sie gegen den katholischen Glauben in Widersetzlichkeit gegen den Herrn selbst ihren Nacken erheben und den christlichen Glauben und Namen erniedrigen wollen. Möge aber Ew. Eminenz ihre Anschläge vereiteln und ihren stolzen Nacken unter das rechte Joch beugen.

      Lasset die Versammlung der katholischen Bischöfe ermahnen, den Primas nicht nach der Ordnung des Ranges, sondern im Hinblick auf seine Lebensverdienste zu wählen. Denn bei Gott kommt es nicht auf den höhern Rang, sondern auf das bessere, in der That erprobte Leben an. Der Primas selbst aber soll nicht, wie bisher üblich, bald in diesem, bald in jenem Städtchen sich aufhalten, sondern in einer größern Stadt, über deren Wahl man sich einigen möge, damit das Ansehen seiner Würde ihm mehr Kraft zum Widerstand gegen die Donatisten verleihe.105

      Gestattet es, wenn einige Bischöfe des numidischen Conciliums zum apostolischen Stuhle zu kommen verlangen, und duldet nicht, daß Jemand sich ihrer Reise widersetze. Die Ehre Ew. Excellenz wird keinen geringen Zuwachs bei dem Schöpfer erlangen, wenn die innige Verbindung der getrennten Kirchen durch Hochdieselbe wieder hergestellt zu werden vermag. Denn wenn der Herr sieht, daß man seine Gaben zur Ehre seines Namens verwendet, so theilt er sie um so reichlicher mit, je mehr seine Religion dadurch verherrlicht und ausgebreitet wird. Indem Wir Euch übrigens Unsere väterliche Liebe und Zuneigung bezeigen, bitten Wir den Herrn, Euern Arm zur Bekämpfung der Feinde zu stärken und Euern Geist durch Eifer für den Glauben wie ein zweischneidiges Schwert zu schärfen.

       XXVIII. (75.) An den Patricier Gennadius, den Exarchen von Africa.

      XXVIII. Gesammtausgabe 75.

      An den Patricier Gennadius, den Exarchen von Africa.

       Inhalt: Lob des Gennadius, der durch seine Kriege nicht bloß den Staat, sondern auch die Kirche erweitere. Dank für Bevölkerung des kirchlichen Patrimoniums. Empfehlung des Ueberbringers.

      Würde das Kriegsglück Ew. Excellens nicht im Verdienste des Glaubens und in der Sache der christlichen Religion seinen Grund haben, so wäre es nicht so sehr zu bewundern; denn wir wissen, daß auch den Kriegsheiden des Alterthums Solches verliehen war. Weil Ihr aber auf Antrieb Gottes Euch nicht durch fleischliche Klugheit, sondern durch Gebete den Sieg bereitet, so ist es zu bewundern, wie Euer Ruhm als Gottes Geschenk und nicht als Menschenwerk von oben herab kommt. Denn wohin ist der volltönende Ruf Eurer Verdienste nicht gedrungen? Er sagt von Euch, daß Ihr nicht aus Lust am Blutvergießen so häufig Kriege unternehmet, sondern um das Staatswesen auszubreiten, in welchem Wir die wahre Gottesverehrung erblicken, damit Christi Namen durch die Predigt des Glaubens sich überall bei den unterjochten Völkern verbreite. Denn wie Euch äussere Tugendwerke einen Vorrang in diesem Leben verleihen, so verherrlicht Euch der innere Tugendschmuck, der aus des Herzens Reinheit entspringt, für die künftige Theilnahme an den himmlischen Freuden.

      Wir haben auch erfahren, daß Ew. Ercellenz sehr viel zum Nutzen der Schafe gethan habe,106welche der hl. Apostel-Fürst Petrus zu weiden hat, indem Ihr nicht unbedeutende Strecken des Patrimoniums, die ihre Bevölkerung verloren hatten, durch Zuwendung von Einwohnern aus der Provinz Dara107wieder in Blüthe versetzt habet. Was immer Ihr in christlicher Gesinnung für den hl. Petrus thuet, dafür habt Ihr Vergeltung im zukünftigen Gerichte zu hoffen. Deßhalb glaubten Wir auch Hilarus, den Uberbringer dieses Schreibens, Ew. Eminenz empfehlen zu sollen, damit Ihr ihm in Dem, was er im Einklang mit der Gerechtigkeit für nothwendig findet, Euer gewohntes Wohlwollen zu Theil werden lasset.108 Indem Wir aber mit väterlicher Liebe zu Euch sprechen, bitten Wir den Herrn, unsern Erlöser, daß er Ew. Eminenz zum Troste seiner heiligen Kirche erbarmungsvoll beschütze und Euch durch die Kraft seines Armes immer mehr stärke, damit Ihr seinen Namen bei den benachbarten Völkern ausbreiten könnet.

       XXIX. (77.) An alle Bischöfe Numidiens.

      XXIX. Gesammtausgabe 77.

      An alle Bischöfe Numidiens.

       Inhalt: Bestätigung ihrer hergebrachten Privilegien. Kein früherer Donatist soll Primas werden. Ermahnungen.

      Wenn je, geliebteste Brüder in Christo, sich zum Schaden der keimenden Saat Unkraut unter dieselbe gemischt hat, so muß die Hand des Landmannes dasselbe sogleich von Grund aus entfernen, damit nicht die künftige Frucht der guten Saat dadurch erstickt werde. Darum wollen auch Wir, die Wir trotz Unserer Unwürdigkeit den Acker des Herrn zu Pflegen übernommen haben, Uns beeilen, die Saat von jedem unkrautähnlichen Ärgerniß frei zu machen, damit der Acker des Herrn reichlichere Früchte bringe. — Ihr habt Unsern Vorfahrer seligen Angedenkens durch Unsern Geschäftsträger Hilarus gebeten, alle Eure bisherigen Gewohnheiten beibehalten zu dürfen, wie sie von uralter Zeit her durch die ursprünglichen Anordnungen des Apostelfürsten Petrus bis jetzt üblich, gewesen sind. Wir gestatten, daß diese Gewohnheit, welche nach Euerm Berichte keinen Verstoß gegen den katholischen Glauben erkennen

Скачать книгу