Wirtschaftspsychologie für Dummies. Ulrich Walbrühl

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Wirtschaftspsychologie für Dummies - Ulrich Walbrühl

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      Ein Pokerface müssen auch Manager schon einmal machen, wenn sie vor ihre Mannschaft treten. Ob sie sich wirklich auf die bevorstehende Fusion freuen? Auf jeden Fall muss die Fusion positiv von den Mitarbeitern aufgenommen werden, sonst ist der Misserfolg von vornherein sicher und die berechneten Synergieeffekte bleiben aus.

      Die Mitarbeiter ihrerseits werden schauen, ob das, was der Manager sagt, zu dem passt, wie er sich verhält:

       War das Lächeln, mit dem die Fusion verkündet wurde, wirklich echt, oder hat der Chef nur die Mundwinkel hochgezogen, während die Augen »eine andere Sprache gesprochen« haben?

       War die Gestik, mit der der Nachfolger auf dem Chefsessel begrüßt wurde, glaubhaft, oder wirkte sie aufgesetzt?

       Glaubt die Chefin selbst an den Erfolg der verkündeten Kampagne, oder wirkt sie kraftlos und bereitet im Hintergrund schon ihre Bewerbung bei der Konkurrenz vor?

      Die Antwort auf diese Fragen entscheiden darüber, ob jemand als »authentisch« wahrgenommen wird. Stimmen verbale Aussagen und Körpersprache in positiver Weise überein, so kann sich eine überzeugende Wirkung entfalten.

      Techniken zur Verbesserung der Kommunikation

      Es ist so einfach: Im Grunde gibt es immer nur zwei Parteien, die sich in der Kommunikation begegnen – eine Person und ihr Gegenüber. Das sind die beiden Stellschrauben, die zur Verfügung stehen: Wie gut kommuniziere ich selbst, und wie gut verstehe ich die Kommunikation des Gegenübers? Wichtige Techniken sind:

       aktives Zuhören

       Feedbacktechniken

       gewaltfreie Kommunikation

      Das Verständnis verbessern: Aktives Zuhören

      Falsch. Wer passiv ist, kann nicht zuhören. Er hört vielleicht die Worte, tut aber nichts, um sein Verständnis zu überprüfen und wirklich zu erfassen, was gemeint ist. Die Vieldeutigkeit der Kommunikation erfordert schon ein bisschen mehr von uns.

      

Mit aktivem Zuhören bezeichnet man eine offene und wertschätzende Grundhaltung und die dazugehörige Gesprächstechnik, in der Sie sich auf Ihr Gegenüber einlassen, sich innerlich in seine Situation versetzen und sich aufmerksam anhören, was er oder sie zu sagen hat. Dazu gehören auch nonverbale Signale, wie Änderungen im Gesichtsausdruck, in der Haltung, der Stimmlage oder der Sprechgeschwindigkeit wahrzunehmen.

      Stellen Sie sich einmal einen Gesprächspartner vor, der mit Pokerface vor Ihnen sitzt. Nur keine Regung zeigen, das könnte den Redefluss stören. Bei einem solchen Gegenüber fühlt man sich nicht ermutigt, weiterzusprechen. Die Resonanz fehlt einfach.

      Was können Sie also für eine funktionierende Kommunikation tun?

       Fragen stellen, um mehr zu erfahren und den Partner zum Weitersprechen zu animieren

       Kopfnicken, um Verständnis zu zeigen

       »Hmm«, »Ja«, »Klar« und andere Lautmalereien aussprechen

       Blickkontakt aufrechterhalten

       Notizen machen und Gesagtes zusammenfassen

       bei Unklarheiten vorsichtig nachfragen

       Pausen und Stille zulassen

       Zuwendung und körperlicher Kontakt, wie Hand oder Oberarm berühren

       Gesagtes vorsichtig interpretieren

       eigene Gefühle und Empfindungen aussprechen, jedoch mit der persönlichen Meinung zurückhaltend umgehen

       Auf den Chef / den Kunden / die Schwiegermutter schimpfen funktioniert zwar meistens auch, zählt aber nicht zu den Techniken des aktiven Zuhörens.

      Darüber hinaus können Sie die folgenden zwei besonderen Techniken anwenden: Paraphrasieren und Verbalisieren.

Paraphrasieren bedeutet, die Aussagen eines Gesprächspartners in eigenen Worten zu wiederholen. Machen Sie das alle drei bis sechs Sätze einmal, je nachdem, wie kompliziert der Inhalt ist. Wenn Sie häufiger paraphrasieren, wirken Sie wie ein Papagei. Wenn Sie es seltener tun, geht Ihnen die Bedeutung der Worte leicht verloren.

      Durch Paraphrasieren stellen Sie sicher, dass Sie den Gesprächspartner wirklich verstanden haben. Wenn Sie etwas falsch aufgefasst haben, kann der andere immer noch mit einem beherzten »Halt, so war das nicht gemeint« eingreifen.

      Einen Schritt weiter geht die Technik des Verbalisierens.

      

Beim Verbalisieren hören Sie genau hin, welche Gefühle mit einer Aussage mitschwingen, und sprechen diese direkt an. Dadurch überprüfen Sie, ob Sie auch die emotionale Seite der Botschaft richtig verstanden und interpretiert haben. Dem Gesprächspartner fällt es nun leichter, seine Gefühle selbst zu formulieren oder auf andere Weise auszudrücken. Natürlich dürfen Sie beim Verbalisieren nicht zu plump vorgehen, sonst fühlt sich der andere bedrängt.

      Mit stolzgeschwellter Brust

      Claudia erzählt ihrer Freundin Regina von der ersten, sehr erfolgreich verlaufenen Präsentation beim Kunden. Regina merkt sofort, dass ihre Freundin mächtig stolz über das Lob vom Chef und den erteilten Auftrag ist. Wie kann sie ihr sagen, dass sie diesen Stolz heraushört?

      1 »Du platzt ja vor Stolz.«

      2 »Da hast du dich sicher riesig gefreut. Ich wette, du warst auch ein wenig stolz.«

      3 »Also, ich an deiner Stelle wäre mächtig stolz auf mich gewesen.«

      Antwort 1 ist ziemlich direkt. Es ist gut möglich, dass Claudia die Äußerung abwehrt, weil es ihr peinlich ist. Antwort 3 ist nicht schlecht, allerdings kann es jetzt dazu kommen, dass das Gespräch zu Reginas Erfahrungen wechselt. Daher ist Antwort 2 wohl die beste Wahl.

      Etwas anderes ist es, wenn es um negative Gefühle geht. Da ist es noch schwerer, weil sie häufig nur ungern zugegeben werden. Manchmal kann man aber auch in Stufen vorgehen.

      

Rick erzählt seinem Kollegen Pablo von seiner ersten Workshopmoderation. Dabei kam es zum Eklat zwischen zwei Vorstandsmitgliedern, die sich seit Längerem »nicht ganz grün sind«. Es ging so weit, dass die Streithähne den Workshop verlassen wollten und die gesamte Veranstaltung zu scheitern drohte. »Das muss aber hart für dich gewesen sein«, meint Pablo. »Das kannst du wohl sagen«, erwidert Rick. »Du musst ja Angst gehabt haben, dass dein gesamter Auftrag platzt.« Nach seiner Vorlage kann Pablo das Thema

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