Steintränen. Manja Gautschi

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Steintränen - Manja Gautschi Steintränen

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mit der Anreise?“ fragte Torns. Sol schüttelte den Kopf „Nein, wir mussten nur wie erwartet ohne Waffen einreisen, aber ansonsten... Mensch Richard!“ sagte Sol „Warum hast du mich nicht von Anfang an eingeweiht? Du hättest mir sagen können wer William ist und was er soll! Ich hätte meine Leute besser schützen können.“ „Markus, ich wusste es selbst nicht. Erst als es nicht mehr zu ändern war. Die arbeiten meistens so. Wenn du hier dabei sein willst, musst du damit leben. Vor allem was William angeht, er befolgt seine eigenen Regeln, aber er erledigt immer, was er soll. Zu 100%, also lass ich ihm seine Freiheit.“ „Blödsinn! John wusste Bescheid.“ „John wusste noch Vieles, was ich nicht weiss. Darum erwarte ich von dir, dass du besser mit mir zusammenarbeitest.“ „Verdammt nochmal! Wo sind nur die ‚Guten alten Zeiten’ geblieben, als man seinen Feind noch sehen konnte. Ihm Eine reinhauen und Schluss. Das ist doch ein Theater sondergleichen.“ „Markus, reiss dich zusammen. Wir spielen alle im selben Team. Ein wenig mehr Vertrauen. Du bist doch jetzt hier, oder nicht? Captain.“ „Ja, schon gut. Meinetwegen, Herr Admiral.“

      „Wenn ich mir eine Bemerkung erlauben darf.“ begann William das Gespräch mit Bachschaum, der ihn darauf ansah und wartete „Ihr seid zu früh.“ „Zu früh? Hatten wir nicht heute abgemacht?“ „Nein, das meine ich nicht. Ich meine, euer Auftauchen auf Steinwelten.“ „Tatsächlich?“ „Ihr habt Rupes und Rotsand aufgescheucht, bevor unsere neuen Einheiten bereit sind. Nun beobachten die mit Argusaugen alle unsere Bewegungen und kennen unsere Absichten. Das Überraschungsmoment ist verloren. Der Stadtmeister im Amt.“ „Naja, ihr habt uns keine andere Wahl gelassen.“ „Wir?“ „Ja, natürlich.“ „Ich bin ja ein helles Kerlchen, aber da bitte ich um Erklärung. Wir hatten einen Auftrag, und der wurde erfolgreich ausgeführt. Mehr oder weniger. Das Serum kann produziert werden. Ihr hättet warten können.“

      „Das ist richtig.“ „Aber?“ „Ihr hattet Sa verloren. Wir mussten reagieren, bevor er zur Gefahr werden konnte. Ihr wisst, wozu er im Stande ist. Er wusste bestimmt schon, was geplant war. Hätte er gewollt, hätte er unter anderem alle entsprechenden Verantwortungspersonen ausfindig und ausschalten können. Solange nicht ‚angerichtet’ war, bestand die Möglichkeit alle ‚Zutaten’ zu verlieren. Wenn Sie verstehen, was ich meine. Jetzt ist angerichtet. Ich meine, der bereits durch ihn verursachte Schaden ist schon gross genug. Rupes und Rotsand hätten entzweit werden sollen“ Bachschaum seufzte „Jetzt wird das noch schwerer. Und den Stadtmeister auszuschalten hattet ihr ebenfalls schon die Möglichkeit.“ sofort entgegnete William „Seine Flucht war nur möglich, weil diese beiden Verräter“ Bachschaum hob die Hand „Ich weiss schon. Admiral Torns hat mir darüber berichtet. SIE ist tot und ER leistet einen ‚wertvollen’ Beitrag zur Gewinnung des Serums.“ „Richtig“ bestätigte William und Bachschaum fuhr fort „Wir brauchen dieses Serum. Es wird unsere Armee aufstocken, die sonst zu klein wäre und vorallem!“ Bachschaum hob seinen rechten Zeigefinger „Es wird uns kleine, unauffällige Einsatzteams bringen, die vom Stadtmeister nicht als Bedrohung wahrgenommen werden. Das wissen Sie, denn soviel ich weiss, kommen die Informationen über Rupes, den Stadtmeister und Rotsand von Ihrer hiesigen Quelle.“ William nickte.

      „Dass der Stadtmeister im Amt ist, ist ärgerlich. Für unsere Strategie allerdings nicht weiter dramatisch. Wir können hier nicht einfach mit Gewalt einfallen und die Macht übernehmen, war nie geplant. Sie kennen ‚Code 9’. Die Menschen würden sich gegen das Regime auflehnen, wir müssten Soldaten stationieren, die wir nicht haben. Nein, nein. Effiziente Schattenteams, Diplomatie, ein wenig Gewalt, sowenig als mögliche Verluste, der Steintränenhandel ist sichergestellt und ‚Code 9’ einen Schritt weiter. Da der Stadtmeister im Amt ist, können wir mit der aktuellen Situation arbeiten. Wäre ein herber Rückschlag gewesen, hätten wir uns installiert und der Stadtmeister wäre erst dann ausgerufen worden. Das mit der Elektrizität ist....“ Bachschaum suchte nach einem passenden Wort „ein Hindernis?“ ergänzte William „...ich hätte jetzt ‚eine Herausforderung’ gesagt, aber ‚Hindernis’ trifft es wohl auch.“

      „Was schwafelt dieser Grünschnabel?“ ärgerte sich Sol, der sich unterdessen im Sattel gedreht hatte und der Diskussion gefolgt war. Sol wandte sich an Torns, der ihn gelassen und ernst, wie immer, ansah. „Ich dachte, die würden den Feldherrn von Aquawald schicken. Wieso kommt der ‚Lehrling’ um uns Befehle zu erteilen? Das gibt sonst eine blutige Sauerei!“

      Wie Torns damals gesagt hatte, war Bachschaum auf ihn als ‚Ansprech- und Respektsperson’ gegenüber dem ‚Fussvolk’ angewiesen. Ihre Zusammenarbeit funktionierte seit Aquawald, so wusste Bachschaum, dass sich Torns um seinen ihm unterstellten Captains selbst kümmern würde und sagte erst einmal nichts, ignorierte Sols Bemerkung.

      Torns indess winkte Sol mit dem Zeigefinger zu sich hin. „Markus“ flüsterte er eindringlich „Ich respektiere deine Verärgerung. Ich schätze deine Arbeit und deine Meinung. Du bist ein guter Soldat und Captain, es braucht Leute wie dich.“ „Aber?“ „Du bist nicht auf dem Kampffeld. Wir sind nicht ‚deine’ Leute.“ „Weiss ich“ „Nein, offenbar nicht. Sonst würdest du deine Ausdrucksweise anpassen. Denn das IST, der ‚Feldherr von Aquawald’, auch wenn er nicht so aussieht, zugegeben.“ „Hein?!“ Sol wollte sich aufrichten und Bachschaum ansehen, aber Torns packte ihn am Kragen „Also! Das war das letzte Mal, dass du dich in dieser Gesellschaft so herablassend über einen deinen Vorgesetzten äusserst. Das hier ist keine Diskussionsrunde. Verstanden?!“ „Natürlich. Ich bitte um Entschuldigung, Admiral.“ Torns liess Sol los.

      „Du wirst dich nach unserem Aufenthalt in Rotsand mit Commander Marcel Ragor treffen. Er leitet im Lager der Berge die Erstbetreuung der Einheimischen. Du wirst mit ihm zusammen die Zusammenstellung und Koordination der Erkundungsteams übernehmen. Später werden die Schattenteams hinzukommen, wovon Ragor eines übernehmen wird. William wird diese koordinieren, sobald das Serum soweit ist. Er wird dir nicht mehr unterstellt sein. Er wird für uns anfallende Aufgaben übernehmen und zusammen mit uns den Einsatz des Serums koordinieren. Damit nicht jeder gleich merkt, dass er bei diesem Zwischenfall im Wald mit von der Partie war und seine Bewegungsfreiheit nicht von Vorgeschichten eingeschränkt wird, nennt er sich ab sofort... äh..“ Torns studierte einen Moment ehe er sagte „Ach verflucht, sag es selbst“ William lächelte „Djorak Ikrov, mein bester Wurf bisher.“

      „Wie kommt man den auf sowas?“ entgegnete Sol. Torns ignorierte Sol, sah Bachschaum an, der ihm bestätigend zunickte „Dann war’s das soweit. Alles verstanden?“ William, bzw. Djorak salutierte salopp und lächelnd, Sol nickte ganz ernst „Ja, Admiral, habe verstanden.“

      „Wunderbar!“ freute sich Bachschaum. Seine Reaktion war irgendwie völlig daneben, er sass freudig auf seinem Pferd und fand „Dann können wir jetzt unseren Ausflug nach Rotsand und dieses herrliche Wetter geniessen.“ „Siehst du, Markus! Meine Rede! Gefällt mir, der Mann.“ Djorak lächelte Bachschaum an, Torns reagierte gar nicht und Sol schüttelte den Kopf. Das durfte alles nicht wahr sein!

      Leiter der Stadtwachen, so konnte Joret seinen Sohn im Auge behalten. Das war zumindest der Plan. Nach der Sache im Wald wollte er Tom gerade jetzt nicht mehr diesen Gefahren aussetzen. Joret überliess seinem Sohn Tom die Leitung der Stadtwachen Rotsands. Bernd Dorint, vorheriger Leiter der Stadtwachen hatte es vorgezogen, die Leitung der Flughafenwachen zu übernehmen. Das Flughafencorps wurde wegen der verschärften Einreisebedingungen aufgestockt und Joret hatte Bernd dafür vorgeschlagen. Froh über Bernds Entscheid, denn Bernd war ein hervorragender Mann, hatte Joret anschliessend beschlossen, Tom endlich zu befördern und ihm die Leitung der Stadtwachen zu übertragen. Nach den Vorkommnissen der letzten Tage und Wochen hielt sich Toms Freude allerdings in Grenzen. Joret begrüsste Toms Zurückhaltung, zeugte es doch von etwas mehr Besonnenheit als es Tom bisher gekannt hatte. Meinte zumindes Joret.

      Die Stadtwachen waren für Recht, Ordnung und Schutz der Einwohner

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