Steintränen. Manja Gautschi

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Steintränen - Manja Gautschi Steintränen

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entschuldigen? Bestimmt wieder so ein Scheiss’ dachte Koron. „Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt.“ der junge Offizier legte seine rechte Hand auf seine Brust „Mein Name ist Ragor, Marcel Ragor Commander der Terra Sonnensystem Armee“ „Junge, ist mir echt scheiss egal wie du heisst, verdammt! Was ist mit meinen Leuten?“ Koron blickte den jungen Commander böse an, welcher ihn nur weiter überheblich angrinste.

      „Dann wirst du dich mir kaum vorstellen wollen, wie ich deinen Worten entnehme.“ Koron verdrehte die Augen ‚Jetzt schwafelt der auch noch so geschwollen im Zeug herum!’

      „Also“ liess sich Ragor nicht abhalten „es läuft folgendermassen, Herr Koron. War doch ihr Name?“

      'Man!' der Kerl erinnerte ihn an sich selbst, das musste er ihm lassen. Koron beobachtete seinen unerwünschten Gast neben dem Bett. Fühlte sich ausgestellt. So hilflos und ausgeliefert hatte er sich in seinem gesamten Leben noch nie gefühlt. Ans Bett gefesselt! Einfach schwach und wehrlos.

      "Verstehst du mich überhaupt noch?" Ragor sah erst besorgt zu Koron, kontrollierte anschliessend eine der Infusionen, vermutete, dass Koron durch die Schmerzmittel erneut einschlafen würde. Ragor sah in Korons Augen um sich zu vergewissern.

      "Ja verdammt!" antwortete Koron und riss schon wieder an einer der Armfesseln 'Autsch!'. Ragor lächelte wieder "Sachte, sachte" bremste er, drückte instinktiv mit der linken Hand auf Korons Arm, den er eben hatte anheben wollen. "Lass sofort…" "Tschuldigung" sofort nahm Ragor seine Hand weg. "Tut mir leid. Also, wo war ich?" er hatte einen Moment nicht nachgedacht, das war unanständig gewesen.

      "Ach ja" fuhr Ragor fort "Es läuft folgendermassen: Sven, der Arzt, der dich zusammengeflickt hat, wird dich nachher durchchecken. Bist du transportfähig, werden wir dich nach Seytang überstellen.“ „Seytang? Aquawald? Was soll der Blödsinn? Ihr habt kein Recht dazu! Ihr seid hier auf Steinwelten, vergessen?! Lasst uns gehen, aber ein bisschen plötzlich. Was sollen wir in Seytang?“ „Oh, nein, nein. Nur DU wirst nach Seytang gebracht.“ „Nur ich?“ Ragor beugte sich etwas vor, flüsterte „Jetzt komm, du verstehst schon.“ Ragor stellte sich wieder auf, neigte den Kopf und erklärte „Vorgestern Abend erhielten wir eine überraschende Meldung über die ‚Auferstehung’ eines gewissen Herrn Boris Bergsees“ Ragor hob die Schulter „der Name sagte mir nichts. Aber wir wurden angewiesen unsere Gäste zu überprüfen, die Fingerabdrücke durchs System zu jagen...“ er hob die Arme „und was denkst du, was dabei rauskam?“ „Dass du meinen Namen ganz genau kennst, du aufgeblasene Mistmade!“ Ragor hob seinen Zeigefinger „Erwischt! Aber noch viel interessanter ist, dass Seytang eine Menge Geld für dich in unsere Kasse bezahlen wird. Koron Waldmann! Einer der fünf berüchtigten Rebellionsanführer des Krieges von Aquawald. Es ist mir eine Ehre dich persönlich zu treffen. Uns wurde gesagt, ihr seid alle tot. Und nun das!“ „Leck mich am Arsch.“ war Korons Antwort.

      Seytang war das nach dem Krieg auf Aquawald gegründete Terra Sonnensystem Gefängnis für Kriegsverbrecher. Es diente der Abschreckung für die Bevölkerung. Alle Gegner des Terra Sonnensystems verschwanden in diesem Gefängnis, das sich in einer ungemütlichen Sumpfgegend auf Aquawald befand. Eine Liste aller Inhaftierten wurde regelmässig der gesamten Bevölkerung veröffentlicht. Die Liste war abschliessend und listete alle lebenden sowie toten Gefangenen auf. Eine Art Trophäenliste. Koron Waldmann würde die Liste krönen.

      „Du hast nach deinen Leuten gefragt“ setzte Ragor seine Ausführungen fort „die grossen und kräftigen, wie deinen Freund, du weißt schon, der Dicke" Ragor deutete mit beiden Armen etwas Grosses an "werden zusammengeflickt und in Arbeitslager verteilt. Die anderen werden euren ‚Opferstellen’ überlassen.“. Entsetzt über dieses Vorhaben versuchte Koron erneut seine Arme zu bewegen, diesem Kerl an den Hals zu gehen oder so. Aber wieder gelang es natürlich nicht. „Ihr miesen Dreckschweine! Das könnt ihr nicht tun! Tut mit mir was ihr wollt, aber lasst meine Leute am Leben! Verdammt noch mal. Was für kranke Geschwüre seid ihr?!“

      Die ‚Opferstellen’ waren ein Platz, etwas weiter weg von den Höhlen, wo Koron und seine Leute jeweils die Toten für die Schwarzkrallen abgelegt hatten. Und nicht nur das, sie ketteten Verurteilte lebend dort an. Entweder sie starben in einem Eiswind oder durch die Schwarzkrallen. In den letzten 5 Jahren hatten sie so sämtliche Terra Sonnensystem Spione diesem Schicksal überlassen.

      Dass nun seine eigenen Leute... Koron war der Verzweiflung nahe.

      „Na na!“ Ragor lachte nicht mehr „Wir wissen sehr wohl, dass ihr unsere Leute vermutlich auf eben diese Weise habt verschwinden lassen. Also tu jetzt nicht so!“ „Du krüppeliges Etwas!“ erneut hob Ragor seine Hände „Beruhig dich. Ja?“ Koron starrte in Ragors Gesicht, der weitersprach „Wenn du allerdings mit uns kooperierst, würden wir uns bereit erklären, die Betroffenen stattdessen ebenfalls in Arbeitslagern unterzubringen. Alle. So das Angebot des Admirals.“ „Nicht in 100 Jahren!“ antwortet Koron sofort, da musste er nicht viel nachdenken. Oder? Verdammt!

      Ragor nickte. „Ich werde jetzt erst einmal Sven holen, bevor du hier alle seine Bemühungen wieder zu Nichte machst.“ er betrachtete Korons Verbände, die sich allmählich vom Blut rot verfärbten, so heftig regte sich Koron auf, riss immer wieder vergeblich an seinen Fesseln. „Der Admiral wird dich danach selbst sprechen. Bis dahin“ Ragor nahm den Griff der Tür in die Hand „bis dahin kannst du es dir ja noch überlegen.“ „Wie ich es vermutet hatte! Ihr seid ein so dreckiges, hinterlistiges Hurenpack! Nicht in 100 Jahren werde ich euch helfen!“ Ragor hörte Korons Worte zwar noch, wer nicht, so laut wie er schrie, drehte sich aber nicht mehr um, sondern schloss einfach die Tür hinter sich.

      Koron lag wieder alleine in seinem provisorischen Zimmer. Gefesselt an dieses verfluchte Bett. Machtlos. Ausgeliefert. Sein Herz raste. Immer wieder versuchte er seine Hände aus den Fesseln zu ziehen. „Mistdinger!“ brummelte er. Dabei bemerkte er nicht, wie sie die Tür bereits erneut öffnete. Koron erschreckte, als ihn eine deutlich ältere Männerstimme als Ragors ansprach „In meiner ganzen Laufbahn habe ich noch nie gesehen, dass sich jemand daraus hätte befreien können. Aber das Nähte aufgingen und sich hässlich entzündeten, weil Patienten nicht ruhen wollten, schon.“ der Mann deutet auf Korons Fesseln „Ich würde also lieber damit aufhören.“

      Ein älterer, schlanker Mann, beinahe so alt wie Koron selbst, wie Koron schätzte, stand neben seinem Bett. Im Gegensatz zu Ragor hatte er die Tür hinter sich wieder geschlossen, sodass sie alleine waren. Der Mann trug braune Lederschuhe, dunkeltürkis farbige Hosen, darüber ein weisses T-Shirt und einen weissen Kittel, auf dessen Oberarmen das Logo des Terra Sonnensystems eingestickt war. Ein Symbol für Erde und Mond, denn da war der Ursprung und das Zentrum des Terra Sonnensystems.

      Die Haare waren dabei sich von braun in weiss zu wandeln. Eine Brille und dahinter zwei müde Augen, dekoriert mit dunklen Augenringen, die nun freundlich Koron ansahen.

      Koron begutachtete seinen neuen Besucher. Überall Blutflecken. Überhaupt sah der Mann so aus, als ob er schon lange nicht mehr geschlafen oder geduscht hatte. Er tat Koron beinahe leid, fühlte er sich körperlich gerade eigentlich ziemlich wohl. Schön warm, Schmerzmittel sei Dank.

      „Mein Name ist Sven Yonaki. Ich bin Leiter des medizinischen Teams hier“ er deutete auf den gesamten Raum „hier in diesen Höhlen.“ dann sah er an sich herab, versuchte mit den Händen die Flecken seiner Kleidung abzuwischen „Ich muss mich für mein Aussehen entschuldigen. Aber die frischen Sachen sind ausgegangen und ich bin schon seit einer Weile nicht mehr zum Waschen gekommen. Viel zu tun.“ er hörte auf an seiner Kleidung zu rubbeln. Er strahlte eine angenehme Ruhe aus.

      „Das

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