Glück auf Spanisch. Heidi Oehlmann

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Glück auf Spanisch - Heidi Oehlmann страница 13

Автор:
Серия:
Издательство:
Glück auf Spanisch - Heidi Oehlmann

Скачать книгу

Ich will einfach weg.

      Pedro winkt einem der Kellner zu sich. »Warte, ich bezahle noch und dann bringe ich dich ins Hotel«, sagt er.

      »Ist schon gut. Ich gehe das kurze Stück. Die frische Luft wird mir guttun. Danke für die Einladung und den schönen Abend«, sage ich.

      Hastig verlasse ich das Restaurant.

      15. Pedro

       Was war das denn jetzt? Habe ich etwas falsch gemacht?

      Mir gehen eine Menge Fragen durch den Kopf, als ich Klara dabei beobachte, wie sie weggeht. Vielleicht hätte ich nicht lachen dürfen.

      Ich überlege, ob ich zum La Casa De Playa fahren und mit ihr reden soll. Die Kopfschmerzen waren sicherlich ein Vorwand, um zu verschwinden.

      Schnell verwerfe ich den Gedanken. Sie ist bestimmt sauer über mein Verhalten. Da ist es besser, wenn ich ihr Zeit gebe, um sich zu beruhigen.

      Als der Kellner kommt, bestelle ich mir noch einen Whisky und bitte um die Rechnung. Er nickt und verschwindet wieder.

      Ich schaue auf das Meer und denke an einen Mandanten, den ich zurzeit vertrete. Er will die Scheidung von seiner Frau und möglichst günstig aus der Sache rauskommen. Sie hingegen möchte sich nicht abspeisen lassen und hat sich ebenfalls einen Anwalt, in dem Fall eine Anwältin, genommen. Mit ihr versucht sie, so viel herauszuholen, wie es geht. So wie es aussieht, scheinen sie gute Karten zu haben. Ich wünschte, ich würde die Frau statt des Mannes vertreten. Dann wäre das Ganze weniger knifflig.

      Warum machen die Leute auch keine Eheverträge vor der Hochzeit? Mir könnte so etwas nie passieren. Dieser Ehekram ist nichts für mich. Warum sollte man heiraten? Liebe gibt es doch eh nur im Film. Irgendwann entliebt sich einer oder geht fremd und die Ehe ist vorbei. Deshalb wollte ich nie eine feste Beziehung.

      Miguel behauptet, ich hätte einfach noch nicht die Richtige getroffen. Mir kommen seine Worte in den Sinn, als er sich damals in Sophie verliebt hat. Er sagte mir, ich würde eines Tages die Eine treffen und dann anders über die Liebe denken. Seit Sophie tot ist, hat er nie wieder über das Thema gesprochen. Ich war froh darüber.

      Plötzlich kommt mir Klara in den Sinn. Zu ihr fühle ich mich hingezogen, mehr als zu irgendeiner anderen Frau. Sie ist witzig, intelligent und sieht dazu noch wahnsinnig gut aus. Bevor ich das Thema vertiefen kann, schüttele ich energisch den Kopf und versuche es zu verdrängen.

      Zum Glück kommt gerade der Kellner und hilft mir, mich abzulenken.

      16. Klara

      »Nein, ich kann nicht!«, schreit Miguel fast durchs Telefon, als er die Halle betritt. Er sieht nachdenklich aus, legt auf und geht ohne einen Blick zur Rezeption zu werfen an uns vorbei in sein Büro. Ich frage mich, was er für ein Problem hat. Es klang unheimlich ernst.

      »Oh je, das hört sich nicht gut an«, sage ich zu Paula.

      »Ach«, winkt sie ab. »Das ist nur der übliche Stress.«

      »Also kommt es öfter vor, dass der Chef so rumschreit?«

      »Hin und wieder kann das schon mal passieren.«

      »Aha.« Bevor ich etwas erwidern kann, kehrt Miguel zurück und geht, ohne uns eines Blickes zu würdigen, nach draußen. Mir macht sein Verhalten Angst. Umso glücklicher bin ich über Paulas Anwesenheit. Wenn sie sich nicht um ihn schert, brauche ich das auch nicht zu tun.

      »Kannst du kurz die Stellung halten? Ich will schnell etwas mit dem Koch besprechen«, sagt Paula und verschwindet, als ich ihr zunicke.

      Insgeheim hoffe ich, es treten in den nächsten Minuten keine Komplikationen auf. Am besten wäre es, wenn überhaupt niemand käme. Mit dem Buchungsprogramm stehe ich nach wie vor auf Kriegsfuß. Langsam hege ich Zweifel daran, jemals damit zurechtzukommen, doch ich kann es mir nicht leisten aufzugeben. Schließlich soll ich die Schicht an der Rezeption irgendwann alleine machen. Davor graut es mir schon. Ich kann nur hoffen, Paula steht mir so lange zur Seite, bis ich es begriffen habe. Alternativ bleibt mir nur der Job als Küchenhilfe oder der des Zimmermädchens. Wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich die Küche nehmen. Putzen gehört nämlich nicht gerade zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Schnippeln und Abwaschen sind zwar auch keine Traumjobs, aber erträglicher, als Toiletten zu schrubben.

      Als die Tür aufgeht, werde ich aus meinen Gedanken geholt. Mich durchfährt ein kurzes Schwindelgefühl. Im ersten Moment denke ich, ich müsste die nächsten Gäste ohne Paula einchecken. Doch es ist kein Gast, sondern Pedro. Ich bin mir unsicher, ob ich erleichtert oder besorgt sein soll. So schnell wollte ich ihm nicht wieder begegnen.

      »Hallo«, begrüßt er mich.

      »Hi«, erwidere ich. »Miguel ist nicht da«, lege ich nach.

      »Ich weiß, er kam mir gerade entgegen. Ich wollte zu dir. Können wir reden?«

      »Jetzt ist es schlecht, ich muss arbeiten.«

      »Wir könnten zusammen Mittagessen.«

      »Ähm …« Bevor ich mir eine passende Ausrede zurecht gelegt habe, taucht Paula wieder auf.

      »Hi Pedro, was kann ich für dich tun?«, begrüßt sie ihn.

      »Hallo. Nichts, danke«, antwortet er und schaut nur wenige Sekunden zu ihr.

      Paula sieht mich fragend an. Ich zucke mit den Schultern, um ihr meine Unwissenheit mitzuteilen. Kurz darauf verschwindet sie im Nebenzimmer.

      »Also, was ist?«, setzt Pedro zu einem neuen Versuch an.

      »Heute passt es mir nicht so gut. Ich will nachher an meinem Roman weiterschreiben«, winde ich mich.

      »Aha, den ganzen Tag?«

      »Ja.«

      »Gut.« Ohne sich zu verabschieden, verschwindet Pedro.

      »Was war das denn?«, fragt Paula, die zurückkommt, so als hätte sie nur darauf gewartet, dass Pedro geht.

      »Ich habe keine Ahnung.«

      »Was wollte er?«

      »Reden.«

      »Worüber?«

      »Wenn ich das wüsste«, flunkere ich und zucke mit den Schultern.

      Vor Paula möchte ich weder meine Sorgen noch mein Gefühlsleben ausbreiten. Auch, wenn ich sie mag, will ich mit ihr nicht über zu viel private Dinge reden.

      Sie schaut gedankenverloren nach draußen und scheint das Thema abgehakt zu haben. Also entspanne ich mich allmählich.

      »Habt ihr etwas miteinander?«, fragt Paula nach einer Weile aus heiterem Himmel.

      »Ähm, nein. Wie kommst du darauf? Wir sind nur gute Freunde.«

      »Hm, mir sah es nach mehr aus.«

      »Nein,

Скачать книгу