Glück auf Spanisch. Heidi Oehlmann

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Glück auf Spanisch - Heidi Oehlmann страница 7

Автор:
Серия:
Издательство:
Glück auf Spanisch - Heidi Oehlmann

Скачать книгу

vielleicht können wir etwas zusammen unternehmen. Du könntest mir ja die Gegend zeigen.«

      »Gerne, das ist eine fantastische Idee. Erst mal fahren wir aber nach Begur ins La Casa De Playa. Da stelle ich dir meinen Freund und deinen zukünftigen Chef vor. Dann siehst du deinen Arbeitsplatz und kannst gleich dein Zimmer beziehen.«

      Insgeheim hoffe ich, Miguel hat Klaras Ankunft nicht vergessen. In den letzten Tagen erinnerte ich ihn zwar mehrfach daran, doch bei dem Stress, den er manchmal hat, geht hin und wieder etwas unter.

      Meine Anspannung wächst, als wir den Hügel zum Hotel hinauf fahren. »Da oben ist es.«

      »Wow, die Lage ist wunderschön. Und hier kann ich tatsächlich arbeiten und wohnen?« Klaras Stimme klingt ungläubig.

      »Ja.«

      Das hoffe ich zumindest, füge ich gedanklich hinzu.

      7. Miguel

      »Ja«, rufe ich, als es an meiner Bürotür klopft. Kurz darauf wird die Tür geöffnet. Pedro betritt zusammen mit einer Frau den Raum.

       Das muss diese Deutsche sein, die Pedro mir unterjubeln will. Na ja, wenigstens sieht sie nett aus.

      »Hallo Mig, darf ich vorstellen? Das ist Klara Marquard, die Frau von der ich dir erzählt habe.« Dann wendet er sich ihr zu und sagt: »Und das ist mein Freund Miguel Garcia, ihm gehört dieser Kasten hier.«

      »Ey, nenn das Hotel nicht so!«, schimpfe ich gespielt streng.

      »Ja, entschuldige! Du weißt doch, dass es nicht böse gemeint ist.« Pedro lächelt mich an.

      Ich kann nicht anders, als sein Lächeln zu erwidern. Dann wende ich mich der Deutschen zu und reiche ihr die Hand. »Setzt euch!«, fordere ich die beiden auf und deute auf die Stühle vor meinem Schreibtisch.

      »Sie wollen also hier in den nächsten Wochen arbeiten?«, richte ich die Frage nun in meinem besten Deutsch an Klara.

      »Ja.«

      »Hm, haben Sie Erfahrungen im Hotelgewerbe?«

      »Nein, Pedro meinte aber …«

      »Ja, ich weiß, was er meinte. Können Sie sich vorstellen an der Rezeption zu arbeiten? Wie ich hörte, sprechen Sie auch englisch und etwas spanisch.«

      »Das stimmt. Ich hoffe, meine Sprachkenntnisse reichen dafür aus.«

      »Das werden wir sehen. Am Anfang sind Sie sowieso nicht alleine. Paula wird Sie einarbeiten.«

      »Paula? Ist das die Frau, der wir eben begegnet sind?«

      »Genau. Warum fragen Sie?«

      »Ähm, nur so.«

      Ich nicke ihr zu.

      »Wo … Ich meine … Also wo kann ich schlafen?«, fragt Klara und schaut mich verlegen an.

      »Oben haben wir ein paar Zimmer für unsere Angestellten. Paula wird Ihnen gleich Ihres zeigen. Vorher müssen wir noch den Papierkram erledigen.«

      Ich ziehe einen Stapel Papiere hervor, die ich am Morgen vorbereitet habe. Dabei handelt es sich um einen Arbeitsvertrag in doppelter Ausführung. Ich schiebe ihn über den Tisch zu Klara. »Das ist der Vertrag, der muss unterzeichnet werden.«

      »Okay«, antwortet Klara und beginnt, ihn zu lesen. »Oh, das ist ja spanisch«, fügt sie verlegen hinzu.

      »Können wir mit den Papieren einen Moment vor die Tür gehen, um sie in Ruhe zu lesen? Ich muss Klara bestimmt noch einiges übersetzen«, mischt sich Pedro ein.

      Das ist wieder typisch für ihn. Wenn es um Verträge geht, kommt der Anwalt in ihm durch. Eigentlich ist er mein Rechtsbeistand.

       Wenn das kein Interessenkonflikt ist.

      Ich nicke dennoch und warte, bis die beiden mein Büro hinter sich geschlossen haben, bevor ich mich zurücklehne und aufatme.

      8. Klara

      »Ich glaube, dein Freund ist wenig begeistert von mir.«

      »Wie kommst du denn darauf?«

      »Na ja, freundlich ist anders.«

      »Das liegt nicht an dir. Ich schätze, er hat einfach nur viel Stress.«

      »Okay«, antworte ich, obwohl ich Pedro kein Wort glaube. Dieser Miguel scheint mich nur zähneknirschend einzustellen, um seinem Freund einen Gefallen zu tun. Mich würde es nicht wundern, wenn er gar keine zusätzliche Arbeitskraft gebrauchen kann.

      Ich beobachte Pedro, wie er sich den Arbeitsvertrag durchliest. Insgeheim bin ich froh über seine Hilfe. Ich hasse Papierkram und lese selten das Kleingedruckte. Es gibt definitiv bessere Lektüre, zumal der Vertrag auch noch auf Spanisch ist, und ich womöglich nur die Hälfte verstehe.

      Meist verlasse ich mich auf das, was mir mündlich zugesichert wird. Natürlich weiß ich, wie falsch so ein Verhalten ist. In der Vergangenheit hat es mir eine Menge Ärger eingebrockt, da in Verträgen fast immer etwas anderes steht, als vorher besprochen wurde.

      Obwohl ich Pedro noch nicht lange kenne, vertraue ich ihm. Warum sonst sollte er den Vertrag prüfen, der von seinem Freund ausgestellt wurde? Oder ist es nur eine Masche, um mich reinzulegen? Das deutsche Recht ist schon kompliziert, von den spanischen Gesetzen habe ich gar keinen Schimmer.

      Ich kann nur hoffen, Pedro meint es ehrlich. Sonst werde ich mein Vertrauen bald bereuen. Darüber möchte ich im Moment nicht nachdenken. Viel zu sehr freue ich mich auf die kommenden Wochen. Auch wenn ich einen Teil davon an der Rezeption verbringen werde, bleibt hoffentlich genug Zeit, um die Gegend zu erkunden und mich mit meinem neuen Buch zu beschäftigen. Zurzeit arbeite ich wieder an einem Liebesroman, dabei ist es mein Traum, irgendwann einen Thriller zu schreiben. An das Genre traute ich mich bisher nicht heran. Ich fürchte, es könnte zu schwierig sein. Solche Plots müssen vor Spannung nur so strotzen.

      »Und? Ist alles in Ordnung?«, frage ich, obwohl Pedro noch beim Lesen ist.

      »Bis jetzt sieht alles gut aus, aber ich bin noch nicht ganz durch.«

      »Meinst du, dein Freund macht unseriöse Verträge oder warum prüfst du den Vertrag so genau?«

      Du willst mir doch nicht etwa imponieren?, füge ich gedanklich hinzu. Dabei muss ich grinsen und bin froh, dass Pedro abgelenkt ist.

      Nach einer Weile schaut er auf und sagt: »Es ist alles in Ordnung. Du kannst den Vertrag ruhigen Gewissens unterschreiben.« Er hält mir das Papier hin.

      »Und der Stundenlohn ist so auch in Ordnung?«

      »Ja, das ist sogar etwas mehr als üblich. Die Kosten für die Unterkunft wurden auch schon abgezogen.«

      »Oh, das hätte ich nicht gedacht.« Das überrascht mich wirklich.

Скачать книгу