Zahlensprache. Monika Maria Martin
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In den Zahlen 1 bis 9 sind abstrakte Prinzipien angelegt, die ab 10 auf der Ebene des Menschen in die praktische Umsetzung gelangen. Im Schriftbild ist Jod das kleinste der Zeichen und symbolisiert nach dem Alten Wissen das Gehirn. Mit diesem Bild wird die mentale Fähigkeit des Menschen betont, über das Be-greifen besteht auch ein Bezug zur Hand. Dieses Be-greifen reduziert sich auf das Greifen mit einer Hand, solange für die 10 das Wirken der 1 nicht erkennbar ist.
Die Zahlen 11 bis 19 verfügen über keine eigenen Schriftzeichen, sondern werden gebildet durch eine Verknüpfung der 10 mit den ihr vorausgehenden Zahlen. Verschiedene Kombinationen beschreiben unterschiedliche Qualitäten des Handelns und Erlebens. Was in den Zahlen 1 bis 9 prinzipiell angelegt ist, verbindet sich mit der 10 des Menschen und wird dadurch lebendig. Alle Zahlen bis 10 enthalten jeweils spezifische Informationen, die vergleichbar sind mit Samen. Im menschlichen Bewusstsein keimen diese Samen und bringen ihr Potential gemeinsam mit der 10 zur Umsetzung.
Die Zahlen 1 bis 9 bilden grundlegende Aspekte ab, in den Zahlen 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19 liegen sie auf einer erfahrbaren Ebene. Die Zahl 9 zum Beispiel drückt das Prinzip der Erkenntnisfähigkeit generell aus, die Zahl 19 steht für die Umsetzung dieses Prinzips im menschlichen Bewusstsein. Genauso wie die 9 die Basis darstellt, die „Gebärmutter“ für den Sprung auf eine andere Ebene, nämlich die 10, gilt dies auch für die 19. Als individuell erfahrbare Einsicht gewährt 19 im wahrsten Sinne des Wortes Ein-Sicht, nämlich Sicht auf die 1. Dem menschlichen Bewusstsein, das als 19 für sich ganz persönlich den Bezug zur 1 erkennt, eröffnet sich eine neue Perspektive der Wahrnehmung. In Zahlen ausgedrückt verbinden sich 19 und 1 zu 20. Das unbewusste Erleben der 10 endet also mit der 19, die den Bezug der 10 zur 1 bewusst erfasst.
20 oder Kaf trägt die Bezeichnung „zugreifende Hand“. Die in der 10 bereits unerkannt vorhandene und in gewissem Sinn passive Hand wird damit aktiv. Der Mensch als 20 ist nun fähig, grundlegende Zusammenhänge zu be-greifen. Mit 2 Händen, mit 2 Jod, mit 2 x 10 wird es dem Bewusstsein möglich, den Sinn seiner Existenz in der Dualität aktiv zu er-fassen. Kaf steht für das lebendige Zusammenwirken beider Ebenen der 10, wie es sich bereits im Schriftbild der Aleph zeigt: Die 10 sieht sich selbst als 10.
Die 20 ist gleichzeitig auch 5 x 4, eine Kombination von „Fenster“ und „Tür“. Durch beide Öffnungen hat sie Zugriff auf einen Bereich, der die 2 umgibt und dem sie entstammt.
Die in den Grundzahlen angelegten Qualitäten kommen nun durch die 2 x 10 des Menschen in eine bewusste Umsetzung.
30 oder Lamed nennt die Überlieferung „Ochsenstachel“ und bringt damit zum Ausdruck, dass 30 vehement zur Bewegung antreibt. 3 x 10 ist das Erfahren der 3 durch den Menschen. Lamed bedeutet auch „lehren“ und das ist der Sinn des Unterwegs-Seins: ein Fort-schreiten im bewussten Wahrnehmen, Denken und Tun. Die 30 treibt die menschliche 10 an zum Erkennen von Zusammenhängen zwischen 2 und 1. Sie tut das auch als 5 x 6, indem sie dazu motiviert, durch das „Fenster“ zu schauen. Auch der Mensch, der gelernt hat, eine 30 aus 2+1 x 10 zu sein, wird durch 1+2 x 10 immer wieder dazu motiviert, neue Einzelheiten in der Verbindung zwischen 4 + 1 und 2 + 1 zu sehen.
40 oder Mem bedeutet „Wasser“ und ist im Alten Wissen ein Synonym für „Zeit“. Auch die Mythologie anderer Kulturkreise kennt diese Symbolik. Im Wasser wie in der Zeit kann man zu ertrinken drohen oder sich darauf in einem Schiff auf ein Ziel zu bewegen. 40 als Synonym für Zeit kommt in der Bibel einige Male vor und ist als Zeitmaß nicht wörtlich zu nehmen.
Die alte Hieroglyphe für Mem ist eine Wellenlinie, aus ihr ist der Buchstabe „m“ entstanden. Wasser ist die Grundlage für organisches Leben und der Fluss der Zeit ermöglicht der menschlichen 10 die Begegnung mit der 4 der Materie. 4 x 10 ist das Wahrnehmen der materiellen Existenz in einem detaillierten Nacheinander.
40 steht für lineare Zeit, die als einzige Realität von begrenzter Dauer ist. Der Blick durch das „Fenster“ lässt das Irdische und auch lineare Zeit anders sehen; diese 40 entspricht 5 x 8.
50 oder Nun ist der „Fisch“, der im Wasser lebt. 5 ist das Prinzip des Zusammenwirkens von 1 und 4, Einheit und Materie. 50 stellt dieses Zusammenwirken von 1 + 4 auf die Ebene der 10 und steht für ein Bewusstsein, das diese Synergie bewusst erfasst. Die Existenz der 10 im Zeitlichen der 40 ist auf die bewusste 50 ausgerichtet. Die 10 soll sich als solche im Laufe der Zeit sehen lernen. Damit hat 50 aus 40 + 10 eine ähnliche Aussage wie 20 aus 10 + 10 und definiert mit 5 x 10 die 10, die aus dem „Fenster“ sieht.
60 oder Samech trägt die Bezeichnung „Schlange“ und wird im Alten Wissen als Bedrohung für die 50 verstanden. Mit Samech sind alle Faktoren im Leben des Menschen beschrieben, die seine Ruhe und Harmonie stören und ihn zum Kampf herausfordern. Auseinandersetzungen mit den Widrigkeiten des Lebens halten den Menschen in Bewegung und führen ihn seinem Ziel entgegen, das 60 mit 30 + 30 erklärt. 60 macht mit 2 x 30 den 2-fachen Charakter von 3 x 10 deutlich und mit 6 x 10 die Verbindung beider Versionen durch den Menschen, der anstehende Herausforderungen zum Anlass nimmt, um Zusammenhänge zu erfassen.
70 oder Ajin ist 7 x 10, das Hineingestellt-Sein des Menschen in die bunte Vielfalt des Lebens. Die Welt der 7 und das menschliche Bewusstsein bedingen sich gegenseitig, denn würde man sie nicht wahrnehmen, würde diese Welt nicht existieren. Deshalb bedeutet Ajin „Auge“ und gleichzeitig „Brunnen“ oder „Quelle“. Das Leben in Zeit und Raum entstammt in jedem Moment dem Absoluten und wird erfahrbar durch den Menschen. Dieser Zusammenhang zwischen der menschlichen 10 und der Welt der 7 bleibt so lange unentdeckt, bis das „Auge“ die „Quelle“ allmählich wahrnimmt und ein-sieht, dass hier eine Wechselwirkung besteht.
80 oder Peh trägt die Bezeichnung „Mund“. Das Alte Wissen sagt dazu: „Nachdem das Auge wahrgenommen hat, kommt das Wort, und der Mensch fängt an mit Gott zu sprechen.“ 80 betont als 2 x 40 die Bedeutung des „Wortes“ für das Leben des Menschen im dualen Zeitlichen. Das Gespräch zwischen Dies- und Jenseits öffnet die Tür zum bewussten Erfahren einer anderen Welt. Als Summe aus 40 + 40 stellt sie dem linearen Zeitlichen das Zeitlose gegenüber und kann als bewusste 10 x 8 die Fragen beantworten, vor die eine irdische Existenz stellt.
90 oder Zade bedeutet „Angelhaken“, mit ihm wird der Fisch aus dem Wasser gezogen, d. h. der Mensch (50) aus der Zeit (40). 90 macht das Potenzial der 9 im Bewusstsein der 10 lebendig, und diese 9 x 10 ist eine sehr intensive Erfahrung. Der „Fisch“ meint zu sterben, wird dadurch aber zur „Amphibie“, die im Wasser und auch außerhalb leben kann. Der Mensch glaubt am Ende zu sein, aber er verdurstet nicht, ertrinkt aber auch nicht mehr in der Flut der Zeit, sondern betritt einen neuen, unbekannten Lebensraum.
Mit der 90 endet diese zweite Ebene der hebräischen Schriftzeichen; in ihr wurden die in den Grundzahlen angelegten Prinzipien durch den Menschen lebendig. Eine nächste Ebene für die Erfahrungen des menschlichen Bewusstseins tut sich auf.
100 oder Kof trägt die Bezeichnung „Nadelöhr“ und will damit sagen: Der Zugang von der einen zur anderen Seite ist ganz klein, der Mensch kann sich gar nicht vorstellen, dass er ihn auf diese Weise findet. 100 ist die Geburt des Menschen in eine neue Weltsicht hinein, die von selbst geschieht durch sein Angezogen-Werden von der anderen Seite. Wenn die „Wehen“ der 9 aus 3 x 1+2 stark genug geworden sind, lässt die „Gebärmutter“ die „Frucht des Leibes“ zur Welt kommen, die 3 x 2+1 wird im menschlichen Bewusstsein Realität. Diese 9 x 10 ist die Phase, in der die 50 aus der 40 herausgezogen wird und sich selbst als 40 + 10 wahrnimmt. Mit dieser in sich selbst erkannten 10 kombiniert sich die 90 zu 100.
Dasselbe