Südwärts. Ernest Henry Shackleton

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Südwärts - Ernest Henry Shackleton Edition Erdmann

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Monat lang mit abschließenden Vorbereitungen beschäftigt. Vom Krieg hörten wir zum letzten Mal, als wir Buenos Aires verließen. Da rollte gerade die russische Dampfwalze heran. Viele meinten, der Krieg würde innerhalb von sechs Monaten zu Ende sein. Und so brachen wir auf, nicht ohne Bedauern, dass wir nicht dort unsere Plätze einnehmen konnten, doch in der Gewissheit, dass wir an einem entbehrungsreichen Feldzug zur Ehre unseres Landes teilnahmen.

      Neben den Privatleuten und Gesellschaften möchte ich hier in großer Dankbarkeit die Unterstützung erwähnen, die seitens der Regierungen Neuseelands und Australiens zu Beginn der Rossmeerexpedition gewährt wurde. Den Menschen in Neuseeland und ihrer Regierung gebührt mein größter Dank für ihre fortwährende Hilfe, die während der dunklen Tage vor der Errettung der Rossmeergruppe von unschätzbarem Wert gewesen war.

      Bei Mr. James Allen (stellvertretender Premier), dem verstorbenen Mr. McNab (Marineminister), Mr. Leonard Tripp, Mr. Mabin, Mr. Toogood und vielen anderen stehe ich in einer Schuld, die nie beglichen werden kann.

      Dies ist für mich auch die Gelegenheit, der Regierung von Uruguay für ihre großzügige Unterstützung zu danken, als sie den Regierungstrawler Instituto de Pesca für den zweiten Rettungsversuch meiner Männer auf Elephant Island zur Verfügung stellte.

      Schließlich war es die chilenische Regierung, die direkt für die Rettung meiner Kameraden verantwortlich war. Diese Republik im Süden zeigte sich unermüdlich in ihren Bemühungen, eine erfolgreiche Rettung durchzuführen. Ihnen gilt die Dankbarkeit unserer gesamten Expedition. Besonders erwähnen möchte ich die teilnahmsvolle Haltung von Admiral Muñoz Hurtado, dem Oberbefehlshaber der chilenischen Marine, und Kapitän Luis Pardo, den Kommandanten der Yelcho auf unserer letzten und erfolgreichen Bergungsfahrt.

      Sir Daniel Gooch begleitete uns bis Südgeorgien. Ihm gebührt mein besonderer Dank für seine Hilfe mit den Hunden. Wir alle haben seine fröhliche Gesellschaft vermisst, als wir Richtung Süden segelten.

       Ernest Henry Shackleton

      1Meilen: Die englische Meile beträgt 1,609 km, die nautische Meile (Seemeile) 1,852 km.

      2Weddellmeer: Die deutsche Schreibweise der Toponyme orientiert sich an Karten der National Geographic Society.

      3Inklination: Durch die vertikale Anziehungskraft des Erdmagnetfelds verursachte Neigung der Kompassnadel, kann zu fehlerhaften Anzeigen der Himmelsrichtung führen.

      4Barkentine: Dreimaster, der Merkmale von Schoner und Bark vereint (daher zuweilen auch »Schonerbark« genannt). Der Fockmast ist wie bei einer Bark rahgetakelt, die beiden hinteren Masten tragen die Schratsegel eines Schoners.

      5Dreifach-Expansionsmaschine: Dampfmaschine, deren Wirkungsgrad durch die Expansion des einströmenden Dampfes erhöht wird. Bei Mehrfach-Expansionsdampfmaschinen sind mehrere Zylinder zu einer Verbunddampfmaschine hintereinander gereiht.

      6Knoten: Die Geschwindigkeit von einem Knoten entspricht 1 Seemeile (1,852 km) pro Stunde.

      7Tonnen: Einheit zur Bezeichnung von Schiffsgrößen, die je nach Berechnungsart unterschiedlich ausfallen kann.

      8Sir Douglas Mawson, 1882–1958, australischer Geologe und Antarktisforscher. Hatte unter Shackleton an der »Nimrod«-Expedition (1907–09) teilgenommen.

      9Seiner Majestät: George V., regierte von 1910–1936, pflegte eine Leidenschaft für den Segelsport, nahm selbst aktiv an Regatten – auch der Cowes Week – teil. Auf seinen Wunsch hin wurde seine Segelyacht nach seinem Tod vor der Isle of Wight von einem Kriegsschiff versenkt.

      10Cowes Week: Segelregatta, die seit 1826 jährlich im August ausgetragen wird; benannt nach der Hafenstadt Cowes auf der Isle of Wight.

      KAPITEL 1

      Ins Weddellmeer

      Ich beschloss, Südgeorgien um den 5. Dezember herum zu verlassen, und ging bis dahin als letzte Vorbereitung nochmals die Pläne für die Fahrt zu den Winterquartieren durch. Welch einen Empfang würde uns das Weddellmeer bereiten? Die Kapitäne der Walfänger in Südgeorgien gaben mir bereitwillig Auskunft über die Gewässer, in denen sie ihrem Gewerbe nachgingen. Sie bestätigten zuvor erlangte Informationen über die extrem schwierigen Eisverhältnisse in diesem Teil der Antarktis und gaben zudem noch weitere wertvolle Ratschläge.

      Es scheint angebracht, hier kurz die Überlegungen wiederzugeben, die mich zu diesem Zeitpunkt und in den folgenden Wochen beschäftigten. Ich wusste, dass das Eis in diesem Jahr weit nach Norden vorgedrungen war, und entschied, nachdem ich die Ratschläge der Walfangkapitäne eingeholt hatte, die Südlichen Sandwichinseln anzusteuern, Süd-Thule zu umfahren und uns bis zum 15. Grad westlicher Länge ostwärts vorzuarbeiten, bevor wir Richtung Süden stießen. Die Walfänger betonten, wie schwierig es sei, bei den Südlichen Sandwichinseln durch das Eis zu kommen. Sie berichteten, dass sie selbst im Sommer Eisschollen bei den Inseln gesichtet hätten, und vermuteten, die Expedition müsse sich durch dichtes Packeis kämpfen, um ins Weddellmeer zu gelangen. Die beste Zeit für eine Fahrt ins Weddellmeer sei Ende Februar oder Anfang März. Die Walfänger hatten die Südlichen Sandwichinseln umfahren und waren mit den Bedingungen dort vertraut. Ihre Vorhersagen veranlassten mich, eine Deckladung Kohle zu übernehmen, denn wenn wir uns mühsam unseren Weg zum Coatsland bahnen mussten, würden wir jede Tonne Brennstoff brauchen, die das Schiff tragen konnte.

      Die andere Frage, die mir Kopfzerbrechen bereitete, betraf die Größe der Gruppe, die an Land gehen sollte. Wenn das Schiff während des Winters ausfahren müsste oder vom Winterquartier weggetrieben würde, wäre es von Vorteil, eine kleinere, sorgfältig ausgesuchte Gruppe von Männern an Land zu haben, nachdem die Schutzhütten gebaut und die Vorräte verstaut waren. Diese Männer könnten bereits aus eigener Kraft Depots anlegen und kurze Touren mit den Hunden unternehmen, um mit ihnen für den langen ersten Marsch im nächsten Frühjahr zu üben. Die Mehrzahl der Wissenschaftler würde an Bord bleiben, wo sie ihre Arbeiten unter guten Bedingungen durchführen könnten. Sie wären bei Bedarf in der Lage, kurze Ausflüge zu unternehmen, mit der Endurance

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