Wyatt Earp Staffel 5 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 5 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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auf sich hätte beruhen lassen können.

      Er stand schnaufend auf, setzte sich seinen grauen Stetson auf, packte den Brief und stampfte hinaus.

      Auf der frischgestrichenen Fassade des Long Branch Saloons lag die weiße Mittagssonne.

      Masterson öffnete die Glastür, die in den kalten Monaten die beiden bastgeflochtenen holzgerahmten Pendelarme ersetzte, und trat an die langgestreckte Theke, die sich gleich rechts von der Tür her weit bis in die Hälfte des großen länglichen Schankraumes erstreckte.

      Chalk Beeson lehnte am Tresen und spielte gelangweilt mit seiner Uhrkette. Er hatte eine buntbestickte Weste und ein blütenweißes Hemd an.

      Masterson grüßte kurz und sah sich um.

      An mehreren Tischen wurde gespielt.

      Der Deputy bemerkte sofort, daß der Platz, an dem Doc Holliday sonst zu sitzen pflegte, leer war.

      Der Salooner hatte den Blick aufgefangen. »Sie suchen den Doc?«

      »Yeah«, preßte Masterson rauh durch die Kehle.

      »Er war heute noch nicht hier.«

      »Was…? Ist er krank?«

      »No, aber Binch erzählte mir vorhin, daß er ihn an der Overland gesehen hätte.«

      »Aber…« Masterson nahm seinen Hut ab. »Sie wollen doch damit nicht sagen, daß er weggefahren ist?«

      Der Keeper hob die Schulter und ließ sie wieder fallen. »Keine Ahnung, Bat.«

      Masterson grüßte und ging hinaus.

      Er blieb auf den Stepwalks und ging hinunter zum Dodge House, dem großen neuen Hotel, in dem der Gambler seit einiger Zeit wohnte.

      Der kleine schlitzäugige Mann an der Rezeption machte eine tiefe Verneigung vor dem Mann mit dem Stern. »Sie suchen jemanden, Mister Masterson?«

      »Yeah, ist Doc Holliday im Haus?«

      »Der Doc?« Der Chinese überlegte angestrengt. »Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen. Aber warten Sie, ist er nicht heute morgen zur Overland gegangen…?«

      Devils!

      Masterson schob den Brief in die Jackentasche, verabschiedete sich und trat wieder auf die Straße.

      Da sprengten aus der Brückenstraße mehrere Cowboys heran.

      Masterson sah sofort, daß etwas mit ihnen nicht stimmte. Sie zogen ihre Gäule hin und her, und plötzlich bellten Schüsse los.

      Die Reiter waren angetrunken. Höchstwahrscheinlich hatten sie drüben bei Bell ein zu starkes Frühstück genommen.

      Schüsse in Dodge City! Das war seit langer Zeit verpönt! In der Stadt herrschte Waffenverbot. Wyatt Earp hatte es seit langem eingeführt.

      Die Reiter stoben auf die breite Frontstreet, und wieder krachten Schüsse. Scheiben zersprangen. Eine Frau schrie gellend auf.

      Das metallene Schild des Bankiers wurde durchlöchert.

      Da trat der Chief-Deputy auf die Straße. Er hatte seinen Revolver in der Hand.

      Die Cowboys waren bis auf zehn Yards herangekommen und rissen ihre Pferde hoch.

      Ein Kreole schien sie anzuführen. »He, Amigos, seht euch den langen Bat an. Er spielt Wyatt Earp! – Come on, Mister! Mach den Weg frei!«

      Masterson blieb stehen wie ein Baum.

      Da riß der Kreole den Colt hoch. Und die anderen folgten seinem Beispiel. Bat Masterson schoß sofort. Er war ein ausgezeichneter Schütze.

      Die Kugel hieb dem Kreolen den Colt aus der Faust.

      Sicher aber hätten die beiden anderen Kerle hinter dem Braunhäutigen den Deputy getroffen – wenn nicht zwei helle fauchende Schüsse von der Seite her über die Straße gefegt wären.

      Masterson brauchte die Augen nicht von den anderen Cowboys zu nehmen.

      Er kannte den Klang des Revolvers und auch den Schützen.

      Drüben in der Tür des Barber Shops stand John Henry Holliday, der Zahnarzt aus Boston. Er hatte den rauchenden Colt noch in der Rechten.

      »Von den Pferden!« befahl Masterson.

      Die drei, denen die Revolver aus den Händen geschossen worden waren, rutschten aus den Sätteln, und als die andern nicht nachkommen wollten, brüllte Masterson:

      »Vorwärts, Jungs, sonst gibt es Senge!«

      Bill Tilghman kam von hinten mit weiten Sprüngen angelaufen. Als er Holliday mit dem Revolver sah, blieb er stehen. »Schätze, Bat, du hast mich nicht mehr nötig?«

      »Doch, bring die Gäule zu Bell hinüber, und bestell ihm einen Gruß von mir, ich käme in fünf Minuten zu einem traulichen Zwiegespräch. Er weiß genau, daß er vor Abend sparsam mit dem Whisky umgehen soll!«

      Die Cowboys hatten nach den drei höllischen Schüssen plötzlich ziemlich nüchterne Gesichter.

      Masterson nahm ihnen die Waffen ab. »Vorwärts zum Jail!«

      Sie machten kehrt und stiefelten los.

      Tilghman nahm die Gäule und brachte sie weg.

      Als Masterson an dem Barbershop vorbeikam, hatte sich der große Spieler bereits abgewandt. Er hatte noch den Seifenschaum am Kinn.

      Masterson rief ihm nach. »Thanks, Doc!«

      Holliday hob leicht die Hand, ohne sich jedoch umzuwenden.

      Da rief Masterson: »Es ist ein Brief für den Marshal gekommen aus Yampa.«

      Holliday blieb stehen und wandte sich um.

      Masterson reichte ihm den Brief hin.

      Holliday sah darauf nieder. »Und…? Ich kann ihn doch nicht öffnen.«

      Masterson kratzte sich am Kinn. »Das weiß ich natürlich nicht. Kennen Sie vielleicht den Absender?«

      »Yeah…« Holliday blickte wieder auf den Brief. »Es ist ein alter Holzfäller oben aus dem White River Plateau. Er war damals in der Stadt und pokerte mit uns.«

      Masterson sah, daß die Cowboys stehengeblieben waren. »Vorwärts, ihr verdammten Kuhtreiber! Geht ins Office. Ich komme sofort nach.«

      Holliday sah den Cowboys nach. »Sie lassen sie so gehen? Da stehen doch Gewehre!«

      Masterson feixte: »Yeah – aber Neal Brown ist im Hof, wenn sie vorn die Tür öffnen, empfängt er sie.«

      Die beiden standen noch voreinander.

      Hollidays schlanke, sehnige Hand hielt immer noch den Brief. Schließlich schüttelte er den Kopf

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