Wyatt Earp Staffel 5 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 5 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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bei diesem Schneetreiben hinunter nach Yampa gekommen. Und schon gar nicht in dieser kurzen Zeit.

      »Boß, ich…«

      »Ich bin nicht der Boß!« versetzte Nelson rauh.

      »Doch, Boß. Ich habe einen Brief für Sie.«

      »Von wem?«

      »Von Mister Harris!«

      Nelson nahm den Brief. Ehe er ihn öffnete, musterte er den jungen Holzfäller. »Du bist – so durchgekommen?«

      »Yeah!«

      »Nichts passiert?«

      »Nein!«

      Nelson riß den Briefumschlag auf, hielt das Blatt in den Schein des flackernden Windlichtes und las.

      Es dauerte lange, bis er den Inhalt des Briefes begriffen hatte.

      Dann senkte er das Papier und blickte den Burschen an. »Du hast nichts abgekriegt?« fragte er heiser.

      Unsicher schüttelte der Bursche den Kopf.

      »Nimm den Hut ab!« stieß der Boß heiser hervor.

      Langsam nahm Bob seinen zerfledderten Melbahut vom Kopf.

      Da sahen es alle.

      Vom Haaransatz zog sich ein breites Pflaster über den Schädel.

      »Und am Arm bist du auch nicht verwundet worden, he?« knurrte Nelson.

      Bob nickte verlegen. Dann setzte er sich in Bewegung, ging auf den Alten zu, schnallte den Waffengurt ab und reichte ihn Hellmer.

      Schweigend standen die Männer da.

      Sekunden verrannen.

      Hellmer hatte seinen Colt betrachtet, schnallte den Gurt jetzt um und wandte sich ab.

      Da sprang ihm der Junge nach. »Mister Hellmer!«

      Der Alte fuhr herum, und eine gewaltige Ohrfeige brannte auf dem durchfrorenen Gesicht des Burschen.

      Bob stand da wie ein geschlagener Hund.

      Da trat der Alte an ihn heran und streckte ihm die Hand hin.

      Ungläubig blickte der Bursche auf die riesige, verarbeitete Pranke des alten Woodcutters.

      Da schnauzte Sam auch schon: »Los, gib mir die Hand, Hundesohn!«

      Da schlug Bob ein. Kräftig drückte er die Hand des Alten. Ein heißes Gefühl durchströmte seine Brust. »Mister Hellmer, ich…«

      »Halt’s Maul!« raunzte der Alte. Er nahm seine Pfeife aus der Tasche, stopfte sie umständlich und nahm dann das Zündholz, das der Junge ihm reichte.

      »Mister Hellmer, ohne Ihren Colt wäre ich verloren gewesen!«

      »Was?«

      »Yeah, ich habe zwei Banditen damit aus dem Sattel geholt.«

      In die Augen des alten Holzfällers trat plötzlich ein helles Leuchten. »Zwei Banditen?«

      »Ja, es ist ein prächtiger Colt!«

      Nelson sagte in die darauf eintretende Stille: »Männer, Jim Austin ist tot!«

      Wie ein halblauter Schrei kam es von den Lippen der Arbeiter.

      »Yeah, er ist auf der Mainstreet von Yampa erschossen worden. Und der Sheriff hält Billy Cramer für seinen Mörder!«

      *

      Am nächsten Morgen fand Hal Oakland an einem der Torflügel ein großes Stück Papier. Er zog die Brauen zusammen und suchte die Worte zu lesen.

      Nelson trat zu ihm. »Gib her!« Er las halblaut:

      An die Männer in Camp Yampa!

      Ich habe beschlossen, das Lager zu zerstören. Ihr sollt eine Chance haben, zu entkommen. Einen vollen Monat habt ihr Zeit. Überlegt es genau!

      Die Unterschrift fehlte.

      Nelson ballte das Papierstück zusammen, glättete es dann aber schnell und sorgfältig und brachte es in sein winziges Office.

      So sah es also aus.

      Der Gegner im Dunkeln hatte nicht mehr und nicht weniger vor, als das ganze Camp zu vernichten.

      Nelson hatte sich schon längst Gedanken darüber gemacht, welchen Nutzen der geheime Gegner von den Drangsalierungen hatte, die er dem Camp widerfahren ließ. Er war sich bald darüber im klaren gewesen, daß der Feind entweder etwas gegen die Company hatte oder daran interessiert war, daß die Arbeiten im Holz hier oben auf dem Plateau und in den Westhängen eingestellt wurden.

      Wer aber konnte ein solches Interesse haben?

      Hier lebte doch weit und breit kein Mensch.

      In einer schlaflosen Nachtstunde war ihm ein quälender Gedanke gekommen: Indianer!

      Hier oben lebten zwar keine Rothäute, aber es hieß, daß in den Westschluchten immer noch Arapahoes hausten.

      Ein wenig angenehmer Gedanke.

      Vor einigen Monaten hatte ein Reiter, der vorbeigekommen war und Tabak an die Männer verkauft hatte, berichtet, daß auch die Timbabaches noch in den Bergen seien.

      Claude Nelson hatte den Gedanken für sich behalten. Aber das konnte er jetzt nicht mehr.

      »Sam!« rief er den alten Hellmer an.

      »Yeah, was gibt’s?«

      Claude zeigte ihm den Wisch der Verbrecher.

      Der Alte sah mit ernsten Augen auf die Schriftzeichen nieder.

      »Verdammt ungelenk, findest du nicht auch?« forschte der Lagerboß.

      Hellmer nickte.

      Da meinte Nelson: »Hältst du es für möglich, daß es Rothäute sind?«

      »Schwer zu sagen«, erwiderte der Alte rauh.

      Nelson wußte, daß Hellmer vor Jahren mit den Arapahoes zusammengeraten war.

      Hellmer kratzte sich hinterm Ohr und meinte schließlich: »Das kommt auf das gleiche heraus, Claude, ob es rote oder weiße Schufte sind.«

      *

      Am späten Nachmittag dieses Tages geschah es dann.

      Die Männer waren noch tief im Schlag.

      Hellmer hatte gerade eine gewaltige Tanne »liegen« lassen. Das war unter den damaligen und vor allem den dortigen Verhältnissen nicht einfach.

      Nelson

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