Wyatt Earp Staffel 5 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 5 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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mahnte der Arzt.

      Am nächsten Morgen stand der Bursche auf. Er fühlte sich schon bedeutend besser. Der Schuß am Oberam hatte ihm nur eine tiefe Fleischwunde beigebracht, und die Kugel, die ihm den Hut vom Kopf gerissen hatte, war auch nicht spurlos weitergezogen. Sie hatte ihm einen dünnen blutigen Scheitel in den blonden Schopf gezogen.

      Aber er hatte eine zähe, kernige Natur, der blonde Bob Griffith.

      Als er unten im Korridor erschien, stand plötzlich John Harris vor ihm.

      Der Bursche nahm den Hut ab und drehte ihn in seinen groben Händen. »Hallo, Mister Harris!« kam es scheu von seinen Lippen.

      »Hallo, Boy!«

      Der Bursche senkte den Kopf. »Ich habe etwas Scheußliches zu berichten…«

      Harris zog die Brauen zusammen. »Yeah, ich weiß. Ihr wartet auf den Lagerboß, nicht wahr?«

      Bob nickte. »Und auf Bill Cramer.«

      »Kommen Sie mit ins Kontor. Da ­gibt’s Kaffee und Brot, Eier und Speck. Ich werde Ihnen dann alles erzählen.«

      Der blonde Bursche nippte nur an dem Kaffee und aß nur ein halbes Brot.

      Harris blickte ihn besorgt an. »Ich werde Sie gleich zu Doktor Longwell schicken. Er sagte gestern schon, daß es nicht so schnell überwunden werden könnte.«

      Flammende Röte übergoß das Gesicht des Jungen. »Nein, Mister Harris, es ist etwas anderes. Was Sie mir gesagt haben, war schlimm. Ich habe Mister Austin gern gehabt. Und das mit Bill, das glaube ich nicht. Keiner von uns wird es glauben, Bill hat ja keinen Grund, den Boß niederzuschießen.«

      »Sicher nicht. Aber weshalb ist er geflohen?«

      »Aus Angst! Vielleicht dachte er, der Sheriff…«

      Harris schüttelte den Kopf. »Es ist schlimmer als Sie denken, Bob. Denn durch seine Flucht hat er sich erst wirklich verdächtig gemacht. Und wo treibt er sich herum? Kein Mensch kann jetzt allein in den Bergen leben.«

      »Sie meinen damit doch nicht…?«

      »Ich meine gar nichts. Aber der Sheriff und die anderen meinen es. Sie müssen ja annehmen, daß er Helfer hat, die ihn erwartet haben! Wo soll er denn sein?«

      Bob murmelte: »Yeah, wo?« Er wußte, daß Bill genauso wie er selbst aus den Bergen stammte und sich sicher hier ebenso auskannte wie er selbst.

      Aber wohin sollte er geritten sein? In den einsamen und zerklüfteten Tälern gab es kein Haus und keine Hütte, keinen Menschen, der ihm hätte helfen können.

      Oder doch?

      Aber das alles war es ja nicht, was den flachsblonden Burschen so schwer bedrückte.

      Bob hatte den Kopf gesenkt. »Ich habe etwas Wahnsinniges getan, Mister Harris!«

      Der silberhaarige Mann erhob sich und legte dem Burschen väterlich den Arm um die Schultern. »Sie müssen nicht daran denken, Bob – an die Toten. Es waren Verbrecher, Raubmörder! Tierisches Gesindel! Menschen, die Leben auslöschen – die also selbst kein Recht mehr auf ihr Leben haben. Höchstwahrscheinlich waren es die gleichen Männer, die Jim Austin hier vor meiner Tür niedergeschossen haben…«

      »Nein!«

      Der Bursche wandte den Kopf mit einem Ruck herum und blickte dem Holzhändler in die Augen.

      »Es ist etwas anderes, Mister Harris! Ich – war gar nicht von dem Bestman für den Ritt bestimmt worden.«

      »So…?« Harris nestelte wieder nervös an seiner Uhrkette. »Ja, ich hatte mich auch schon darüber gewundert.«

      »Er hatte Sam Hellmer reiten lassen.«

      »Ja – und wieso…?«

      Da berichtete Bob.

      Harris strich sich gedankenvoll durchs Haar und ging zum Fenster. Er sah hinaus in den glitzernden Schnee. Dann sagte er leise: »Sie dürfen nie wieder so etwas tun, Griffith. Befehl ist Befehl. Und was der Boß sagt, stimmt, auch wenn es einem nicht paßt!«

      Reglos stand der Bursche da. »Ich kann nicht mehr zurückreiten, Mister Harris.«

      Da wandte sich der Holzhändler um. »Doch, Bob – du reitest wieder hinauf.«

      Der Bursche schüttelte heftig den Kopf. »Nein, ich kann nicht. Ich kann Mister Hellmer nicht mehr unter die Augen treten.«

      »Hör zu, Junge. Du wirst zurückreiten. Und du wirst Mister Nelson einen Brief von mir bringen. Und bei Mister Hellmer wirst du dich entschuldigen. Außerdem – du hast mir hier seinen Waffengurt hingelegt. Hast du dir mal den Colt angesehen? Es ist ein uraltes Stück, und Mister Hellmer vermißt ihn bestimmt. Du hast selbst gesagt, daß er ein guter Schütze ist. Hast du vielleicht einmal darüber nachgedacht, daß er das nur mit diesem Revolver sein könnte? Er wartet sicher darauf. Hier, bring ihn zurück. Ich schreibe den Brief für den Bestman. Er ist ab heute Camp-Boß…«

      *

      Am späten Abend des fünften Tages wurde an die schweren Bohlen des Tores geklopft.

      Die Männer griffen sofort nach ihren Gewehren, schlüpften in die Pelzjacken, stülpten sich ihre Hüte auf und löschten die Lichter.

      Nelson rief halblaute Befehle.

      Hal Oakland stand am Tor. »Wer ist draußen?«

      Da schlug die Stimme Bob Griffiths an seine Ohren. »Ich bin’s, Hal!«

      Oakland zögerte, er sah sich nach Nelson um, der eben herangelaufen kam.

      »Mit wem hast du gesprochen, Hal?«

      »Es ist Bob!«

      Nelson riß das Tor selbst auf.

      Die Männer hatten sich mit angelegten Gewehren bereitgestellt.

      Aber es war tatsächlich nur ein einzelner Reiter, der in den Hof ritt.

      Hal Oakland warf das Tor ins Schloß und verriegelte es.

      Nelson und die Männer standen auf dem Vorbau vor dem großen Blockhaus.

      Einer hatte ein Windlicht angezündet.

      Bob Griffith glitt aus dem Sattel.

      Nelson blickte ihn eisig an.

      Rechts neben ihm stand Sam Hellmer.

      Eine Mauer der Abwehr schienen die Männer gegen den Ankömmling zu bilden.

      Langsam ging Bob auf den Vorbau zu. Dahin, wo Nelson stand.

      Vor der Treppe blieb er stehen.

      Nelson rührte sich nicht.

      Da öffnete der Bursche die Lippen. »Ich komme aus der Stadt…«

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