Wyatt Earp Staffel 5 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 5 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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      Langsam ging der weißhaarige Mann an dem Sheriff vorbei und stieg behutsam und mit tastend vorgeschobenen Händen die Treppe hinunter.

      Die Negerin ließ den Lichtschein auf das Gesicht des Niedergeschossenen fallen.

      Harris kniete neben ihm nieder.

      Alle Augen hafteten auf ihm.

      Es verstrichen lange Sekunden, bis er sich wieder erhob.

      »Bill, Sie wissen doch, wo der Doktor wohnt. Schnell, reiten Sie los, und holen Sie ihn her!«

      Der Bursche setzte sich augenblicklich in Bewegung.

      Howell wollte etwas sagen, ließ dann aber den Arm mit dem Revolver fallen.

      Bill rannte zu seinem Pferd, schwang sich in den Sattel und sprengte davon.

      Die Leute auf der Straße warteten.

      Und als nach einer Viertelstunde weder der Bursche noch der Arzt auftauchten, wischte sich der Sheriff übers Kinn. »Wo ist dieser Bill, Mister Harris?«

      Der Alte sah verstört um sich. Jetzt erst merkte er, daß der Wind eisig über seinen Schädel strich. »Vielleicht hat er das Haus nicht gefunden…«

      Nein, Bill Cramer hatte das Haus nicht gefunden, das heißt, er hatte es überhaupt nicht gesucht.

      In einem Anfall von panischer Angst hatte der Bursche etwas ganz und gar Unsinniges getan.

      Er war geflüchtet.

      Und auf der Mainstreet standen die Männer und blickten den Holzhändler betreten an.

      Sheriff Howell zerquetschte einen Fluch zwischen den Zähnen. Dann sah er auf den Toten. »Die Sache ist also klar…«

      Harris warf den Kopf hoch. »Nichts ist klar, Sheriff!«

      Howell wischte sich mit dem Unterarm übers Kinn. »Wieso nicht? Der Bursche ist geflüchtet. Damit hat er seine Schuld eingestanden.«

      »Für Sie vielleicht. Nicht für mich! – Laß Austin ins Haus schaffen!« wandte sich Harris dann an seine Haushälterin.

      Er selbst ging, ohne den Sheriff eines weiteren Wortes zu würdigen, zurück ins Haus.

      Der tote Lagerboß wurde weggeschafft.

      Ike Howell stand noch auf dem Vorbau.

      Unten auf der Straße standen fast ein Dutzend Männer, die ihn schweigend ansahen.

      Howell kam langsam auf die Straße. »Ich muß eine Posse zusammenstellen«, sagte er dumpf.

      »Well«, meldete sich ein älterer bärtiger Mann mit vorn hochgeschlagener Hutkrempe und eingetrocknetem Winterapfelgesicht, »ich komme mit!«

      »Ich auch!« meldete sich zögernd ein zweiter.

      Mehr Freiwillige kamen für die Posse nicht zusammen.

      Howell sah den andern nach, die sich abgewandt hatten und davongingen.

      Sie suchten bis spät in die Nacht – ohne Erfolg.

      Bill Cramer war in der Nacht verschwunden, und auch der Schnee verriet seine Fährte nicht, da er höchstwahrscheinlich über die Fahrstraße geritten war, die eine feste vereiste Decke hatte und zahllose Hufeindrücke trug.

      Der Woodcutter Bill Cramer wurde weitergesucht.

      Sheriff Howell gab einen Steckbrief nach ihm aus. Bereits in der Frühe des nächsten Morgens.

      John Harris hatte den erschossenen Lagerboß ins Totenhaus bringen lassen und bei Abe Wheeler, dem Zimmermann, einen Sarg bestellt. Dann ging der alte Herr in sein großes Bureau und ließ den jungen Mat Perkins zu sich in sein Kontor kommen.

      Perkins war ein kräftiger junger Mensch von breitem Wuchs und mit hellen Augen. Er arbeitete seit einigen Jahren in der Harris Company.

      Der Holzhändler betrachtete ihn einen Augenblick und meinte dann: »Mat, Sie wissen ja, was sich gestern abend hier vor meiner Tür ereignet hat…«

      »Yeah«, versetzte der vierundzwan­zig­jährige junge Mann.

      »Well, ich muß einen Boten hinaus ins Camp schicken. Sie gehören zu den Leuten, die schon einmal oben waren. Trauen Sie sich zu, das Lager allein zu finden?«

      »Yeah.«

      »Well, ich gebe Ihnen hier einen Brief an Claude Nelson mit; er ist Austins nächster Mann.«

      Perkins nickte. Er war ein kurzangebundener Bursche, der nicht viele Fragen hatte. Als der Boß ihn entließ, machte er sich fertig für den Ritt. Schon eine knappe Stunde später verließ er die Stadt.

      Als er nach fünf Tagen nicht zurück war, ging John Harris zum Sheriff.

      Der Gesetzesmann sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an. »Aber das ist doch…«

      Harris stand vor dem großen Schreibtisch Howells und hatte die Hände in den Taschen seines schwarzen Mantels vergraben.

      »Yeah, es ist so. Wir hatten ausgemacht, daß er sofort zurückkommen sollte!«

      Ike Howell erhob sich, schnallte seinen Waffengurt um, nahm seine Pelzjacke und das Gewehr und ging stumm hinaus.

      John Harris sah ihn wenige Minuten später aus der Stadt reiten.

      Er kam erst am nächsten Vormittag zurück – mit einem zweiten Pferd, über dessen Rücken der zugedeckte Körper eines Mannes hing.

      Entsetzt starrten die Menschen auf das Bild.

      Howell hielt vorm Totenhaus, nahm den Mann vom Pferd und brachte ihn weg. Dann ging er mit verschlossenem Gesicht und harten Schritten hinüber zur Harris Company.

      Die Männer standen da schon vor der Haustür.

      John Harris selbst war vorn auf der obersten Stufe der Vorbautreppe und blickte dem Sheriff entgegen.

      Howell blieb unten stehen. »Ich habe ihn gefunden.«

      Harris’ Gesicht war unbewegt, obgleich ihn die Gewißheit, daß auch Perkins einem Mord zum Opfer gefallen war, erschütterte.

      Er senkte den Kopf.

      Da kam ein alter Mann über die Straße, er war im Totenhaus gewesen und blieb jetzt neben dem Sheriff stehen. »Wo haben Sie ihn gefunden, Howell?«

      Der Gesetzesmann blickte in das vor Kummer verzerrte Gesicht des Alten. »Sieben Meilen von hier, Mister Perkins, in einem Seitental. Er lag unter einer Bergkiefer. Ich hätte ihn vielleicht gar nicht gefunden, wenn das Pferd nicht mitten auf dem Weg gestanden hätte.«

      Die Menschen blickten auf das Tier, das immer noch drüben vor dem Totenhaus stand. Es hatte sich also vier Tage und Nächte in dem Tal des Todes aufgehalten.

      Der

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