Wyatt Earp Staffel 5 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 5 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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stieg der greise Holzhändler die Treppe hinunter und nahm die Rechte des alten Perkins. »Kommen Sie!« Er führte ihn ins Haus.

      *

      Claude Nelson war ein Büffel von einem Mann. Riesengroß, mit Schultern, die weit ausladend waren und selbst die lederne Felljacke zu sprengen drohten. Sein Gesicht war gerötet von der Kälte. Hell und forschend glitten seine grauen Augen über den Hofplatz des Lagers.

      Vor dem Gerätehaus standen die Männer. Zwei Dutzend an der Zahl. Harte, wind- und wettergewohnte Gesichter. Alle trugen Fellzeug und hatten ihre Arbeitsgeräte in der Hand.

      Die beiden Fuhrwerke standen in der Hofmitte.

      Rund um das Camp herum war eine hohe Fenz aus schweren, in den Boden gerammten Baumpfählen errichtet.

      Neben dem Tor stand der junge Bob Griffith. Er war erst neunzehn Jahre alt und von Austin wegen seiner Jugend nur sehr ungern in die Crew aufgenommen worden.

      Nelson musterte den Burschen, ging dann zu den Pferden, klopfte ihre langhaarigen Hälse, sah, daß ihre Hufe sauber geputzt waren und ihr Fell gestriegelt war, und trat dann vor die Männer.

      Oblgeich ihre Gesichter ausdruckslos zu sein schienen, bemerkte er doch die niedergedrückte Stimmung, die von ihnen ausging.

      Es gab nichts dazu zu sagen.

      Jim Austin war nicht zurückgekommen. Elf Tage waren vergangen, seit er hier zusammen mit Bill Cramer aus dem Tor geritten war.

      »In drei Tagen bin ich auf jeden Fall zurück«, hatte er gesagt. »Wenn Schneefall kommt, spätestens in vier…«

      Elf Tage waren vergangen. Und heute war bereits der zwölfte.

      Es stand für die Männer fest, daß ihm etwas passiert war. Und für Nelson stand fest, daß er jetzt nicht länger warten durfte, er mußte einen Mann hinunter nach Yampa schicken!

      Er mußte! Es war seine Pflicht, nach dem Boß zu forschen und Nachricht zur Harris Company zu geben.

      Aber wer sollte reiten?

      Wer würde es freiwillig tun?

      Nelson hatte die Zähne aufeinandergebissen. »Männer, wir müssen an die Arbeit. Wir haben noch schwere Tage vor uns, wenn wir den uns gestellten Termin einhalten wollen. Der Boß und Cramer fehlen uns. Jede Hand zählt hier – ihr wißt es. Trotzdem muß ich jetzt eine Frage an euch richten. Es muß ein Mann hinunter in die Stadt reiten. Die Company muß benachrichtigt werden. Und der Sheriff. Jim Austin – er muß gesucht werden. Wir brauchen nicht darüber zu sprechen, aber wir wissen alle, daß da etwas nicht in Ordnung ist. Der Boß hätte eine Nachricht geschickt, wenn er bei der Company aufgehalten worden wäre. Drei Tage hat er gesagt – es sind mehr als elf verstrichen.«

      Schweigend blickten die Männer Claude Nelson an.

      Der fuhrt fort: »Ich würde selber reiten. Aber es ist meine Pflicht, hier zu bleiben. Auch das wißt ihr!«

      Die Männer nickten, denn die meisten von ihnen hatten gehört, wie der Boß Nelson besonders eingeschärft hatte, das Camp auf keinen Fall zu verlassen. Das heißt, er hatte natürlich mit zur Arbeitsstelle zu gehen und zu arbeiten, die Arbeiten zu leiten – aber er mußte bei der Crew bleiben.

      Nelson sah auf die Pferde, als er sagte: »Wer will freiwillig reiten?«

      Er mochte nicht in die Gesichter der Männer sehen, die jetzt stumm und reglos dastehen würden.

      Es blieb still auf dem Platz.

      Dann mußte Nelson den Kopf doch wenden – und spürte, wie eine heiße Welle zu seinem Herzen schoß.

      Sie hatten alle die Hände gehoben.

      Auch der junge Bob Griffith.

      Nelson sog die Luft durch die Nase ein.

      Erst nach Sekunden kam es rostig aus seiner Kehle: »Well, John Harris und Jim Austin haben die richtigen Männer ausgesucht. Und daß ich den Arm nicht unten behalten hätte, wenn ich in eurer Reihe stünde, wißt ihr.«

      Yeah, das bezweifelte keiner von ihnen.

      Nelson blickte die Arbeiter der Reihe nach an.

      Damned, wen sollte er nehmen?

      Da trat der junge Griffith vom Tor weg. »Lassen Sie mich reiten, Mister Nelson!«

      Der Camp-Bestman ließ seinen Blick forschend über den Burschen gleiten, dann schüttelte er den Kopf. »No, Bob, du bleibst hier.«

      »Weshalb darf ich nicht reiten, Boß?«

      »Weil… weil du einfach noch zu jung bist!«

      Claude Nelson mochte nicht sagen, was er wirklich dachte: Weil du zu jung bist, als daß ich dich in den Tod schicken könnte!

      »Zu jung! Well, ich bin erst neunzehn! Aber ich weiß, weshalb Sie mich nicht schicken! Ich weiß es genau! Mister Au­stin wollte mich auch nicht in die Kolonne aufnehmen – und dann hat er doch in der vorigen Woche gesagt, daß er mit mir zufrieden sei und daß ich ganz sicher einmal ein guter Holzfäller werden würde!«

      Das wußte Nelson. Er war sogar davon überzeugt, daß dieser arbeitswütige Junge einmal selbst ein Lagerboß werden würde. Er war unermüdlich in der Arbeit, tat eigentlich mehr, als er zu tun hatte, übernahm gern die schwierigsten Aufgaben, und deren gab es oben im »Schlag«, wo gearbeitet wurde, mehr als genug – aber es widerstrebte dem siebenundvierzigjährigen Bestman, den Jungen auf diesen Todesritt zu schicken.

      »Nein, Bob, es geht nicht!«

      Trotzig blieb der Junge neben dem Lagerboß stehen.

      Nelson ließ den Blick an ihm niedergleiten und sah dann wieder seine Leute an.

      Es gab außer dem alten Calhoun sicher keinen, der in diesen Augenblicken nicht an daheim dachte, an Frau und Kind.

      Nelson sagte mit belegter Stimme: »Was meint ihr dazu, Männer?«

      Da schüttelten einige von ihnen die Köpfe.

      Und Ric Enders, der siebenunddrei­ßig­jährige Californier, der die schwere Axt wie kein anderer zu führen verstand, meinte rauh: »No, Claude, das geht nicht.«

      Sam Hellmer, mit vierundsechzig der Älteste und Erfahrenste der Mannschaft, fügte hinzu: »Das kannst du nicht tun, Claude –?ich werde reiten!«

      Da trat der Bursche auf den Alten mit dem weißen Bart zu. Er ragte dem hünenhaften Greis nicht ganz bis an die Schulter. »Warum haben Sie das gesagt, Mister Hellmer? Ich weiß, daß hier alle große Stücke gerade auf Sie halten, und der Boß wird Sie schicken, weil Sie die Berge am besten kennen – und weil Sie ein guter Schütze sind! Aber Sie haben eine Frau und sieben Kinder! An die sollten Sie denken.«

      Der Alte wischte sich über seinen Eisbart, hob dann die Hand und gab dem Burschen einen leichten Klaps auf die Wange. »Du hältst jetzt deinen Mund, Bob, packst die Sägen und siehst zu, daß das Tor geöffnet wird, die Männer müssen zum ›Schlag‹! Und wenn ich in ein paar Tagen

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