Wyatt Earp Staffel 5 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 5 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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nickte und nahm das Schreiben wieder in Empfang.

      Ehe der Gambler wieder in den Barbershop trat, meinte er: »Damals, den Brief aus Texas, den haben Sie doch auch geöffnet.«

      »Der kam von einem Sheriff.«

      Holliday nickte und wandte sich ab.

      Da sagte Masterson: »Übrigens, Doc, falls Sie es vergessen haben sollten: Das Tragen von Feuerwaffen ist in der Stadt verboten.«

      Holliday warf ihm einen raschen Blick zu.

      »Yeah, ich weiß. Es war ein alter Anzug – und der Colt steckte noch in der Jacke.«

      Masterson lachte jetzt breit: »Ein Glück, daß Sie eine Menge alter Anzüge haben, die noch so gut aussehen, daß man sie täglich tragen kann.«

      Da zuckte um den Mund des Spielers ein feines Lächeln. »Ich danke Ihnen übrigens.«

      »Sie mir?«

      »Ja, für die Ehre.«

      »Ehre?« stammelte Bat.

      Holliday trat nahe an den Vorbaurand. »Es ist mir eine Ehre gewesen, daß Sie glaubten, ich könne einen Brief an Wyatt Earp öffnen.«

      Dann verschwand er endgültig im Shop.

      Masterson folgte ihm. »Waren Sie heute morgen nicht an der Overland?«

      »Ja, Sie haben wirklich scharfe Augen.«

      »Andere haben es mir erzählt.«

      Holliday zündete sich eine Zigarette an, während der kleine Barbier das Schermesser am Lederband wetzte. »Ich habe mich erkundigt, ob von Liberal nach Stratford eine Eilpost geht.«

      »Ach…?« machte der Deputy.

      Holliday rauchte schweigend.

      Da fragte Masterson: »Sie wollen nach Stratford?«

      »Yeah.«

      »Zu kalt hier?«

      »Auch!«

      Masterson dachte daran, daß Wyatt Earp höchstens fünfundzwanzig Meilen östlich von Stratford auf einer Ranch in der Nähe der Stadt Ruby war.

      Masterson legte den Brief vor den Gambler auf den Barbiertisch. »Dann tun Sie mir und dem Marshal und höchstwahrscheinlich auch dem Woodcutter einen Gefallen, und nehmen Sie den Brief mit nach Stratford, Doc. Sicher wird sich da ein Mann finden, der ihn für ein paar Bucks nach Ruby hinüberbringt.«

      »Ganz sicher«, versetzte Holliday.

      Es war nicht das erstemal, daß Doc Holliday einen Brief für den Marshal angenommen hatte. Trotzdem war ihm diesmal nicht sonderlich wohl dabei, als er das knisternde Papier in die schwarze Brieftasche schob.

      Dem Deputy war ein Stein vom Herzen gefallen, denn er war das Gefühl nicht losgeworden, daß der Brief wichtig war. Als er ins Office trat, hatte Neal ­Brown bereits gründliche Arbeit geleistet.

      Der Kreole hatte sich noch zur Wehr gesetzt und von dem derbknochigen Deputy eine so einleuchtende Ohrfeige bezogen, daß der weitere Vorgang im Gefängnistrakt ohne Zwischenfall abrollte.

      *

      Noch hatte der Brief, der aus den eisverkursteten Bergen Colorados kam, keinen sonderlich langen Aufenthalt gehabt.

      Er lag auf einer Seitenschachtel neben dem dampfenden Wasserkessel, in dem der Barbier das Rasierwasser bereitete.

      Der kleine Kanonenofen knisterte.

      Und plötzlich blickte Holliday mit weiten Augen auf den Briefumschlag.

      Er hatte sich auf seiner Rückseite an den Klebestellen gelöst.

      Ein Siegel trug er nicht.

      Da nahm der Spieler ihn an sich, fischte den Brief ein wenig heraus und las ohne daß der Bartkratzer es bemerkte, die ersten Zeilen.

      Wir befinden uns hier in einer scheußlichen Notlage, Mister Earp, und hatten den sicher unsinnigen Einfall, Sie um Hilfe zu bitten. Es gibt keinen Menschen im Umkreis von vielen hundert Meilen, der uns helfen könnte, und wie sollten ausgerechnet Sie so weit her…

      »Los, Barker, beeilen Sie sich!« fuhr der Spieler den Barbier auf einmal an.

      Der schrak zusammen. Weshalb hatte es der Doc plötzlich so eilig?

      Holliday zahlte und ging ins Hotel.

      Da las er den Brief ganz.

      Damned, es war Eile geboten. Nicht umsonst war der Brief mit der teuren Frachtgebühr belegt worden.

      Holliday hatte nicht ernsthaft vorgehabt, Dodge so schnell zu verlassen. Es war ihm langweilig geworden in der Stadt. In den Wintermonaten ließ der große Betrieb nach, und auch an den Spieltischen der Saloons war nicht viel los.

      Yeah, er hatte mit dem Gedanken gespielt, hinunter in das auch um diese Jahreszeit noch angenehme Klima von Texas zu fahren.

      Aber die nächste Overland-Verbindung nach Liberal hinunter hatte er erst übermorgen.

      Dreimal vierundzwanzig Stunden!

      Das war eine Zeit, die der Eile des Briefes kaum angepaßt war.

      Kurz entschlossen packte der Spieler seine Sachen zusammen – es war ohnehin nie sehr viel, was er mitnahm –, zahlte unten seine Zimmerrechnung und holte seinen Schecken aus dem Stall.

      Migo tänzelte freudig, als der Gambler ihm den Sattel auflegte.

      Wenige Minuten später verließ Doc Holliday die Stadt.

      *

      Er hatte ein wetterbraunes, kantiges Gesicht und sehr markige, eindrucksvolle Züge, der Mann, der mitten im staubigen Corral stand. Seine Augen waren von einer eigenartigen Bläue und auffallend langbewimpert.

      Hochgewachsen war seine Gestalt, mit breiten, kräftigen Schultern und schmalen Hüften.

      Er trug ein leuchtendrotes Hemd, eine schwarze Lederweste und schwarze, enge Hosen.

      Um die Hüften spannte sich ein breiter, patronengespickter Waffengurt, der an beiden Seiten zwei Lederhalfter hielt, aus denen die großen schwarzen Kolben zweier fünfundvierziger Revolver blickten.

      Mit stiller Zufriedenheit sah der grauhaarige, schmalgesichtige Rancher Timborn mit seinen Männern oben vom Corralgatter aus zu, wie der große dunkelhaarige Mann da den Mustang einfing.

      Der Lasso surrte, für einen Moment schien die Schlinge über dem Kopf des aufsteigenden Wildpferdes zu schweben, dann fiel sie und zog sich mit einem Ruck um seinen Hals.

      Der Mann rannte zu einem Gatter­pfahl und warf das Lassoende zweimal um das Holz, das Ende selbst hielt er fest.

      Wild

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