Karin Bucha Staffel 4 – Liebesroman. Karin Bucha

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Karin Bucha Staffel 4 – Liebesroman - Karin Bucha Karin Bucha Staffel

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einstweilen hier.«

      Harry besah sich inzwischen die ausgehängten Plakate und überzeugte sich, daß die »Adler-Versicherungs-Gesellschaft« die leistungsfähigste war. Ihm schwindelte von den Zahlen, die schon zur Auszahlung gelangt waren.

      Er warf ab und zu einen Blick auf die Tür, hinter der Otto verschwunden war.

      Endlich kam dieser zurück und winkte Harry zu.

      »Komm. Die Sache kann klappen.«

      Eine Stunde später verließ Harry Ohnesorg das Versicherungsgebäude mit einer erstaunlich angeschwollenen Aktentasche.

      Schnurstraks suchte er sein Heim auf und blieb die nächsten Stunden für seine Wirtin unsichtbar. Die wunderte sich, daß ihr Mieter gar keinen Wunsch hatte, während er sonst ununterbrochen nach ihr rief.

      Als sie ihm den Nachmittagskaffee brachte, sah sie auf seinem Schreibtisch ausgebreitet eine Unmenge farbenfroher Prospekte, in die er sich vertieft hatte und deren Text er auswendig zu lernen schien.

      *

      Noch in derselben Stunde, da Doktor Michael Mayring mit seiner Schwester aus Berlin zurückgekehrt war, verschloß er die ihm von dem Notar Eck­brecht ausgehändigten Briefe und Aufzeichnungen in dem Geldschrank, der in seines Vaters Arbeitszimmer stand.

      Dann kleidete er sich um, und fast gleichzeitig mit Ingrid betrat er den Salon seiner Mutter.

      Aus großen Augen sah Iris ihren beiden Kindern entgegen.

      »Tag, Muschi«, Michael küßte die Mutter auf beide Wangen. »Schlecht siehst du aus, fühlst du dich nicht wohl?« erkundigte er sich besorgt, und Iris’ Gesicht wurde noch um einen Schein bleicher.

      Ingrid schmiegte sich an die Mutter.

      »Ja, Mutti, das finde ich auch«, stimmte sie dem Bruder bei.

      Iris Mayring wehrte lächelnd ab.

      »Ihr seht Gespenster. Wollen wir gleich zusammen Kaffee trinken? Wie kommt es, daß du nicht im Büro bist?« wandte sie sich an ihren Sohn, während sie das Eßzimmer aufsuchten.

      »Ich möchte mich nur etwas erfrischen, fahre dann gleich ’raus. Übrigens werde ich heute noch Urlaub einreichen.«

      »Du willst jetzt Urlaub nehmen?« Iris Mayring sah forschend in die hellen Augen Michaels. »Hast du schon Reisepläne?«

      »Noch nicht, Muschi.«

      »Möchtest du nicht zusammen mit Ingrid verreisen?« schlug sie mit Herzklopfen vor.

      »Das habe ich auch schon ins Auge gefaßt, Muschi. Ich habe nur noch keine festen Pläne.«

      Ingrid war unruhig. Michael wollte sie mitnehmen? Dann mußte sie all das Aufregende, das auf Michael wartete, miterleben. Ihr graute davor. Am liebsten hätte sie der geliebten Mutter ihre Herzensnot gestanden.

      Aber sie hatte ihr Versprechen gegeben, und das mußte sie unter allen Umständen halten.

      Es war diesmal keine angeregte Kaffeestunde, die diese drei Menschen verbrachten. Jeder war vollauf mit sich beschäftigt, und so fiel auch die Gezwungenheit nicht besonders auf.

      Zeitiger als sonst trennte man sich. Die beiden Damen ließen sich mit einer Handarbeit auf der schattigen Terrasse nieder, und Michael verließ in seinem Sportzweisitzer das Grundstück.

      Er war Syndikus einer bedeutenden Maschinenfabrik und wurde als bewährter Mitarbeiter geschätzt.

      Nach einer längeren Rücksprache mit seinem Chef wurde ihm ein Urlaub eingeräumt. Ein bestimmter Termin wurde nicht festgesetzt, Michael war von Herzen dankbar dafür.

      Mit seiner ganzen Energie ging er daran, den letzten Wunsch seines Vaters zu erfüllen.

      Nur eins hatte sich in seinem Plan geändert. Über Gunhild Bruckner wollte er nicht mehr an den Doktor Murphy herantreten.

      Gegen die Frau, die in seinem Herzen lebte, konnte er nicht unehrlich sein. Also galt es, einen neuen Weg zu suchen.

      *

      »Bitte, nimm Platz«, sagte Michael und schob seiner Schwester einen Sessel zurecht.

      »Diese Geschichte wird uns wohl noch eine geraume Zeit in Atem halten.« Michael setzte sich neben die Schwester und entzündete sich eine Zigarette. »Ich komme keinen Schritt vorwärts, Ingrid, dabei eilt die Zeit. Soviel ich in Erfahrung bringen konnte, rüstet Doktor Murphy eifrig zu dieser Expedition. Nirgends bietet sich eine Handhabe gegen den Mann. Er ist schlau. Außerdem kann ich mich an keine Behörde wenden. Man würde mich groß anschauen und fragen: Mit welchem Recht wollen Sie einen Gelehrten hindern, eine Expedition zu unternehmen?

      Und doch weiß ich mit Bestimmtheit: Er besitzt die Pläne, die unser Vater aufgezeichnet hat. Er besitzt auch die Dokumente, die unser Vater gefunden hat und die den Weg zu den Schätzen weisen.«

      Er schwieg verbittert.

      Ingrid kam sich angesichts dieser übernommenen Aufgabe sehr schwach und hilflos vor. Trotzdem dachte sie angestrengt nach.

      »Du solltest dich an die Sekretärin dieses Doktors wenden?« warf sie nach einer Weile ein.

      »Diesen Gedanken habe ich fallenlassen müssen«, war die zögernd gegebene Antwort.

      Ingrid riß die Augen auf.

      »Aber das wäre doch der einfachste Weg.«

      »Nein. Ich kann nicht, gerade dieser Frau gegenüber kann ich nicht mit unsauberen Mitteln arbeiten. Es widerstrebt mir sowieso schon, immer im Dunkeln arbeiten zu müssen.«

      Ingrid nickte verstehend und fragte ruhig und bestimmt: »Du liebst das Mädchen?«

      Michael lächelte versonnen vor sich hin.

      »Ja, ich liebe sie. Und muß gleichzeitig über sie wachen, denn dieser Doktor Murphy verfolgt besondere Pläne mit ihr.«

      »Sie ist in Gefahr bei diesem Mann?«

      Furcht kroch Ingrid über den Rücken.

      »Ja, sie ist unbedingt in Gefahr, und sie weiß es nicht einmal. Ich gehe sogar einen Schritt weiter und behaupte: Den Mann hat eine Leidenschaft für sie gepackt.«

      »Woher willst du das wissen? Du kennst die beiden ja kaum.«

      »Der Abend in der Carlton-Bar hat mir so manches Wissenswerte enthüllt«, gab er nachdenklich zurück. »Außerdem sehen Augen der Liebe scharf, doppelt scharf.«

      »Und was willst du nun unternehmen?« fragte Ingrid mit bangen Augen.

      Michael zuckte ratlos mit den Schultern.

      »Das ist es ja eben, ich bin unschlüssig. Eins weiß ich aber bestimmt: Ich werde Gunhild Bruckner nicht ausforschen, sondern ins Vertrauen ziehen. Sie muß mir helfen.«

      »Ausgezeichnet«, stimmte Ingrid bei. »Das einfachste ist, du triffst dich mit

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