Wyatt Earp Staffel 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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Jede Diele gab einen anderen Quietschlaut von sich, wenn der große Mann sie mit seinem Gewicht belastete. Wyatt hatte gerade seine Satteltasche über einen der beiden Stühle geschoben, als es klopfte.

      »Bitte.«

      Der Griff drehte sich nicht.

      »Heh, wer ist denn da?«

      Nichts.

      Der Mann stieß die Tür mit dem Fuß auf. Draußen stand eine Frau.

      Ann Duncer!

      Mit weit offenen Augen blickte sie auf den Revolver in der Hand des Marshals.

      »Sie sind ein gefährlicher Mensch, ich habe es gewußt.«

      Wyatt grinste und ließ den Revolver mit einem Handsalto ins Halfter gleiten. »Sie machen mir Spaß, Miß. Erst klopfen Sie, denn melden Sie sich nicht. Haben Sie erwartet, daß ich mit erhobenen Händen herauskomme?«

      »Vielleicht wäre das besser...«

      »Fragt sich, für wen.«

      Um ihre Mundwinkel zuckte ein spöttisches Lachen.

      »Was wollen Sie?« fragte er grob.

      »Ich komme von Mister Pollock.«

      »Kann ich mir denken.«

      »Er läßt Ihnen sagen, daß er die Frist verkürzt. Sie müssen morgen vor Anbruch des Tages verschwunden sein.«

      »Ach – und weshalb?«

      »Das geht Sie nichts an.«

      Wyatt ließ sich auf das Bett nieder. »Allen Ernstes, eine hübsche Stadt. Da kommt ein Spielhöllenonkel daher und verjagt die Leute aus der Stadt. Wirklich spaßig. Bin gespannt, was der Sheriff dazu sagt.«

      »Er wird nichts dazu sagen.«

      »Kann sein. Haben Sie sonst noch was auf dem Herzen?«

      »Ich will wissen, was Sie von mir wollen?«

      Wyatt rieb sich das Kinn und blickte sie sinnend an.

      »Sagen Sie es!« zischte sie böse.

      Der Mann lachte.

      Da trat sie rasch zwei Schritte auf ihn zu. Mit der Rechten suchte sie etwas aus der Tasche zu ziehen, als sie dann aber in die Mündug des fünfundvierziger Revolvers sah, den der Mann ihr entgegenhielt, stieß sie die Luft wütend durch die Nase aus.

      »Was wollen Sie von mir? Woher wissen Sie, daß ich hier bin? Wenn es Ted erfährt...«

      »Bilden Sie sich allen Ernstes ein, daß er das nicht erfährt?«

      »Wenn, dann nur von Ihnen.«

      »Und die Männer, die in die Luk-Bar kommen, werden doch aufmerksam.«

      »Aus Hatch kommen keine Männer in die Luk-Bar.«

      »Ich komme zum Beispiel auch aus Hatch.«

      »Yeah, Sie sind ein brutaler Kerl. Ich weiß nicht, was Sie vorhaben, aber als Sie Cass niederschlugen, da...«

      »Da? Reden Sie weiter, Miß Duncer. Wollen Sie vielleicht sagen, daß ich Sie da sehr heiß an Ihren lieben Bruder Ted erinnerte, der gestern abend Ihren Vater niederschlug wie einen Verbrecher? Oder was wollten Sie sagen?«

      Jetzt sah die hochgewachsene Frau ihn wirklich mit entsetzten Augen an.

      Wie konnte er das wissen? Hatte Sie bisher nur eine dumpfe ungewisse Furcht vor ihm empfunden, so hatte sich diese jetzt in wühlende Angst verwandelt.

      Sie wich zurück zur Tür und stieß heiser und tonlos hervor: »Wer sind Sie?«

      Wyatts Gesicht war jetzt tiefernst. »Ich habe Ihnen darauf bereits eine Antwort gegeben, Miß Duncer.«

      Sie preßte die Lippen so hart aufeinander, daß sie einen schmalen weißen Strich bildeten. Dann lief sie wortlos hinaus.

      Wyatt blickte ihr aus dem geschlossenen Fenster nach.

      Er war also am Ziel. Das war ihm in dem Augenblick klargeworden, als der Schmied auf die Frage nach der Wohnung Shermans ihn so verstört angesehen hatte.

      Sherman wohnte also auch hier.

      Page City war also die Endstation.

      Page City oder Hatch.

      Irgendein Geheimnis verband die beiden einen halben Tagesritt auseinanderliegenden Städte miteinander.

      Sherman.

      Cass Pollock.

      Ted und Billy Duncer.

      Ann Duncer.

      Der tote Mike Ward.

      Hatte Cass Pollock Sherman hinter Mike Ward hergeschickt? Ohne Wissen der Duncers? Und wenn, weshalb hatte er es getan?

      Wer war dieser Mike Ward?

      Woher kannten die Duncers und Cass Pollock seinen Colt so genau?

      *

      Wyatt schlief ein paar Stunden, stand dann auf, wusch sich, bürstete seinen Anzug sauber aus, putzte seine Stiefel und ging hinüber zum Barbier.

      Der fettleibige Mann mit den braunen Augen verzog das Gesicht, als er den Kunden eintreten sah. Er legte die zerlesene Zeitung aus der Hand und erhob sich seufzend. »Was wollen Sie?«

      »Ich wäre gern rasiert.«

      »Hm – wenn es sein muß!« Mißmutig kramte der dicke Barbier seine Gerätschaften zusammen, seifte die untere Gesichtshälfte des Kunden ein und wetzte dann das Messer an dem Lederriemen.

      »Sie sollten verschwinden, Mann«, kam es plötzlich weinerlich aus seinem Mund.

      »Verschwinden? Weshalb?«

      »Weil das hier eine verdammt ungesunde Gegend für Fremde ist.«

      Wyatt legte sich in dem Stuhl zurück, behielt aber im großen Spiegel Tür, Fenster und auch den Barbier scharf im Auge. »Davon habe ich noch nichts gemerkt. Vielleicht bilden Sie sich das bloß ein.«

      Der feiste Mann lachte traurig. »No, Mister. Es ist so.«

      »Und weshalb leben Sie denn hier?«

      Erstaunt nahm der Mann das Messer hoch. »Ich? Na hören Sie mal. Ich habe hier meine feste Kundschaft. Fast die Hälfte aller Männer gehört dazu.«

      »Dann wären Sie allerdings dumm, wenn sie eine gesündere Gegend zögen.«

      »Eben.« Flüsternd setzte er hinzu: »Ich bin ein friedlicher Christenmensch, Mister. Ich hasse alle Gewalttätigkeit,

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