Wyatt Earp Staffel 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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      Der Heckenschütze drüben konnte ihn mühelos und ungesehen wegputzen. Und kein Hahn würde nach dem lästigen Fremden krähen, der dann anderntags, vielleicht mit dem Schmied zusammen auf dem Stiefelhügel eingescharrt wurde.

      Verdammtes, grausames Land.

      Wie die Ratten steckten die Menschen in ihren Löchern und getrauten sich nicht ans Licht.

      Wyatt nahm die verhältnismäßig leichte Gestalt des Blacksmiths auf und schleppte sie in den Hintergrund der dunklen Schmiede, wo er eine Pforte entdeckt hatte.

      Er kam in einen Hof.

      Rechts war ein kleiner Holzanbau mit einem Zimmer.

      Die Wohnung des Schmiedes.

      Wyatt bettete den Verwundeten auf ein Lager, riß ihm die Kleider vom Oberleib und legte ihm mit frischgewaschenen Hemden und anderen Leinentüchern einen Schal an.

      »Halten Sie aus, ich hole einen Arzt.«

      Der kleine Mann schüttelte den Kopf und lächelte. Als er jetzt die Lippen öffnete und sprach, mußte Wyatt sich über ihn beugen, um ihn zu verstehen. »Lassen Sie, Mister – der Doc kommt doch nicht. Sie werden ihn – nicht – nicht über die Straße kriegen.«

      »Wo wohnt er?«

      »Neben dem Barbier.«

      »All right! Ich bin gleich wieder zurück!«

      »Nein!« flehte der Sterbende. »Bleiben Sie.« Er tastete nach der Hand des Marshals. »Schade, ich hatte gerade beschlossen, daß ich vielleicht doch Ihr Partner werden könnte. Pollock, dieses Scheusal... ich hätte es gern erlebt, daß einer kommen würde, um mit ihm abzurechnen. Er hat uns beobachtet und dafür gesorgt, daß ich...«

      »Schweigen Sie lieber«, mahnte der Missourier. »Ich werde den Arzt holen.«

      »Nein!« Der Schmied klammerte seine verarbeiteten Hände um die Rechte des Missouriers. »Es würde eines Tages einer kommen, das wußte ich. Aber das mußte ein Mann sein. Ein Mann – wie Sie. Sagen Sie mir Ihren Namen.«

      »Wyatt Earp.«

      Die Augen des Sterbenden wurden groß und weit. Dann zuckte ein Lächeln über das eingefallenen Gesicht.

      »Wyatt Earp! Ist das wahr?«

      Wyatt nickte.

      »Ach, welche Freude!« Der Unglückliche hatte plötzlich ein helles, strahlendes Lächeln in seinen brechenden Augen. »Wie schade. Wie gern wäre ich Ihr Partner...ihr Partner gewesen.«

      Wyatt beugte sich tiefer über den Schmied. »Bitte, sagen Sie mir, wer in der Overland war, als sie überfallen wurde.«

      »In der Overland? Drei...drei Passagiere.« Der Glanz in den Augen des Sterbenden verklärte sich. »Wyatt Earp...Wyatt Earp..., der Marshal aus Dodge City.«

      Wyatt rannte zur Tür, stieß sie auf, eilte über den Hof und hastete durch die Schmiede.

      Am Tor zur Straße blieb er einen Augenblick stehen. Dann rannte er im Indianerzickzack über den Fahrweg.

      Das Haus des Arztes war klein, niedrig und schien sich zwischen den größeren Nachbarhäusern regelrecht zusammenzukauern.

      Wyatt sah das Arztschild und hämmerte gegen die Tür.

      Es dauerte ziemlich lange, bis ein großer bulliger Mann mit schütterem Haar, mächtigem Seehundschnurrbart und offenem Hemd öffnen kam.

      »Sind Sie der Doktor?«

      »Was wollen Sie?« fragte der Mann unfreundlich. Starker Fuselgeruch schlug dem Marshal entgegen.

      »Kommen Sie mit, der Blacksmith ist schwer verwundet!«

      Der Arzt wandte sich zur Seite. »Ich...es tut mir leid, Mister, aber...«

      Da riß der Missourier ihn herum, in der Rechten hielt er den Revolver. »Schnell, Doc!« sagte er drohend und heiser. »Packen Sie Ihre Tasche und kommen Sie, sonst werden Sie morgen mit ihm in die Grube gebracht!«

      Der Arzt wich erschrocken zurück, langte dann nach seiner Jacke, stülpte einen fleckigen schwarzen Hut auf und wollte zur Tür.

      »Die Tasche!« mahnte Wyatt.

      »Die brauche ich für ihn nicht mehr.« Er wollte hinaus.

      Da stieß Wyatt ihn zurück und befahl schneidend: »Die Tasche!«

      Der Arzt wandte sich um und holte eine zerschabte Ledertasche vom Garderobenbord. Dann ging er mit Wyatt hinaus.

      Wyatt blieb mit dem Revolver so neben ihm, daß er selbst von den Fenstern aus, aus denen vorhin der Schuß gekommen war, nicht leicht getroffen werden konnte.

      Er zerrte den Arzt durch die Schmiede, über den kleinen Hof in das düstere enge Zimmer.

      Als sie vor dem Lager des zwergenhaften Mannes standen, sah Wyatt es sofort.

      Der Mann war tot.

      Auf seinem Gesicht lag noch der schwache Widerschein eines seligen frohen Lächelns.

      Der Arzt hüstelte. »Er ist tot.«

      »Yeah, und Sie haben es gewußt.« Er packte ihn an den Revers und zerrte ihn zu sich heran. »Woher haben Sie es gewußt? Sie kennen den Schützen!«

      »Nein!« stieß der Mann bestürzt hervor. »Aber ich habe am Fenster gestanden und den Schuß gehört. Ich habe Haverlon fallen sehen.«

      »So, das haben Sie!« Wyatt ließ ihn los. »Sie sollten sich etwas schämen! Es wäre Ihre Pflicht gewesen, sofort herzukommen.«

      »Damit der nächste Schuß in meinem Rücken gesessen hätte?«

      »Hatten Sie das wirklich zu befürchten? Well, dann frage ich Sie: Wer ist der Mörder? Wenn Sie von ihm den zweiten Schuß erwarten mußten, scheinen Sie ihn ja zu kennen. Weshalb leben Sie in dieser Stadt, wenn Sie wissen, daß sie gesetzlos ist? Weshalb sind Sie hier?

      Der Arzt sank in einen Stuhl und blickte müde auf seine schweren Hände.

      Hätte er dem fremden Mann erzählen sollen, weshalb er hier hauste? Weshalb er sich in das winzige schmutzige Nest verkrochen hatte? Sollte er ihm sagen, daß er ein Trinker war? Ein ganz gottverdammter, hoffnungsloser Trinker. Daß er auch an jenem Tag getrunken hatte, als er drüben in Quincy im Hospital, wo er eine prächtige Stellung hatte, ein Kind unter dem Messer hatte, daß er an der Operation scheiterte, daß er das Kind verbluten ließ, daß er

      ein Mörder wurde, weil er ein Trinker

      war?

      Nein, das konnte er diesem Fremden mit den großen, harten, ernsten Augen nicht sagen. Auch daß er dann gegangen war. Nein, es hatte ihm niemand einen Vorwurf gemacht. Aber das eigene Gewissen, das hatte ihm keinen Frieden gelassen. Das hatte ihn weit fort in den Westen getrieben, in dieses verdammte gesetzlose Land. Hier hatte

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