Wyatt Earp Staffel 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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den kleinen Haverlon umfallen sah, hatte er die Hände zusammengekrampft und gegen den Schädel geschlagen. Aber das alles konnte er diesem Mann hier doch nicht erzählen. Langsam stand er auf, nahm mit müden, trägen Bewegungen seine Tasche und ging zur Tür.

      Wyatt zog ein Silberstück aus dem Gürtel und preßte es dem Arzt in die schweißige Hand. Dann sah er ihm in die Augen. »Hier, nehmen Sie, Doc. Sie sollen nicht sagen, daß Sie einen Gang umsonst gemacht haben. Und Sie sollen nicht glauben, daß Sie deshalb frei von Schuld sind. Ich wünsche Ihnen, daß Sie das Bild dieses Toten nie vergessen werden, daß es Ihnen im Schlaf erscheinen...«

      Der Arzt schleuderte das Geld von sich, riß die Tür auf und lief wie ein geprügelter Hund durch den Hof davon.

      Wyatt blickte zu dem Toten hinüber, schloß ihm die Augen und zog eine alte Indianerdecke über ihn.

      Dann ging er hinaus.

      Wo war das Sheriffs-Office in dieser höllischen Stadt?

      Er ging auf die Straße hinaus, unbekümmert um die gegenberliegende Häuserfront, schritt auf die Luck-Bar zu und stieß die Türen auf.

      Ann Duncer saß an einem kleinen Tisch.

      Bei ihr saß ein junger Mann. Dreißig Jahre vielleicht. Er hatte strähniges Blondhaar und ein hartes, brutales Gesicht.

      Sherman? zuckte es durch Wyatts Hirn. War das Sherman?

      Der Mann blickte sich um, als er Anns Blick zur Tür sah. Er betrachtete den Missourier, aber nichts in seinem Gesicht deutete darauf hin, daß er ihn je gesehen hatte.

      Und der Mörder Mike Wards hatte ihn doch in Keystone gesehen.

      Vielleicht hatte er ihn da in der Dunkelheit auf der Straße nur undeutlich erkannt?

      Wyatt ging auf den kleinen Tisch zu. Unbekümmert der Blicke, die man ihm von den jetzt auch besetzten Spieltischen zuwarf.

      Ann sah ihm mit engen Augen entgegen. Ihre Lippen sprangen auf. »Was wollen Sie hier?«

      »Wo ist der Sheriff?«

      Da erhob sich der junge Mann. Als er sich umwandte, sah Wyatt einen fünfzackigen Stern auf seiner Brust.

      Er hob die Hände etwas an und zog beide Zeigefinger über die Daumen. »Was wollen Sie von mir?«

      »Sie haben sich hier einen prächtigen Amtssitz ausgesucht, Sheriff«, versetzte der Missourier eisig.

      »Was geht das Sie an?« knurrte der Mann.

      »Drüben ist ein Mann erschossen worden. Wenn Sie das nichts angeht, dann frage ich Sie, weshalb Sie einen Stern tragen.«

      Der Sheriff hatte ein böses, verkniffenes, bläßliches Gesicht. In seinen Mundwinkeln zuckte es. »Hören Sie, Mann, was ich zu tun habe, weiß ich selbst. Bis jetzt ist mir noch nichts von einem Mord gemeldet worden.«

      »Doch, eben jetzt, falls es nicht bereits vorher geschehen ist.«

      Der Sternträger schob die Schöße seiner langen schwarzen Jacke zurück und schob die Hände in die Taschen. Mit gespreizten Beinen stand er da und betrachtete den Fremden.

      »Was wollen Sie eigentlich, Mann? Ich hab’ schon so einiges von Ihnen gehört. Mir scheint, Sie sind lebensmüde.« Er sah sich beifallheischend im Raum um.

      Die Männer an den Spieltischen brachen auch prompt in eine wenig echte Lache aus.

      »Ich will Ihnen beweisen, wie sehr ich mich um alle Vorgänge in der Stadt kümmere, fellow. Vor allem, wie genau und scharf ich fremdes Gelichter beobachte. Sie waren in der Schmiede, hier im Saloon, im City-Hotel, beim Barbier und in der Post-Station. Überall sind Sie unangenehm aufgefallen. Ich will Ihnen einen Rat...«

      »Behalten Sie Ihren Rat, Sheriff. Ich habe festgestellt, daß Sie nachspioniert haben, ohne sich mir zu zeigen. Ich habe aber auch festgestellt, daß Sie dort, wo Sie zu finden sein sollten, nicht zu finden waren!«

      Er drehte sich um und ging zur Tür.

      »Tramp!« Bellend schlug die Stimme hinter dem Marshal her.

      Wyatt ging weiter.

      Da klatschte ein Schuß hinter ihm her und zerriß einen seiner Absätze.

      Wie ein Phantom wirbelte der Missourier in einer halben Pirouette herum; der große Revolver in seiner Linken blitzte auf. Wie mit einem Keulenschlag wurde dem Sheriff die Waffe aus der Hand geschleudert.

      Ein kleines graues Pulverwölkchen kroch durch den Raum.

      Wyatt ließ den Revolver ins Halfter gleiten. »Für solche Scherze habe ich nichts übrig, Sheriff!« Dann ging er hinaus.

      Im Saloon herrschte Totenstille.

      Der Sheriff stand mit zusammengepreßten Lippen da und starrte auf die Tür. Dann wollte er hinaus.

      »Mac!« kam die schrille Stimme Pollocks von der Portiere her.

      Der Sheriff blickte dem Salooner mit wütenden Augen entgegen. »Er hat mir den Colt aus der Hand geschossen!«

      »Du bleibst hier!« gebot Pollock.

      »Ich will dir was sagen, Cass, das ist kein kleiner Fisch. Du täuschst dich. Glaub mir. Laß mich ihn fertigmachen, ehe er uns fertigmacht.«

      Um die Lippen de Salooners kräuselte sich ein böses Lächeln. »Überlaß das mir. Setz dich hin, und laß dir noch einen Brandy geben.« Er wartete keine Antwort ab und verschwand hinter der grünen Portiere.

      *

      Indes hatte Wyatt das Hotel erreicht.

      Der geschwätzige Mann an der Rezeption war diesmal sehr schweigsam. Er steckte den Kopf tief zwischen ein Buch und wandte sich zur Seite, als er den Missourier kommen sah.

      Wyatt trat in den muffig riechenden Speiseraum. Er stieß ein Fenster auf und rief nach dem Hoteleigner.

      Ein mittelgroßer Mann mit glattem Gesicht und eingefrorenem Lächeln tauchte auf. »Was kann ich für Sie tun?«

      »Ich habe Hunger.«

      »Es gibt heute Hammelsteak und Gemüse.«

      »All right, und ein großes Glas Bier.«

      Nach dem Essen ging er hinauf auf sein Zimmer.

      In voller Kleidung legte er sich aufs Bett und lauschte auf die Straße hinaus.

      Sorgfältig dachte er über die heutigen Ereignisse nach. Was ihn dabei schmerzte, war der Tod des kleinen Schmiedes. Ausgerechnet der höchstwahrscheinlich einzig aufrechte Mann dieses Banditennestes hattte sterben müssen. In dieser Stunde schwor sich Wyatt, daß der Mörder des Blacksmiths ebenso seine Strafe bekommen würde wie der Mörder Mike Wards.

      Er hatte heute sehr viel in Erfahrung bringen können. Mike Ward war also Overlandfahrer gewesen und hatte den Job nach dem Raubüberfall verloren. Der Richter hatte ihn verurteilt.

      Da

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