Wyatt Earp Staffel 3 – Western. William Mark D.

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Staffel 3 – Western - William Mark D. страница 29

Wyatt Earp Staffel 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

Скачать книгу

linke Augenbraue hoch. »Hm, ich dachte, er hätte keine Angehörigen.«

      »Hat er auch nicht. Aber schließlich sind wir keine Wilden und lassen die Toten nicht in ihren Häusern liegen.«

      »Wer war denn so menschenfreundlich?«

      »Cass Pollock ist ein Gentleman, er war es.«

      »Das hätte ich mir beinahe gedacht«, versetzte Wyatt. Schon an der Tür, wandte er sich noch einmal um und fragte: »Der Tischler wohnt wohl gegenüber dem City-Hotel?«

      »Ganz recht. Und Mister Pollock hat noch einen Sarg bestellt, heute morgen. Einen größeren.«

      Wyatt kam langsam zurück und blieb dicht vor dem Burschen stehen. Ganz nah war sein Gesicht vor ihm.

      »Für wen ist denn der zweite Sarg, mein Junge? Du wirst doch nicht etwa Selbstmordabsichten haben?«

      Der Bursche wurde blaß. »Nein...ich...ich...«

      Wyatt ging hinaus.

      Mitten über die Straße schlenderte er langsam zum Hotel zurück.

      *

      In dem Augenblick, als Wyatt Earp das City Hotel wieder betrat, ritt von Süden her ein einzelner Reiter in die Stadt. Es war ein großer, schlanker Mann mit einer drahtigen Figur, einem gutgeschnittenen Gesicht, das von einem Paar sehr heller, intensiv dreinblickender Augen beherrscht wurde. Unter der schmalen, geraden Nase saß ein sehr sauber getrimmter Schnurrbart. Der schwarze, flachkronige Hut saß etwas schräg auf dem Kopf nach links gesetzt und gab volle aschblonde Haarsträhnen frei. Der Anzug aus grauem Tuch war nach der neuesten Mode geschnitten und die schwarze Samtschleife unter dem blütenweißen Hemdkragen unterstrich den eleganten Eindruck dieses Mannes.

      Was vielleicht etwas merkwürdig wirkte, war die Tatsache, daß er, als er jetzt in die Stadt einritt, seinen schwarzledernen Waffengurt mit den beiden schweren Revolvern über die Jacke schnallte. Es waren silberne Sixguns vom Kaliber fündundvierzig, mit elfenbeinbeschlagenem Knauf.

      Wer die schlanken, nervigen Hände des Reiters beobachtete, würde sich fragen, ob der Mann damit tatsächlich diese schweren Revolver führen konnte. Überhaupt machte die ganze Erscheinung des Fremden nicht den Eindruck eines Menschen, der mit einem Schießeisen umgehen konnte. Er hätte ein Lehrer sein können, ein Geistlicher oder ein Richter.

      Nur wer in die Augen dieses Mannes sah, der wurde eines Besseren belehrt. Es waren stahlharte Augen, die eine Eiseskälte ohnegleichen ausstrahlten.

      Dieser Mann trug einen Namen, der kaum weniger groß war, als der des Marshals Wyatt Earp. Ein Name ohne Stern.

      John H. Holliday. Wirklich studierter Doktor der Zahn- und Kieferheilkunde, noch vor wenigen Jahren gesuchter Zahnarzt im besten Viertel der großen Stadt Boston. Heute einer der gefürchtesten Spieler und Revolverschützen im ganzen Westen.

      Er war nicht durch einen Zufall nach Page City gekommen, aber wie schon so oft genau zu der Stunde, da der Marshal einen solchen Partner wirklich brauchen konnte.

      Holliday lenkte sein Pferd auf einen Mietstall zu, der wenige Häuser vor dem City Hotel lag.

      Als er eben im Tor verschwunden war, kamen oben aus der Luck-Bar zwei Männer.

      Beide hatten ihre Waffengurte umgeschnallt und die Halfter weit nach vorn auf die Oberschenkel geschoben.

      Mit harten, kurzen Schritten kamen sie die Straße hinunter.

      Fünfzehn Yards vor dem City Hotel blieben sie stehen.

      Duncer zog den Colt und gab einen Schuß ab. Dann brüllte er: »Komm ’raus, Stranger! Wir haben mit dir zu sprechen!«

      Es blieb still auf der Straße.

      Da setzte Pollock sich in Bewegung und ging auf das Hotel zu.

      »He, Mister! Ich will den Revolver kaufen!«

      Es dauerte nur eine Minute, da erschien der Marshal oben in der Tür. Er blickte auf Pollock und dann zu Duncer hinüber.

      »Ist er das?« rief Ted.

      Wyatt kam über den Vorbau auf die Straße. »Yeah, Ted Duncer, das ist er!«

      Duncers Augen waren eng wie Schießscharten. »Was willst du?«

      Wyatt blickte ihn kühl an. »Ich suche den Mann, der Mike Ward ermordet hat. Und ich suche die drei Männer, die damals in der Overland saßen, als sie zwischen Page City und Hatch überfallen wurde.«

      Pollock wurde blaß. Er stand vier Schritte vor Wyatt und wich jetzt bis zu Duncer zurück.

      Der Sägerei-Besitzer war beherrschter.

      »Ach, du suchst also vier Männer?«

      »Yeah.«

      »Und deshalb bist du hergekommen?«

      »Yeah.«

      Ted stieß den Kopf in einer für ihn typischen Manier vor. »Das wagst du noch zu sagen, du verdammter Landstreicher! Wer bist du überhaupt?«

      »Vielleicht kann ich dir das erklären, Duncer«, kam vom Tor des Mietstalles her eine klirrende Stimme, die den Männern unter die Haut ging.

      Auch Wyatt spürte bei ihrem Klang ein merkwürdiges Gefühl auf dem Rücken.

      Vom Mietstalltor kam der Mann mitten auf die Straße und blieb sechs Yards hinter Wyatt stehen.

      »Wer war das?« zischte Duncer und spreizte die Beine.

      »Das wirst du auch erfahren. Alles der Reihe nach. Nur keine Hast, Brother. Also, du glaubst nicht, wie ungesund das sein kann. Ich lasse mir deshalb immer zu allem Zeit. Das ist eine gute Angewohnheit.«

      Mitten auf der Straße stand der graugekleidete Mann, mit leichtangehobenen Armen und kaltfunkelnden Augen.

      Pollock und Duncer starrten ihn an, als sei er ein Gespenst. Die Art, wie er da stand, war so, daß sie auch auf den härtesten Mann ihren Eindruck nicht verfehlen konnte. Und die klirrende Stimme, die spöttisch und drohend zugleich war, hatte etwas an sich, einen Unterton, der an den Nerven riß.

      »Was willst du hier?« zischte Duncer gallig. »Verschwinde von der Straße!«

      »Du bist nervös, Brother, ich sagte schon, daß das verdammt ungesund ist.«

      »Du sollst verschwinden!« brüllte Duncer. »Wir haben mit dem Kerl da eine Rechnung zu begleichen.«

      »Sicher. Deshalb bin ich ja hier. Ich gehöre dazu. Als lästiges Beiwerk sozusagen. Vielleicht ist dir das nicht angenehm, Duncer, aber es gibt Dinge, die nun mal nicht zu ändern sind.«

      Er fischte sich mit einer lässigen Bewegung eine vorgedrehte Zigarette aus der Reverstasche, nahm mit der gleichen Hand ein Streichholz und riß es in unnachahmlicher Manier am Daumennagel an.

      Dann rauchte er.

      Duncer stierte ihn blindwütig an. »Hör zu,

Скачать книгу