Wyatt Earp Staffel 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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      Wyatt blickte sich um.

      Griffith stand vor dem offenen ungestrichenen Sarg und hob die knochige Hand mit dem Hammer.

      »Das hier ist der größte.«

      Wyatt nickte, zwang sich sogar ein Lächeln aufs Gesicht und ging hinaus.

      *

      Ann Duncer ging auf den Stall der Luk-Bar zu. Sie sah, daß die Tür angelehnt war, dachte aber, daß der alte Peon vielleicht bei den Pferden gewesen war und trat ein.

      Der scharfe Stallgeruch schlug ihr entgegen.

      Ein kleines Fensterchen warf nur einen spärlichen Lichtschimmer in den länglichen Raum.

      Das Mädchen blickte über die Kruppen der Pferde. Als sie ihren Braunen entdeckt hatte, machte sie einen Schritt vorwärts – und fuhr dann erschrocken zusammen.

      Eine große Männerhand hatte mit eisernem Griff ihren linken Arm umklammert, die andere Hand verschloß ihr den Mund.

      Sie war keine allzu zart besaitete Frau, die stolze hochgewachsene Ann Duncer. Aber jetzt raubte ihr der Schreck doch für einen Herzschlag lang die Besinnung. Dann kam das Blut ihrer Familie in ihr durch. Sie warf sich nach vorn und trat dem Mann gegen das Schienbein.

      Die eisernen Griffe lockerten sich sofort. Ein unterdrücktes Stöhnen erklang.

      Anns freie Rechte zuckte zum Gurt, wo sie den achtunddreißiger Revolver trug.

      »Miß Ann!« keuchte es da neben ihr. Sie fuhr zurück. »Sie?«

      »Yeah, ich bin’s.«

      »Was tun Sie hier? Ich denke, Sie sind längst unten am Arkansas.«

      Aus dem Halbdämmer schimmerte ihr ein bleiches, hageres Gesicht entgegen. »Nein..., ich mußte zurückkommen. Es ist etwas geschehen unterwegs.«

      »Wyatt Earp ist hier«, sagte Ann rasch.

      »Hier?« Das Gesicht des Mannes verkrampfte sich. »Ich habe es geahnt.«

      »Was ist denn passiert?«

      Der Mann wandte sich um und blickte durch das von Spinnweben verhangene winzige Fenster hinaus in den Hof.

      Als er jetzt sprach, verschlug es selbst der hartnervigen Ann Duncer den Atem.

      »Ich kam bis hinunter nach Keystone und Scott. Und dann begegnete er mir plötzlich...«

      »Der Marshal?«

      »Nein. Mike Ward.«

      »Was?«

      »Yeah«, versetzte der Mann rauh. »Mike Ward. Er kam mir entgegen. Als ich in sein Gesicht sah, erkannte ich ihn sofort.«

      »Und er?«

      Der Mann zog die Schultern hoch. »Ich weiß es nicht. Er sagte nichts, ritt weiter.«

      Ann starrte ihn an. »Und?«

      Der Mann ließ den Kopf durch die Spinnfäden gegen das metallene Fensterkreuz fallen. »Ich schoß. Von hinten habe ich ihn niedergeschossen. Dann habe ich seine Taschen durchsucht und ihm alles abgenommen.«

      »Nicht alles«, warf die Frau schroff ein, »etwas haben Sie vergessen: seinen Revolver. Die Waffe, die in Page City jeder kennt!«

      Der Mann wandte sich um und blickte in das Gesicht der Frau. »Was ist mit dem Revolver?«

      »Wyatt Earp hat ihn.«

      Wieder lehnte der Mann den Kopf gegen das Metallkreuz des blinden Stallfensters. »Wyatt Earp – ihn habe ich in Keystone gesehen. Er hielt einen schreienden Haufen halbbetrunkener Leute auf, die einen Mann lynchen wollten. Da hörte ich seinen Namen und floh. Er folgte mir. Plötzlich ahnte ich es und hielt an. Ich wartete bei der alten Poststraße und schoß auf ihn.« Da stieß er den Kopf hart gegen das verrostete Metallkreuz. »Und ich habe ihn auch getroffen!« preßte er durch die Zähne. »Er stürzte aus dem Stattel und blieb im Präriegras liegen.«

      Eines der Pferde scharrte mit dem Vorderhuf im Stroh.

      Die beiden Menschen fuhren zusammen.

      Dann sagte der Mörder: »Ich hatte nicht den Mut, zu ihm hinüberzugehen. Ich floh..., und er lebte. Er war hinter mir. Ich habe es überall gespürt.«

      »Sie sind dann weiter südlich geritten?«

      »Nein, zurück, hierher..., auf Umwegen.«

      »Dann haben Sie ihn hierhergebracht!« entgegnete die Frau scharf. »Sie sind an allem schuld. Wenn Cass es erfährt, schießt er Sie nieder. Und Ted dürfen Sie auch nicht unter die Augen kommen. Der Marshal sucht Sie; nur Sie!«

      »Das glaube ich nicht, Ann. Er sucht nicht nur mich.«

      »Doch. Sie müssen sofort verschwinden. Nehmen Sie mein Pferd, es ist besser. Und hier..., hier sind sechzig Dollar, ich habe auch nicht mehr bei mir.«

      Da packte er ihre Hand. »Doch, Ann. Sie haben mehr. Wenn auch nicht hier. Ich habe Mike Ward erschossen – und uns alle damit erlöst. Es war ein Unglück, daß Wyatt Earp ihn fand, ihn und meine Spur. Wir hängen alle zusammen. Ihre Brüder und Cass habe mich scheußlich betrogen. Und Sie werden jetzt ins Haus gehen und Geld holen. Alles, was Sie finden. Dann verschwinde ich.«

      Die Frau wich zurück. »Und wenn ich es nicht tue?«

      Heiser klang es ihr entgegen: »Dann habe ich noch einen Weg zu tun. Ich werde mit dem Marshal sprechen.«

      »Das ist Ihr Tod, Sherman«, sagte die Frau kalt.

      »Well, aber nicht nur meiner!«

      Stumm und feindselig standen die beiden Menschen einander gegenüber.

      »Es waren zehntausend Golddollar«, sagte der Mann rauh.

      »Yeah. Und Sie haben tausend Dollar davon bekommen.«

      »Richtig. Es blieben neuntausend Dollar für Ihre Brüder und Cass Pollock. Dreitausend für jeden. Für Männer, die nichts getan haben, nichts. Die nur nachher vor Gericht schworen, Mike Ward habe geschossen. Die vor Richter Jenkins aufs Kreuz und auf Wards Revolver schworen.«

      »Was geht mich das an.« Ann wandte sich ab.

      »Doch«, beharrte der Mann, »es geht Sie etwas an, Miß Duncer. Es sind Ihre Brüder, und Cass Pollock ist Ihr Freund. Es sind alle drei Verbrecher. Sie haben Mike Wards Leben vernichtet – und mich haben Sie erpreßt.«

      »Wer hat Sie erpreßt?«

      »Pollock. Er hat mich nach Forth Woth geschickt.«

      »Was lügen Sie da?«

      »Er hat mich nach Texas geschickt«, wiederholte der Mann bitter. Dann lachte er auf. »Nein, nicht

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