Wyatt Earp Staffel 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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      »Weshalb nicht«, entgegnete Ted, »schließlich ist er doch als sehr gerechter Friedensoffizier bekannt, dieser Schakal. Vielleicht hat Ward ihn ganz bewußt aufgesucht.«

      »Und? Er ist doch ermordet worden. Wie soll das zusammenhängen? Nein, ich nehme viel eher an, daß Wyatt Earp nur dem Mörder Wards folgt.«

      »Und wie kommt er dann hierher?«

      »In Ford Worth weiß man schließlich, wo der Sträfling herkam. Das kann Earp erfahren haben.«

      Es blieb eine Weile still zwischen den Männern, nur Pollocks leises Stöhnen unterbrach das lastende Schweigen.

      »Und was wird jetzt?« fragte Bill schließlich.

      »Wir werden das tun, was Ward getan hat«, meinte Pollock, »wir werden fliehen.«

      »Bist du verrückt?« fauchte Ted Duncer.

      »Wir müssen fliehen«, beharrte Pollock. »Wir haben den Marshal auf offener Straße angegriffen. Die ganze Stadt weiß jetzt, wer er ist. Ich bin felsenfest davon überzeugt, daß es keinen Hund mehr in Page City gibt, der das nicht weiß.«

      Ted warf den Kopf hoch. »Ich denke, die halbe Stadt gehört dir? Ich denke, du bist der König von Page City. Ich denke, hier geschieht nur, was du willst.« Höhnisch und spöttisch hatte er es dem Genossen zugerufen.

      Pollock sprang auf. »Du bist ein Stück Holz, Duncer. Was kein Wunder ist, wo du jahrelang nur mit Holz herumhantierst. Meine Macht war in dem Augenblick zu Ende, als Page City erfuhr, wer der Mann ist, den ich fertigmachen wollte. Gegen den wir drei Balkonschützen aufgestellt hatten.«

      Ted Duncer sprang auf. »Wir müssen kämpfen. Das ist unsere einzige Chance.«

      »Ted hat recht!« rief Bill, nur, um

      dem Bruder zuzustimmen. Er war nicht klug genug, die Sache zu übersehen; er wußte nicht, was jetzt richtig war oder falsch.

      »Kämpfen?« fauchte der Spielhöllenmann, »well Boys, dann kämpft. Und nehmt eure Schwester mit, damit sie euch anschließend bei Tucker zwei passende Särge bestellt.«

      Sie standen alle drei dicht beieinander und starrten sich an.

      Da tönte es schneidend vom halboffenen Fenster her: »So ein schlechtes Gewissen ist doch eine verdammt dumme Sache, nicht wahr, Gents?«

      Die drei fuhren herum und stierten den Sprecher an.

      Es war Doc Holliday. Grinsend hatte er sich auf das Fenstersims gestützt und blickte herein. Sein Grinsen war so aufreizend, daß Pollock vor Wut brüllte.

      Der Spieler wandte sich langsam um und ging seelenruhig über den Hof zum Tor.

      *

      Der Marshal hatte dem Gambler von seinem kurzen Besuch an dem Hoffenster von Pollocks Saloon erzählt, ohne zu ahnen, daß Holliday diesen Besuch gleich wiederholen würde.

      Wyatt selbst überquerte die Straße und ging vom Hotel direkt auf ein kleines Haus zu, dessen Hoftor verschlossen war.

      Sägegeräusche und ein dumpfes Hämmern klangen bis auf die Straße.

      Wyatt öffnete das Tor und trat in den Hof.

      Der Mann, der von dem offenen Tor eines niedrigen Schuppens über einen Holzgegenstand gebeugt stand, konnte ihn durch das Geräusch seiner eigenen Arbeit nicht hören.

      Der Missourier trat näher und sah, daß der Mann an einem Sarg arbeitete.

      Es war ein mittelgroßer Mann von vielleicht fünfzig Jahren, mit struppigem,

      dunklem Haar und abgetragener Arbeitskleidung. Mit geschickten Fingern setzte er die Nägel auf das Holz und ließ den Hammer darauf fallen.

      Als er einmal für einen Augenblick aussetzte, hustete der Marshal leise.

      Der Sargtischler fuhr tödlich erschrocken herum.

      Wyatt sah in ein Gesicht, das einen schaudern lassen konnte. Es war ein eingetrocknetes, pergamentfarbenes, von harten Falten zerschnittenes Gesicht, aus dem zwei große graue Augen hervorzutreten schienen. Die Nase war sehr lang, und der Mund war ein an den Enden stark nach unten gebogener Strich. Zwischen den borstigen grauen Brauen stand eine steile Falte, die sich wie ein Einschnitt bis unter den Rand des zerfledderten, mißfarbenen Hutes zog.

      Unter den Backenknochen war das Gesicht so sehr eingefallen, daß es zusammen mit den in tiefen dunklen Höhlen liegenden Augen und dem dürren Vogelhals etwas Totenkopfähnliches an sich hatte.

      Der Hammer und die restlichen Nägel waren den krallenartigen gelben Händen des Mannes entfallen.

      Entgeistert blickte er den Marshal an.

      »Guten Tag, Mister«, grüßte Wyatt und ließ seine Augen forschend über die gruselige Erscheinung des Sargtischlers gleiten.

      »Heh, was suchen Sie, Marshal?« Die Worte waren dumpf wie aus der Ferne oder wie aus einem Brunnenschacht gekommen.

      Der Missourier verschränkte die Arme übereinander. Leutselig sagte er: »Ich wollte mir einmal die Särge ansehen, die hier mit so viel Eifer seit dem frühen Morgen hergestellt werden.«

      »Griffith – Griffith ist mein Name«, sagte der Mann dumpf. »John W. Griffith.«

      Wyatt tippte kurz an den Hutrand. »Wie geht’s, Mister Griffith?«

      Der Sargtischler bückte sich nach dem Hammer. »Wie soll es gehen? Man muß

      sehen, daß man durchkommt, nicht wahr?«

      »Kann man mit dieser Arbeit da überhaupt durchkommen?«

      »Nein, von den Särgen allein nicht, Marshal. Das geht vielleicht bei Ihnen in Dodge. – Da gibt’s mehr Tote.«

      »Will ich nicht sagen. Es sterben nicht mehr Leute dort als anderswo auch. Hin und wieder allerdings kommen ein paar Verrückte in die Stadt, die es sich in den Kopf gesetzt haben, unbedingt in Dodge zu sterben.«

      »Hier ist es auch nicht viel anders«, brummelte der Sargtischler.

      »Wer hat die beiden Särge bestellt?« fragte der Missourier plötzlich.

      Griffith sah auf. In den Tiefen seiner unergründlichen Augen war ein Flackern. »Wer sie bestellt hat? – Niemand.«

      »Und für wen sind sie bestimmt?«

      »Für Leute, die sie brauchen. Und wenn Sie genau hinsehen, dann können Sie feststellen, daß es drei Särge werden.«

      Wyatt erkannte jetzt im Halbdunkel der Werkstatt mehrere helle, gehobelte Bretter, die an der Wand lehnten.

      »Drei Särge«, sagte Griffith, »für drei Tote. Sie können sich darauf verlassen, daß ich mich nie irre. Seit vielen Jahren mache ich hier Särge. Und ich habe niemals einen umsonst gemacht.«

      Wenn der Marshal nicht so ein harter Mann gewesen wäre,

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