Wyatt Earp Staffel 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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»Spaßig wurde die Sache, als ich in Hatch in dem Boardinghouse meinen Namen im Gästebuch entdeckte. Ahnten Sie da etwa schon, daß ich auf Ihrem Trail ritt?«

      Wyatt schüttelte den Kopf. »Nein, ganz sicher nicht.«

      Nun erzählte er ihm, was sich seit dem Tod von Mike Ward alles ereignet hatte.

      Holliday hatte stumm zugehört. Jetzt schob er sich wieder eine seiner langen, dünnen Zigaretten zwischen die Lippen und meinte: »Das ist eine ziemlich verdrehte Story. Pollock und Duncer haben was mit der Sache zu tun. Vielleicht waren die beiden mit in der Overland – und wissen, daß Ward unschuldig war.«

      »Vielleicht. Vielleicht hat Pollock den Coup gelandet, vielleicht hat er von dem Geldtransport gewußt. Es ist immerhin merkwürdig, daß er den ruinierten Rancher lange Zeit hindurch mit Schnaps fütterte.«

      »Aber Sherman? Was ist mit dem? Und Lentkey? Ich habe seine gesprenkelte Visage übrigens schon mal irgendwo gesehen. Kann sein, daß es drüben in Abilene war.«

      Der Hoteleigner kam heran, machte eine verunglückte Verbeugung und erkundigte sich, ob er das Mittagessen bringen lassen sollte.

      »Für zwei Personen«, sagte Holliday kurz. »Und ohne Rattengift.«

      Dem Mann fiel der Unterkiefer herunter. »Sir, ich weiß, daß Sie Doc Holliday sind. Ich habe Sie vorhin auf der Straße gesehen. Und wenn Sie vielleicht auch glauben, daß in dieser Stadt Banditen hausen...«

      »Glauben?« Holliday blickte über die Schulter zurück. »Ich bin überzeugt davon!« Mit völlig verändertem Ton setzte er hinzu: »Pokern Sie?«

      Der Hotelbesitzer schrak zurück. »Nein, Doc, leider nicht. Leider, aber Mister Pragery drüben an der Rezeption ist ein alter Poker...«

      Der Mann blickte sich erstaunt um. »Nanu, wo ist er denn?«

      Der Spindeldürre hatte sich verzogen.

      Holliday lachte leise in sich hinein. »Es ist gut, Freund – lassen Sie uns das Essen bringen.«

      *

      Im Hofzimmer von Pollocks Luck-Bar hockten die Geschlagenen mit finsteren Gesichtern am Tisch.

      Pollocks Arm wurde gerade verbunden.

      Der Arzt ging so behutsam mit ihm um, wie es ihm möglich war. Dennoch stöhnte der Spielhöllenwirt, als würde ein Siouxpfeil aus seiner Brust gezogen.

      »Es ist ein einfacher Schuß gewesen«, stellte der Arzt fest.

      »Ein einfacher Schuß?« fuhr ihn Pollock an. »Sie verdammter Stümper! Ich sage Ihnen, daß es ein scheußlicher Schuß war, ein teuflischer. Die Wunde brennt, als säßen glühende Späne darin. Der Knochen muß zerschmettert sein.«

      »Nein, Mister Pollock. Der Knochen ist nur von dem Geschoß gestreift worden.«

      »Gestreift?« brüllte Pollock. Er war ein empfindlicher Mensch und geriet in rasenden Zorn, weil der Arzt die Wunde nicht für wichtig hielt. »Es ist eine fürchterliche Wunde, Mensch. Sie sind ein erbärmlicher Stümper. Sonst müßten Sie mit einem Blick sehen, daß der Knochen schwer verletzt ist!«

      »Sie irren sich, Mister Pollock!« beharrte der Arzt, der das Gewitter, das auf ihn zueilte, noch nicht in seiner ganzen Schwere erkannt hatte. »Ich verstehe etwas von diesen Dingen. Schließlich war ich viele Jahre...«

      Pollocks Nerven gaben wieder einmal nach. Er versetzte dem Arzt einen derben Tritt gegen das Schienbein, der den Mann sofort ernüchterte.

      »Halten Sie ihr Maul und verbinden Sie den Arm. Und dann scheren Sie sich zum Teufel!« zeterte Pollock. »Spielt sich hier groß auf, dabei weiß jeder, daß er ein ganz verdammter, heruntergekommener Kurpfuscher ist!«

      Der Doktor hatte dicke Schweißperlen auf der Stirn. Mit zitternden Händen hantierte er an dem Arm des Salooners herum. Der brüllte jedesmal auf, wenn er auch nur den geringsten Schmerz verspürte.

      Ann stand mit angewidertem Gesicht an der Tür.

      Ihre beiden Brüder saßen mit verbissenen Mienen am Tisch.

      Endlich war der Arzt fertig.

      »Und nun raus!« zischte Pollock. »Sonst jage ich dir noch ein Stück Blei zwischen die Rippen, verdammter Quacksalber!«

      Plötzlich hieb Ted mit der Faust auf den Tisch. »Schluß mit diesem Gejammer! Wir haben andere Sorgen!«

      »Weiß Gott!« knurrte Bill und schob seine schweren muskulösen Arme weit auf den Tisch. »Cass soll lieber was zu essen bringen lassen!«

      »Daß du jetzt essen kannst!« fauchte ihn sein Bruder an.

      »Kannst? Ich habe Hunger. Schließlich bin ich seit heute früh unterwegs. Dieser höllische Tanz vorhin auf der Straße hat mir den Magen völlig ausgehöhlt!«

      Es war einen Augenblick still, als der Arzt gegangen war. Dann hieb Ted wieder auf den Tisch, daß die Gläser tanzten und stieß fast tonlos hervor: »Wyatt Earp und Doc Holliday! Ich Idiot!« Er schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. »Jetzt sieht die Sache sehr mulmig aus, jetzt sitzen wir erst richtig in der Tinte.«

      Pollock stöhnte und klapperte mit den Zähnen. »Ich weiß gar nicht, was ihr wollt«, krächzte er, »der Marshal hat doch etwas gesagt, daß uns alle sehr beruhigen müßte.«

      Bill nahm den Kopf hoch. »So, was denn?«

      »Er hat gesagt, er sucht den Mörder von Mike Ward. Den Mörder! Sagt euch das denn nichts? Ward ist tot!«

      »Wer weiß«, knurrte Ted Duncer.

      »Am Ende haben wir uns alle nur bluffen lassen«, fand Billy, »vielleicht hat Lentkey sich geirrt.«

      »Er hat sich nicht geirrt!« sagte Ted rauh. »Wenn er auch sonst ein Idiot ist, aber wen er einmal gesehen hat, den kennt er. Er hat Holliday sofort erkannt. Und daß der andere dann nur Wyatt Earp sein kann, ist selbstverständlich. Oh, ich könnte mich stundenlang ohrfeigen, daß ich nicht selbst darauf gekommen bin. Dieses eiskalte Gesicht, der große Revolver an seiner linken Seite, die Stirn, allein hierherzukommen, sich nachts in die Sägerei einzuschleichen. All das hätte mich doch warnen sollen. Und jetzt ist der andere Wolf auch noch hier.«

      »Der Teufel soll sie alle beide holen, diese verdammten Schufte!« brummte Bill.

      »Das wird er nicht tun«, krächzte Pollock, »er hat für solche Halunken direkt eine Vorliebe.«

      Bill blickte auf seine schweren Fäuste. »Dabei hatte ich es in der Hand, unten in Hatch in Sommers Saloon. Ich hätte still sein sollen, hätte mich nicht rühren sollen. Vielleicht wäre er dann weitergeritten.«

      »Er wäre nicht weitergeritten«, fuhr sein Bruder auf, »ein Wolf von dieser Sorte riecht die Fährte, der er auch da folgt, wo sie für andere unauffindbar ist. Außerdem wissen wir gar nicht, was er wirklich weiß. Ward ist tot, behauptet er. Er muß ihn aber doch gekannt haben. Wie kommt er an seinen Revolver? Wie kommt er ausgerechnet hierher? Ward wird ihm die Geschichte erzählt haben.«

      Pollock stöhnte und sagte dann: »Ich sehe

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