Wyatt Earp Staffel 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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Stunde einen Reiter auf einem weißen Pferd hier durch die Nebengasse verschwinden sehen…«

      *

      Es war mehr als dämonisch, daß die Menschen von Silverlake nicht merkten, daß der Teufel mitten unter ihnen saß.

      Weder der Arzt noch Blacksmith Barrymoore hätten es beweisen können.

      In der Nacht nach Logans Tod holte einer zum Gegenschlag aus. Einer, von dem es der Bandit am allerwenigsten erwartet hätte.

      Ein kleiner, elfjähriger Junge. Tom Barrymoore. Er saß in der Schlafstube des Nachbarn, bei denen sie seit der Vernichtung von Vaters Schmiede Unterschlupf gefunden hatten, und kritzelte an einem wackeligen kleinen Tisch mit seiner ungelenken Kinderschrift einen Brief.

      An den Marshal von Dodge.

      Wyatt Earp

      Dodge City

      Mister Earp!

      Ich bin ein kleiner Junge und wohne in Silverlake oben zwischen Imperial und dem Walnut Creek. Mein Vater hatte hier die Schmiede. Sie ist niedergebrannt. Auch das Haus von Doc Collins ist ausgebrannt. Und vor ein paar Tagen brannte die Cramer Ranch nieder.

      Mister Logan ist ermordet worden; ihm gehörte der Cattle Saloon. Wir hatten noch eine Bar, sie gehörte Bud Kelly; er ist auch tot. Niemand hat den Mörder fangen können. Unser Sheriff, Mister Forrestier, wurde angeschossen und ist immer noch ohne Bewußtsein.

      Seit ein paar Tagen ist Mister Billock Sheriff. Er gefällt Vater nicht. Er hat ein Auge aus Glas und sieht aus, als wenn er schon tot wäre. Den Colt trägt er links. Seine Freunde wohnen oben im Cattle Saloon.

      Ich habe Ihnen den Brief geschrieben, weil alle in der Stadt Angst haben. Weil ich gehört habe, daß Sie ein großer Marshal sind, habe ich Ihnen den Brief geschrieben. Können Sie uns nicht helfen?

      Tom Barrymoore, Silverlake.

      Die Overland nahm den Brief mit.

      Der alte Posthalter von Silverlake war so gleichgültig geworden, daß er nicht einmal mehr, wie er es früher zum Leidwesen der Leute tat, die Briefadressen las und darüber in der Bar klatschte. So war denn der Brief an den Marshal Earp in Dodge unbemerkt weggekommen.

      Und drei Tage später kam der Postbote durch die Frontstreet und winkte schon von weitem einem hochgewachsenen dunkelhaarigen Mann, der gerade zum Barbershop ging.

      »Marshal, ein Brief für Sie!«

      Wyatt Earp blieb stehen und nahm den Brief des kleinen Thomas Barrymoore in Emfpang.

      Während er auf das Haus des Barbiers zuging, öffnete er das Schreiben und las es.

      Er las es sogar zweimal.

      Dann machte er kehrt und ging in sein Office.

      Der Chief Deputy William Masterson saß mit grinsendem Gesicht und kauenden Backen am Tisch.

      »Wann essen Sie eigentlich mal nicht, Bat?« meinte der Marshal.

      »Wenn ich schlafe«, gab der Deputy forsch zurück.

      »Hören Sie zu. Ich habe eben einen Brief von einem… einem Freund in Silverlake bekommen…«

      »Wo liegt das denn?«

      »Oben am Walnut Creek. Ich muß Sie ein paar Tage allein lassen. Sie wissen ja, was zu tun ist. Halten Sie die anderen in der Reihe. Sehen Sie zu, daß Terry diese Woche auch pünktlich seine Nachtrunde durch die Frontstreet macht, und…«

      Bat Masterson stand auf. Er war ein großer, breitschultriger, prächtiger Bursche. Er polierte jetzt mit der Manschette den Stern an seiner Brust und reckte den Kopf hoch.

      »Well, ich werde Sie würdig vertreten, Boß! – Wann kommen Sie denn wieder?«

      »Weiß ich noch nicht. So schnell wie möglich.«

      Masterson nickte.

      *

      In dem zu dieser frühen Stunde noch halbdämmerigen Long Branch Saloon saß nur ein einzelner Gast. Er hatte ein halbvolles Whiskyglas vor sich stehen und spielte mit einem abgegriffenen Kartenspiel. Er spielte eigentlich nicht, er zauberte sich selbst und dem grinsend über die elegant ausstaffierte Theke gelehnten Salooner Chalk Beeson etwas vor.

      Der Gast hatte ein blaßbraunes Gesicht und helle, merkwürdig intensiv dreinblickende Augen; aschblondes Haar und einen sauber getrimmten Schnurrbart auf der Oberlippe. Sein Gesicht war gut geschnitten, und man hätte ihn für einen Advokaten oder vielleicht für einen Richter halten können.

      Der Salooner lachte, als der einzelne Gast die doppelte Volte vorgezaubert und die Karten dann wie eine Sprungfeder in die Höhe geschleudert und alle wieder sauber aufgefangen hatte.

      »Prächtig, Doc. Sie sollten doch das Angebot Nat Buntlines annehmen und sich im Zirkus drüben in den großen Städten für viel Geld sehen lassen. Sie sind wirklich ein ausgezeichneter Zauberkünstler. Ich habe wirklich hier schon manchen Trickgambler gesehen, sie schlagen alle. Well«, der Salooner lehnte sich zurück, »darauf werde ich uns einen Extra-Brandy ausgeben…«

      Chalk Beeson hielt inne. Er sah, daß Doc Holliday ganz plötzlich aufgestanden war und den Stuhl mit einem harten Ruck zurückschob.

      »Was gibt’s denn, Doc?«

      Holliday nahm den Blick nicht vom Fenster.

      »Stellen Sie den Brandy gut kalt, Chalk, ich muß mal eben weg!«

      Er ging mit schnellen Schritten hinaus, überquerte die Straße und verschwand in dem Boardinghouse, in dem er wohnte.

      Es dauerte nur ganz wenige Minuten, da erschien er im Hof des Boardinghouse, hatte seine Winchester im Arm und zog seinen Fuchs aus dem Stall.

      Insgesamt waren nicht ganz zehn Minuten vergangen, seit der Marshal aus der Stadt geritten war.

      Holliday folgte ihm.

      Als er die Comanchenstreet überquerte, sah er ihn vor sich. Jetzt ritt der Spieler langsamer.

      Der Marshal bemerkte ihn erst, als er einige Pferdelängen hinter ihm war.

      Wyatt hielt an.

      Holliday ritt neben ihn und nickte ihm zu. »Morning.«

      »Morning.«

      Holliday fischte sich mit der Linken eine vorgedrehte Zigarette aus der Tasche und riß ein Zündholz über dem Daumennagel an. In die blaue Rauchwolke hinein sagte er:

      »Wird ein schöner Tag heute.«

      Um die Mundwinkel des Missouriers lag ein kleines Lachen.

      »Wo wollten Sie denn hin, Doc?«

      Der Gambler schnipste das Zündholz weg und grinste.

      »Kommt ganz darauf an, Marshal. Aber wenn Sie es nicht wissen, wer soll es dann wissen.«

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