Wyatt Earp Staffel 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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willst du eigentlich sagen, Bursche?«

      Ceveller zog die Brauen zusammen.

      »Ich möchte Sie und Ihre Männer fragen, wo Sie heute nacht hingeritten sind.«

      »Geritten?« fragte Ceveller dumpf. »Wir sind hiergeblieben.«

      Und jetzt riskierte der Vormann einen Bluff.

      »Das stimmt leider nicht. Ich habe eine Freundin in der Stadt. Gegen vier Uhr war ich in der Mainstreet. Ihre Gäule waren nicht an den Stangen.«

      »Nein?«

      »Nein!«

      Auge in Auge standen die beiden Männer einander gegenüber.

      Und eine halbe Minute später sollte der einzige Mann, der den Niedergang Silverlakes vielleicht noch hätte aufhalten können, sterben.

      Der Bandit sagte plötzlich sehr sanft: »Du irrst, Junge. Oder du hast geträumt.«

      »Tut mir leid.«

      Ceveller machte eine Bewegung. Wollte er zum Colt greifen? Niemand hätte es hinterher sagen können. Vielleicht war es nur ein übler Trick.

      Jedenfalls war der Cowboy dieser Bewegung gefolgt, hatte fast im gleichen Augenblick seine eigene Rechte zum Halfter gestoßen, als ein Schuß durch den Schankraum peitschte.

      In der Faust des olivgesichtigen Tramps Jonny Tucker rauchte noch der große fünfundvierziger Revolver.

      Jeff Calliger wurde von dem Schlag der Kugel einmal um seine eigene Achse gewirbelt und brach dann da, wo er stand, lautlos zusammen.

      »Es war Notwehr«, brüllte Ceveller. »Ihr habt es alle gesehen. Vorwärts, Salooner, hol den Sheriff.«

      Logan wischte sich über die Stirn.

      »Der Sheriff liegt seit Tagen drüben beim Doc im Sterben.«

      »Ist er so alt?« fragte der Tramp scheinheilig.

      »Das nicht. Aber er wurde in der Freitagnacht von dem gleichen Mann, der Bud Kelly ermordet hat, niedergeschossen.«

      Ceveller stand steifbeinig über der Leiche des Vormannes.

      »Scheint mir ja ein schönes Nest zu sein, dieses Silverlake. Weshalb wählt der Bürgerrat keinen neuen Sheriff?«

      Der Cowboy Clint, der immer noch ein wenig betrunken war, krächzte:

      »Vielleicht eignen Sie sich für den Job, Mister.«

      Da fuhr die linke Faust des Banditen als Backhander krachend gegen die Kinnlade des Cowboys.

      Der kleine Bursche rutschte an der Theke in sich zusammen.

      Es war einen Augenblick still, dann warfen die Cowboys von der Cramer-Ranch Geldstücke auf die Theke, nahmen ihren toten Vormann auf und gingen stumm hinaus.

      Eine Stunde später saß Ceveller mit seinen Männern oben auf seinem Zimmer.

      »Wie war der Schuß?« fragte der lange Jonny Tucker, der lässig und mit übergeschlagenen Beinen neben der Tür lehnte.

      Ceveller hob den Kopf.

      »Es war kein schlechter Schuß, Jonny. Aber ein gefährlicher.«

      »Weshalb?«

      »Weil du dem Mann in den Rücken geschossen hattest.«

      »Es gab doch überhaupt keine andere Chance.«

      »Nach deiner Ansicht. Ich beispielsweise hatte den Colt schon in der Faust.«

      »Aber noch nicht aus dem Halfter«, beharrte Tucker.

      »Wozu auch? Ich hätte durch den Halfterboden geschossen.«

      Tucker lachte schmierig. »Nun ist er tot.«

      Ceveller nahm mit einem gewohnten Griff eine lange Virginia aus der Reverstasche und riß unter der Stiefelsohle ein Zündholz an. In die erste Rauchwolke hinein sagte er:

      »Bis jetzt rollte alles planmäßig. Kelly war das schwerste Hindernis. Er hatte das Land von dem alten Miller geerbt und dachte nicht daran zu verkaufen. In seinem Antwortbrief an die Regierung hatte der sture Bursche das eindeutig erklärt. Es ist mir gelungen, ihn aus dem Weg zu räumen. Im Testament Millers steht, daß das Land, falls Kelly es nicht verkauft haben sollte, nach dessen Tod der Stadt zufallen sollte.«

      »Ist das nicht ein neues Hindernis?« wollte Tucker wissen.

      Ceveller zog eine dünne Rauchwolke aus seinem Zigarillo und verneinte.

      »Die Stadt ist bettelarm. Geld haben hier nur ein paar Leute.«

      »Immerhin fehlt uns noch Cramers Land«, warf einer der Männer ein.

      Der Mann mit dem Glasauge schielte ihn an.

      »Das laß nur meine Sorge sein, Frank. Cramer ist erledigt.«

      Ein kleiner grüngesichtiger Bursche mit lückenhaftem Gebiß schob seinen Priem von einem Mundwinkel in den anderen und spuckte in hohem Bogen aus.

      Ceveller schien hartnervig genug zu sein, daß ihn das nicht störte.

      Da hakte Tucker seine Daumen in den Waffengurt und gab zu bedenken:

      »Wenn Bob sich nun geirrt hat?«

      Der Bandenchef trat ans Fenster und blickte auf die Straße. Ohne sich umzuwenden sagte er:

      »Er hat sich nicht geirrt. Ich kenne ihn seit zehn Jahren. Seit zwei Jahren arbeitet er in Topeca im Gouvernement.«

      So stand die Sache also wirklich. Der Verbrecher Kid Ceveller, der in Idaho, Utah, Colarado und Wyoming steckbrieflich gesucht wurde, machte nur gründliche Sachen. Er hatte irgendwo von dem geplanten Bahnbau gehört und sofort einen seiner Vertrauensleute in die entsprechende Amtsstelle eingeschleust. Von dort her bezog er nun alle nötigen Informationen. Der saubere Bob lieferte seinem Chef alle nötigen Informationen. So hatte er ihm vor einiger Zeit mitgeteilt, daß in den nächsten Wochen die Landkäufer losgeschickt würden.

      Sofort hatte der Bandenchef alles planmäßig in die Wege geleitet. Zunächst hatte er sich durch einen fahrenden Händler, der die Zustände in Silverlake unter der Hand erkundet hatte, gegen einen Lohn von zehn Dollar alle möglichen und für ihn wichtigen Informationen aus der Stadt beschafft. Er kannte ihre Lage, ihre Häuser, die Landbesitzverhältnisse und sonst noch einige Dinge, ohne jemals zuvor auch nur den Fuß in die Mainstreet von Silverlake gesetzt zu haben.

      Er hätte in jener Nacht gewartet, bis Kellys Bar schloß. Aber es traf sich gut für ihn, weil Kelly schon allein war. Ihm allein hatte der kaltstirnige Verbrecher seinen wahren Namen genannt.

      Der Sheriff, mit dessen Eintreffen er natürlich gerechnet hatte, war zu schnell gekommen.

      Ceveller hatte gehofft, schon

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