Wyatt Earp Staffel 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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an das Ohr des Wirtes. Der Fremde hatte einen großen Revolver in der Linken.

      »Hör zu, Fellow, ich bin Kid Ceveller. Vielleicht bin ich besser bekannt unter dem hübschen Namen Idaho-Kid.«

      Der Wirt schluckte, Idaho Kid? Der Mann, der Bredstone vernichtet hatte? Der alles Land um die große Idaho-Stadt aufgekauft und die Siedler dann einfach vertrieben und die Stadt angezündet hatte? Ein Hasardeur, ein Mensch, der sich wahllos mit den gefährlichsten Falschspielern aller Staaten an den grünen Tisch setzte, spielte, gewann und sofort schoß, wenn er betrogen wurde, der in der gleichen Nacht riesige Landflächen aufkaufte und wieder verspielte. Was diesen Kid Ceveller so gefährlich machte, war der Umstand, daß er immer einen Kreis halbwilder, schießwütiger Burschen um sich hatte, die seine Forderungen und Wünsche gewaltsam unterstrichen.

      So würde er höchstwahrscheinlich auch jetzt nicht allein gekommen sein.

      Bud wagte den Kopf nicht nach seinem zertrümmerten Spiegel umzuwenden.

      »Was wollen Sie?« fragte er heiser.

      »Das wirst du schon noch erfahren, Schnapsqualle. Gib mir noch eine Flasche!«

      Der Wirt blickte unter das Thekenblech auf den Revolver. Wenn er schnell, blitzschnell handelte, konnte er vielleicht ein großes Unglück für die Stadt verhüten.

      Vielleicht!

      Leider war der Salooner Bud Kelly nicht der Mann, der einen Idaho Kid stoppen konnte.

      Kelly griff schnell zu der Waffe, riß sie hoch…

      Aber schon peitschte aus dem Colt des Banditen ein Feuerstrahl.

      Kelly bekam einen Stoß vor die Brust und torkelte zurück. Noch im Zusammenbrechen sah er den Tramp nach einer neuen Flasche greifen.

      *

      Der Schuß war nicht ungehört verhallt.

      Der grauhaarige Mann mit dem Stern hatte noch im Hinterzimmer des Sheriffs-Offices gesessen und in alten Gazetten gelesen, wie er es seit jenem Kriegstag tun mußte, da ihn drüben bei Gettysburg ein Granatsplitter in den Schädel getroffen hatte. Seit jenem unseligen Tag fand er keinen Schlaf mehr. Und so hatte denn der einstige Bankangestellte aus Kansas City hier in der kleinen Stadt den Job des Sheriffs angenommen. Es machte ihm ja nichts aus, nachts wach zu sitzen. Dafür konnte er sich dann am Tage hinlegen. Echten Schlaf fand er nicht mehr. Mit der Gesundheit des Fünfundvierzigjährigen war es schnell bergab gegangen. Ohne Schlaf konnte eben kein Mensch existieren. Und Ruhe mit geschlossenen Augen war eben noch längst kein Schlaf. Jim Forrestier sah aus wie ein Mann in den Sechzigern. Grauhaarig, mit eingefallenem Gesicht und gebeugten Schultern.

      Die Menschen in der Stadt empfanden tiefes Mitleid mit diesem unglücklichen Mann. Er war ein guter Sheriff, der Mann ohne Schlaf. Bisher hatte es während seiner Amtszeit nichts gegeben, was die Stadt hätte beunruhigen können. Der Sheriff ohne Schlaf war ja immer auf dem Posten.

      Forrestier hatte sogar den Aufprall der Flasche in dem großen Spiegel und das Klirren der Glasscherben gehört.

      Als der Schuß fiel, war der Sheriff schon auf der Straße. Er sah drüben die halboffene Tür von Kellys Bar, sah den schwachen Lichtschein auf den Vorbau dringen und das Pferd am Zügelholm.

      Forrestier lief auf die Schenke zu. Als er in der Tür erschien, wirbelte Idaho Kid herum. In seiner linken Hand blitzte es auf.

      Forrestier hatte das Gefühl, einen Keulenschlag gegen den Kopf bekommen zu haben. Er stürzte rücklings auf den Vorbau.

      Idaho Kid nahm noch einen Schluck aus der Flasche, wischte sich mit der Rechten den Mund ab und ging dann hinaus. Draußen trat der brutale Mann über den Niedergeschossenen hinweg, ohne ihn eines Blickes zu würdigen.

      Er stieg auf sein Pferd und ritt aus der Stadt.

      Doc Collins, der alte weißbärtige Arzt, wohnte schräg gegenüber. Er hatte den letzten Schuß gehört, sprang aus dem Bett und stürzte ans Fenster. Er sah drüben in dem dünnen Lichtstreifen, der aus der Bar fiel, einen Mann am Boden liegen.

      Als er das Fenster hochriß, hörte er ganz weit in den Ferne noch den

      Hufschlag eines galoppierenden Pferdes.

      Der Arzt, der es gewohnt war, nachts aus den Federn zu müssen, war rasch angekleidet, nahm seine Tasche an sich, stülpte den Hut auf den Kopf und rannte los. Seine Frau sah erschrocken und stumm hinter ihm her.

      »Heavens! Der Sheriff!« entfuhr es dem alten Arzt. Er warf einen raschen Blick in den Schankraum und beugte sich, als er festgestellt hatte, daß er leer war, über Forrestier.

      Das Herz des Sheriffs schlug noch. Und von seiner linken Schädelseite rann Blut.

      Collins richtete den Schwerverletzten auf und schleifte ihn keuchend in den Schankraum.

      Forrestier wurde verbunden.

      Als der Arzt noch damit beschäftigt war, hörte er ein Geräusch an der Tür.

      Da stand ein Junge von vielleicht zehn Jahren und blickte mit ängstlichen Augen auf die reglose Gestalt des Sheriffs.

      »Doc«, fragte er entgeistert, »was ist geschehen?«

      »Das weiß ich auch nicht. Irgend jemand hat den Sheriff niedergeschossen.«

      Der Bursche wandte sich um und verschwand. Bald darauf kam er mit seinem Vater zurück. Das war ein breiter untersetzter Mann mit bärtigem, hartem Gesicht und schweren, verarbeiteten Händen.

      Der Arzt sah zu ihm hinüber. Er erkannte den Schmied Nic Barrymoore.

      »Sie können mir gleich helfen, ihn zu mir zu bringen«, sagte der Arzt.

      Der Blacksmith nickte. Und während er in das aschgraue Gesicht des Sheriffs blickte, fragte er: »Hat er noch eine Chance?«

      Collins zuckte mit den Schultern.

      »Ich weiß es nicht.«

      Barrymoore sah sich um. »Wo steckt eigentlich Kelly? He, Bud, Bud!«

      Er rannte durch den Schankraum – und blieb neben der Theke plötzlich wie angewurzelt stehen.

      »Doc!«

      »Was gibt’s?«

      »Kelly. Hier liegt er. Ich glaube…, er ist tot…«

      Bud Kelly war tot. Die Kugel hatte sein Herz angerissen.

      Die schlimme Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer in der Stadt.

      Barrymoore trommelte in aller Eile mehrere Männer zusammen, die dem Mörder folgten.

      Der Doc hatte ja gehört, nach welcher Richtung er sich entfernt hatte.

      Wie auf eine stumme Vereinbarung zwischen dem Todesschützen und dem Schicksal begann es zu regnen, noch ehe die Verfolger den Stadtrand erreicht hatten. Es goß plötzlich wie aus Kübeln.

      Barrymoore hielt an. »Es hat keinen Sinn. Wir müssen den Tag abwarten.«

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