Wyatt Earp Staffel 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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Wyatts Stimmung mehr und mehr verdüstert.

      Kurz vor dem Ranchtor hielt Holliday an. »Wann und wo treffen wir uns wieder?«

      Wyatt blickte ihn fragend an. »Wollen Sie denn nicht mitkommen?«

      Der Gambler schüttelte den Kopf. »No, Marshal, ich hab’ wenig Lust, noch traurigere Gesichter zu sehen als das Ihrige.«

      »Aber –«

      Holliday schob seinen Hut ins Genick und blickte in den strahlenden Kansashimmel. »Ich finde, daß die Leute hier ganz gut und friedlich gelebt haben, ohne etwas von einem Verwandten zu wissen, der ein Bandit war.«

      Der Missourier nickte. »All right«, sagte er, »sie haben wahrscheinlich recht, Doc.«

      Langsam ritten sie in den Hof.

      Dita hatte am Brunnen gestanden. Als sie den Hufschlag hörte, fuhr sie herum und eine flammende Röte übergoß ihr hübsches Gesicht.

      »Wenn Sie dem Kind so was Scheußliches sagen wollten«, flüsterte Holliday, »dann würde ich beim nächstenmal im Long Branch Saloon bestimmt nicht hinhören, wenn irgendein lausiger Händler was von einem krank herumliegenden Marshal Earp erzählt.«

      Der Missourier zog die linke Braue hoch und blinzelte dem jetzt wieder völlig ernst dreinblickenden Holliday zu.

Idaho-Kid

      Da, wo heute die endlosen Weizenfelder der großen Garden Ranch liegen, stand einst die Stadt Silver­lake. Ein Kistenholzort mit einer breiten Mainstreet und einigen Nebenstraßen. Die Brandnacht vom 2. Februar 1889 ließ jedoch nur noch verkohlte Häuserreste zurück, so grausam hatte das Feuer gewütet. Von dieser Zerstörung erholte sich die Stadt nicht mehr. Es gab keine Menschen mehr, die noch Mut hatten, wieder aufzubauen, neu anzufangen. Sie hatten es ja schon einmal tun müssen, ein Jahrzehnt vorher…

      Es mutet den Reisenden sonderbar an, wenn er auf der Anhöhe mitten in den goldgelben Weizenfeldern steht und über die große Talmulde schaut und daran denkt, daß hier einmal eine richtige Stadt gestanden hat. Eine Stadt, wie all die anderen Städte des weiten Westens. Mit einigen hundert Menschen, deren ganzes Schaffen, Hoffen, Leiden und Lieben mit dieser Stadt verbunden war.

      Es ist alles vom Erdboden verschwunden. Sogar der alte Friedhof von Silverlake.

      *

      Der steinalte Mann, der mich hierhergeführt hatte und mit seiner erdbraunen Hand über die sich im leichten Morgenwind wiegenden Ähren wies, erklärte mir. »Hier, wo wir jetzt stehen, war die Mainstreet. Sie lief genau von Osten nach Westen, wie in vielen Städten. Da drüben war die City Hall; ein schönes großes Gebäude aus Holz, dessen Front immer hell gestrichen war. Daneben lag das Sheriffs Office. Vorn an der Ecke, vier Häuser weiter, war Greg Hamptons Western Bank. Hier rechts war Bud Kellys Bar. Zwei Häuser weiter stand der Cattle Saloon, den Wynn Logan dem berühmten Long Branch Saloon unten in Dodge nachgebildet hatte, alles natürlich etwas kleiner und weniger vornehm. Da hinten war die Schmiede meines Vaters…«

      Er wußte eine Menge zu erzählen, der Alte. Damals, als unsere Geschichte spielte, war er elf Jahre alt…

      *

      Es war zwei Uhr in der Nacht. Über Silverlake stand der weiße Mond von Kansas und ließ sein fahles Licht auf die Dächer und Häusergiebel fallen. Die Vorbaupfosten warfen lange geisterhafte Schatten. Und alles schien mit grüngrauer Farbe angestrichen zu sein.

      In dieser Nacht begann Silverlakes Unglück.

      Es ritt in Menschengestalt von Südosten her durch eine der Nebenstraßen auf die Mainstreet.

      Weit vornübergebeugt saß der Mann im Sattel, etwas nach rechts mit der Schulter geneigt. Die Zügelleinen hielt er in der Rechten. Die Linke baumelte hinunter.

      Er trug einen steifen, schmalrandigen Bostonhut und dunkle Kleidung.

      Der Gaul schien müde zu sein. Mit hängendem Kopf und auf unsicheren Beinen trottete er in die Mainstreet.

      Bud Kelly, der dickleibige Salooner, wollte gerade die Tür seiner Schenke schließen. Er nahm wie jede Nacht um dieser Zeit noch einen tiefen Atemzug an der frischen Luft – und da entdeckte er den Reiter.

      Der hielt vor der Bar an, rutschte aus dem Sattel und stakste auf die Vorbautreppe zu.

      Kelly sah ihm entgegen.

      Der Fremde stieg langsam die drei Stufen hinauf und ging dann auf den Eingang der Bar zu.

      »Es ist geschlossen, Mister«, sagte Bud.

      Der Fremde blieb stehen und blickte sich um.

      Jetzt sah Kelly sein Gesicht zum ersten Mal. Und er erschrak. Der Mann hatte einen totenkopfähnlichen Schädel, fahlgelbe Haut, eingefallene Wangen, einen strichdünnen Mund und ein schiefergraues Auge, das tief in seiner Höhle lag. Das andere Auge, das linke, war gläsern. Die Ohren waren groß und abstehend.

      »Was hast du gesagt?« fragte der Fremde. Seine Stimme klang knarrend und rostig.

      »Die Bar ist geschlossen, Mister. Es ist schon nach zwei Uhr.«

      Der Fremde nickte. »Yeah, das kann sein. Ich brauche einen Whisky.«

      Kelly stemmte die Fäuste in die Hüften. »Hören Sie, Stranger, wenn ich sage, der Laden ist zu, dann ist er zu.«

      Der Fremde ging wortlos an Kelly vorbei und betrat die Schenke. Er hielt auf die Theke zu.

      Kelly, der in der Tür stand, beobachtete mit Widerwillen seinen Gang. Es war ein schleichender Gang, es sah so aus, als setze der Mann jeden Fuß behutsam auf, als wolle er sich wie ein Indianer anschleichen.

      »Sind Sie schwer von Begriff?« giftete der Salooner.

      Der Fremde stand an der Theke und zog eine Whiskyflasche zu sich heran. Er setzte sie sofort an den Hals und trank in tiefen Zügen.

      Bis Kelly sie ihm vom Mund riß.

      Der Fremde stierte den Wirt an. Mit einem glimmenden Auge und zusammengezogenen Brauen. Mund und Kinn waren fast triefendnaß vom Whisky. Dann holte er mit der Linken aus.

      Bud Kelly war nie ein Schwächling gewesen, aber dieser Schlag fegte ihn auf die Dielen.

      Keuchend kam er hoch und stürzte mit vorgestrecktem Schädel auf den ungebetenen Gast zu.

      Der sah ihn starr an.

      Kelly verhielt im letzten Augenblick und blieb schwankend stehen. Er hatte gesehen, daß der Mann ein Glasauge hatte. Der seltsam starre Blick dieses Auges irritierte ihn so sehr, daß er kein Glied rühren konnte.

      Der Fremde nahm die Flasche vom Thekenrand und trank wieder.

      Der Salooner ging langsam um die Theke herum. Als er mit der Rechten nach dem Revolver greifen wollte, den er neben dem Geldkasten liegen hatte, schleuderte der Fremde die Flasche dicht an Kellys Schädel vorbei. Sie zersprang klirrend im Thekenspiegel.

      Kelly stand steif wie aus Gips da.

      Der Colt lag

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