How Not To Die. Gene Stone

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How Not To Die - Gene  Stone

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unser Körper ausgerechnet Gemüse dafür, um die Truppen zu versammeln? Über Millionen Jahre hinweg war unsere Ernährung hauptsächlich vom Verzehr von Grünzeug geprägt, sprich Wildpflanzen einschließlich dunkelgrüner Blattgemüse, also hat sich der menschliche Körper vermutlich so entwickelt, dass er Mahlzeiten mit Gemüse gleichsetzt. Wenn Gemüse in unser Verdauungssystem gelangt, wirkt dies wie ein Signal, das Immunsystem zu stärken.32 Wenn wir keine Pflanzen mit jeder Mahlzeit essen, arbeiten wir wahrscheinlich der Strategie unseres Körpers entgegen, die darauf abzielt, uns zu schützen.

      Interessanterweise schützt uns der Immunschub, den wir Kreuzblütlern wie Brokkoli zu verdanken haben, nicht nur vor Krankheitserregern in unserem Essen, sondern auch vor Schadstoffen aus unserer Umwelt. Wir sind ständig einer großen Zahl von Giftstoffen ausgesetzt, die nicht nur in Zigarettenrauch, Autoabgasen und Ofenrauch, sondern auch in gebratenem Fleisch, Fisch, Milchprodukten und sogar Muttermilch33 enthalten sind – je nachdem, welchen Substanzen die Mutter ausgesetzt war. Da einige dieser Schadstoffe wie bspw. Dioxine das Ah-Rezeptoren-System durchdringen, sind Kreuzblütler besonders nützlich, da deren Inhaltsstoffe die Schadstoffe möglicherweise blockieren können.34

      Auch andere Pflanzen scheinen giftige Substanzen abzuwehren. Japanische Wissenschaftler fanden heraus, dass Phytonährstoffe aus Obst, Gemüse, Teeblättern und Bohnen die Wirkung von Dioxinen zumindest in vitro, d. h. bei Laborversuchen, unterbinden. Die Wissenschaftler entdeckten z. B., dass die Menge an Phytonährstoffen, die durch das Essen von drei Äpfeln oder einem Esslöffel roter Zwiebel am Tag in den Körper gelangt, bereits ausreicht, um die Giftigkeit von Dioxin zu halbieren. Der einzige Haken bei der Sache war, dass die Wirkung dieser Phytonährstoffe nur einige Stunden anhielt. Das bedeutet, dass Sie bei jeder Mahlzeit gesund essen sollten, wenn Sie Ihre Abwehrkräfte gegen Krankheitserreger und Schadstoffe auf dem höchstmöglichen Niveau halten wollen.35

      Die Fähigkeit Giftstoffe zu blockieren ist aber nicht nur pflanzlichen Lebensmitteln vorbehalten. Es gibt ein tierisches Produkt, dass die krebserregende Wirkung von Dioxinen ebenfalls potenziell unterbinden kann: Kamelurin.36 Wenn Ihre Kinder also wieder einmal weder Obst noch Gemüse essen möchten, können Sie sie ganz einfach vor die Wahl stellen: „Hey, entweder Brokkoli oder Kamelpipi. Ihr könnt selbst entscheiden.“

       Pink ist in

      Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass Ihr Urin nach dem Verzehr von Roter Bete rötlich-pink wird? Die Farbe mag etwas unnatürlich aussehen, doch das Ganze ist völlig harmlos und wird als Beeturie bezeichnet.37 Es führt uns lebhaft folgenden Fakt vor Augen: Wenn wir pflanzliche Lebensmittel essen, gehen viele der Pigment-Phytonährstoffe (wie bspw. Lycopin und Beta-Carotin), die als Antioxidantien im Körper wirken, in unsere Blutbahn über und baden unsere Organe, unser Gewebe und unsere Zellen.

      Anders ausgedrückt finden die Pigmente der Roten Bete ihren Weg in unseren Urin, weil sie über das Verdauungssystem absorbiert werden und dann über die Blutbahn durch unseren gesamten Körper weitertransportiert werden, bis unsere Nieren sie herausfiltern. Während dieser Reise durch unseren Körper wird sogar unser Blut ein kleines bisschen pink.

      Dasselbe Prinzip ist für Knoblauchatem verantwortlich. Es sind nicht nur die Rückstände im Mund, die alle anderen zurückweichen lassen, sondern auch die gesundheitsförderlichen Inhaltsstoffe, die in die Blutbahn übergehen, nachdem Sie den Knoblauch verschluckt haben. Auch diese werden geruchsintensiv ausgehend von Ihren Lungen von Ihnen ausgeatmet. Auch wenn Sie nur einen Knoblaucheinlauf hatten, riecht letztlich auch Ihr Atem nach Knoblauch. Aus diesem Grund kann Knoblauch potenziell auch begleitend bei der Behandlung von schweren Fällen von Lungenentzündung eingesetzt werden, da er dabei helfen kann, bei seinem Weg in Richtung Lunge Bakterien zu eliminieren.38

       Mit Beeren die natürlichen Killerzellen aktivieren

      Wenn es um die Prävention von Krankheiten geht, sind laut dem Direktor des Bioactive Botanical Research Laboratory alle farbigen Beeren „Champions“.39 Die angeblichen krebsbekämpfenden Eigenschaften von Beereninhaltsstoffen wurden deren Fähigkeit zugeschrieben, Schäden, die durch oxidativen Stress und Entzündungen entstehen, entgegenzuwirken, diese zu reduzieren oder sogar zu reparieren.40 Erst kürzlich wurde allerdings auch herausgefunden, dass Beeren ebenfalls die Aktivität der natürlichen Killerzellen steigern können.

      Der Name mag unheilvoll klingen, doch sind natürliche Killerzellen eine Art von weißen Blutkörperchen, die einen immens wichtigen Teil der schnellen Reaktion des Immunsystems gegen virusinfizierte oder mit Krebs befallene Zellen bilden. Sie heißen „natürliche Killer“, weil sie zuvor keiner Krankheit ausgesetzt sein müssen, um aktiviert zu werden – anders als andere Teile des Immunsystems, die erst nach einer Vorgeschichte des Ausgesetztseins effektiv reagieren können, wie es z. B. bei Windpocken der Fall ist.41 Sie wollen schließlich nicht erst bis zum zweiten Tumor warten, bis Ihr Immunsystem mit der Abwehr beginnt.

      Es gibt etwa zwei Milliarden dieser Elitekämpfer, die nonstop in Ihrem Blut patrouillieren. Forschungsergebnisse legen jedoch nahe, dass Sie deren Reihen durch das Essen von Heidelbeeren aufstocken können. Bei einer Untersuchung wurden Langstreckenläufer gebeten, über sechs Wochen jeden Tag anderthalb Tassen Heidelbeeren zu essen, um herauszufinden, ob das den durch das Laufen auslösten oxidativen Stress verringern könne.42 Die Heidelbeeren schafften dies, ganz wie erwartet. Die wichtigere Feststellung dieser Untersuchung war jedoch ihre Wirkung auf die natürlichen Killerzellen. Normalerweise nehmen diese Zellen zahlenmäßig nach einem langen Ausdauertraining um etwa die Hälfte auf circa eine Milliarde ab. Die Sportler aber, die Heidelbeeren aßen, konnten ihre Killerzellen stattdessen auf über vier Milliarden verdoppeln.

      Heidelbeeren können also die Anzahl der natürlichen Killerzellen erhöhen. Aber gibt es auch Lebensmittel, die deren Zellaktivität steigern, sprich die Effektivität, mit der sie Krebszellen bekämpfen? Ja, es scheint so, als ob das aromatische Gewürz Kardamom dazu in der Lage ist. Wissenschaftler gaben einige Lymphome in eine Laborschale und fügten natürliche Killerzellen hinzu, die es schafften, etwa 5 Prozent der Krebszellen abzutöten. Nachdem die Wissenschaftler allerdings noch Kardamom hinzufügten, wurden die Killerzellen um ein Vielfaches aktiver und töteten noch mehr Krebszellen ab – etwa das Zehnfache dessen, was sie ohne Kardamom geschafft hatten.43 Bisher wurden noch keine klinischen Tests an Krebspatienten durchgeführt, um diese Wirkung zu bestätigen.

      Theoretisch aber könnten Heidelbeermuffins mit Kardamom die Anzahl der natürlichen Killerzellen in Ihrem Körper erhöhen und gleichzeitig Ihre krebsbekämpfenden Instinkte steigern.

       Lassen sich normale Erkältungen mit Probiotika vermeiden?

      Babys, die per Kaiserschnitt zur Welt kommen, scheinen ein erhöhtes Risiko zu haben, verschiedene allergische Krankheiten zu entwickeln, wie etwa allergischen Schnupfen, Asthma und vermutlich sogar Lebensmittelallergien.44 (Allergiesymptome werden verursacht, wenn das Immunsystem gegenüber normalerweise harmlosen Reizen überreagiert, wie bspw. Baumpollen.) Eine normale Geburt führt dazu, dass das Verdauungssystem des Babys mit den Bakterien der mütterlichen Vagina besiedelt wird. Bei einem Kaiserschnitt ist diese natürliche Exposition nicht gegeben. Der dadurch entstehende Unterschied in der Darmflora kann die Art und Weise beeinflussen, wie sich das Immunsystem entwickelt und eine Erklärung für den Unterschied bei den Allergieraten sein. Diese Annahme wird durch Untersuchungen gestützt, die herausfanden, dass eine Störung der mütterlichen Scheidenflora während der Schwangerschaft durch bspw. sexuell übertragene Infektionen oder Spülungen zu einem höheren Asthmarisiko bei Säuglingen führen kann.45

      Diese Erkenntnisse werfen die umfassendere Frage auf, welche Wirkung die „guten“ Darmbakterien auf unser Immunsystem haben. Einige Untersuchungen haben gezeigt, dass eine Nahrungsergänzung mit guten Bakterien bzw. Probiotika eine immunstärkende Wirkung haben kann.

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