Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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Schweiß brach dem Weidereiter aus.

      »Warte!« stammelte er heiser und in ohnmächtiger Hilflosigkeit. »Warte, Red Boy – ich – ich habe in meiner Satteltasche Whisky…«

      Er legte den tödlich Getroffenen wieder nieder, sprang auf und holte eine noch halbvolle Flasche aus seiner Satteltasche. Als er sie dem Indianer an die Lippen setzen wollte, hörte er eine schnarrende Stimme hinter sich:

      »Laß die Flasche fallen und heb die Hände hoch!«

      Hilborn zuckte zusammen und fuhr herum. Er sah in die scharfen stechenden Augen von Jim Thorpe.

      »Was wollen Sie, Mann?« keuchte er erregt. »Er stirbt! Ich will ihm einen Schluck Whisky geben…«

      »Du sollst die Flasche loslassen und deine dreckigen Kuhtreiberflossen heben!« fauchte Thorpe ihn gallig an.

      Hilborn preßte die Zähne aufeinander und stand langsam auf. Die Flasche hatte er noch in der Linken.

      »Weshalb?«

      Eine häßliche Lache sprang von den schmalen Lippen des Mörders. »Du fragst zuviel, Cowboy! Er ist eine Rothaut! Eine ganz verdammte Rothaut. Und…«

      »Sie schießen jeden Indianer nieder?« fragte Hilborn entgeistert.

      »Yeah!« kam es schroff zurück.

      »Mann, das wird Ihnen hier teuer zu stehen kommen. Er ist ein Apache…«

      »Na und?«

      Hilborn knurrte: »Haben Sie noch nie etwas von Cochise gehört?«

      »Was geht der Halunke mich an?«

      Hilborn wischte sich mit dem rechten Handrücken über die Stirn.

      »Mann, wo kommen Sie eigentlich her? Hier ist Cochises Land…«

      »Halt’s Maul, Kuhtreiber! Was kümmert mich die dreckige Rothaut!«

      »Dreckige Rothaut?« Hilborn wich einen Schritt zurück. »Wer sind Sie bloß?«

      Der sterbende Indianer lag mit glimmenden Augen im Sand und starrte zu den beiden Männern auf. Thorpe saß noch immer im Sattel.

      Hilborn wandte den Blick auf den Roten. »Damned, sehen Sie nicht, daß er stirbt? Lassen Sie mich ihm doch einen Schluck…«

      Wie ein Blitz zuckte es vor Hilborn auf. Die Flasche zersprang, und der Whisky zerrann im heißen Sand.

      Der Cowboy hatte den Flaschenstumpf noch in der Hand und starrte auf den Revolver in Thorpes Hand. Bebend stieß er hervor:

      »Sie sind wahnsinnig!«

      »Vorwärts, Kuhtreiber!« fuhr ihn der Verbrecher an. »Steig auf deinen Gaul und sieh zu, daß du Land gewinnst! Ich könnte es mir sonst anders überlegen!«

      Hilborn blieb stehen.

      »Nein, ich – ich bleibe hier! Der Junge da…« Er hielt inne, denn er hatte gesehen, daß der Kopf des Indianers zur Seite rollte.

      »Er – ist – tot…!« stammelte er heiser.

      »Yeah. Und der Fall damit erledigt. Es gibt eine dreckige Rothaut weniger in diesem Land! Und dafür wird mir jeder Weiße dankbar sein! Vorwärts, verschwinde, Cowboy!«

      Mit gesenktem Kopf wandte sich Jesse Hilborn ab und stampfte zu seinem Pferd.

      Jim Thorpe hatte den Colt noch in der Hand. Spielerisch wog er ihn und ließ ihn dann ins Halfter zurückfliegen.

      Sie ritten in verschiedene Richtungen davon.

      Und im gelbroten Sand der Sierra Madre lag der tote Apache.

      *

      Jim Thorpe war nach Südwesten geritten. Nach Tombstone.

      Ausgerechnet nach Tombstone!

      In Breaktown hatte er gehört, daß Virgil Earp, der US Deputy Marshal von Tombstone, einer der bekanntesten Gesetzesmänner des Westens überhaupt, nach St. Louis geritten sei. Den Grund hatte er nicht erfahren können, aber der war auch bedeutungslos für ihn.

      Für ihn war nur eines wichtig: nämlich die Tatsache, daß Virgil Earp nicht in der Stadt war.

      Eigentlich hatte Jolly Fonda an allem schuld – der gerissene kleine Jolly Fonda; er hatte Jim den Floh mit der Bank of Tombstone ins Ohr gesetzt.

      »Kleines Nest? Wo denkst du hin! Die Stadt ist sogar verhältnismäßig groß. Und vor allem, da liegt Geld! Die Leute? Natürlich, sie sind arm. Das Geld gehört ja auch nicht den Tombstonern, sondern den Ranchern der Umgebung und den Silberminenbesitzern. Du kannst dich darauf verlassen, daß in Tombstone mehr Geld liegt als sonstwo im ganzen Land. Es will nur abgeholt werden…«

      Yeah, so hatte der kleine Jolly Fonda gesprochen. Einen Tag bevor Luke Short ihn in Prescott im Gunfight aus den Stiefeln schoß. Fonda war zwar nicht tot, aber er würde zeitlebens ein Invalide bleiben.

      Wie konnte ein Mensch auch so dumm sein, sich ausgerechnet mit Luke Short abzugeben. Jim Thorpe wollte es raffinierter anfangen.

      Jedenfalls sah er sich vor. Sehr gründlich hatte er sich über alles informiert, was mit dem Tombstone Coup zusammenhing.

      Virgil Earp war tatsächlich nicht in der Stadt. Und die Bank of Tombstone war sicher nicht die ärmste Bank des Westens.

      Es war später Nachmittag, als Thorpe von Nordosten her in die Freemanstreet einritt. Well, der Bandit hatte natürlich von den Dingen gehört, die sich in der Stadt und ihrer Umgebung abgespielt hatten. Aber das alles hatte ihn nur in seinem Entschluß bestärkt. Tombstone war das richtige Pflaster für ihn. Nicht in den stillen Städten, in denen ein ewiges Lauschen und Wachen war, konnte man einen so großen und riskanten Schlag starten. Es mußte eine Stadt wie dieses blutvolle heiße Tombstone sein. Eine Stadt, die gefährlich war, in der es ständig gärte und brodelte. In der Leute wie Ike Clanton, die Mc-Lowerys, Curly Bill und Indian Charly verkehrten.

      Er würde am hellichten Tag den Überfall ausführen. Und zwar morgens, genau in dem Moment, wenn die Bank geöffnet wurde.

      Lange hatte er sich über diesen Punkt Gedanken gemacht. Die meisten Banditen, die es auf eine Bank abgesehen hatten, kamen in der Nacht. Da hatten sie jedoch den Nachteil gegen sich, daß es dunkel war. Und kannten sie sich in den Örtlichkeiten nicht haargenau aus, konnten sie leicht in eine Falle laufen.

      Die anderen wählten den Mittag, weil da im allgemeinen vor den Schaltern wenig los war. Mittags aßen die Menschen, machten eine kurze Rast, teilten den Arbeitstag; scheinbar eine gute Zeit für einen Mann, der eine Bank überfallen und ausplündern wollte.

      Und dennoch war es nach Thorpes Ansicht eine schlechte Zeit. Denn mittags hatten die Kassierer die Banken zuweilen geschlossen. Und wenn sie sie offen hielten, hatten sie die Revolver griffbereit neben sich liegen, eben weil die meisten Banken mittags überfallen wurden.

      Einige Banditen, so zum Beispiel die Havelland Brothers, hatten ihre Überfälle

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