Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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die Straße auf der Höhe von Bob Hatchs Saloon. Das nächste Haus, ein scheußlich schmalbrüstiger Bau, trug vorn auf den schmierigen Scheiben den hochtrabenden Namen Alhambra. Dann passierte er den Eingang des Cosmopolitan Hotels, aus dessen Tür gerade eine ältliche Frau den Schmutz um den Vorbau hinausfegte.

      Das nächste Haus war sauber, klein und wirkte irgendwie trutzig.

      Jim Thorpe war schon fast daran vorbei, als er plötzlich den Schritt verhielt. Was hatte er da gelesen?

      Zwischen Tür und Fenster war ein Schild angebracht, auf dem zu lesen stand:

      Virgil Earp, US Deputy Marshal.

      Thorpe hatte plötzlich ein ziemlich unangenehmes Gefühl in der Magengegend.

      An der Ecke zur Vierten Straße blieb er stehen und kramte sein Tabakszeug hervor. Umständlich drehte er sich eine Zigarette.

      Damned, jetzt hatte er keine Zündhölzer bei sich, die lagen im Boardinghouse auf dem Nachtschrank.

      Bill Patterson war der fünfte Mensch, der den Fremden auf seinem Gang sah. Patterson arbeitete bei Blixy, dem kleinen kugeligen Barbier in der Fourth

      Street, unten neben dem ›Rose Tree‹. Der siebenundvierzigjährige Mann reichte dem Fremden Feuer hin.

      Thorpe blieb ein paar Häuser weiter vor Joe Spangenbergs Gun Shop stehen.

      Well, es gab da nicht viel zu sehen. Mr. Spangenberg, ein Deutscher, hatte zwei Gewehre und zwei Revolver in seine Stubenfenster gestellt, mit Preisen daran.

      Die Waffen interessierten den Nogalesman nicht; aber das, was er sich da in der Scheibe widerspiegeln sah, das interessierte ihn sehr: Es war der Eingang der Bank of Tombstone.

      Niemand war zu sehen.

      Thorpe warf die Zigarette weg und überquerte die Straße

      Da kam von rechts in rascher Fahrt ein Buggy um die Ecke und bremste vor der Bank.

      Der Fuchs stemmte sich auf das »Hoiii!« seines Lenkers direkt mit den Hinterhufen gegen den Boden, so daß der Staub in einer gewaltigen Wolke aufstob.

      Ein großer schlanker Mann sprang aus dem kleinen Wagen, warf die Zügel über die Radnabe und ging auf die Bank zu.

      Jim Thorpe hätte ihn dafür umbringen mögen. Mußte der Kerl ausgerechnet im allerletzten Augenblick dazwischenkommen! Denn buchstäblich hatte er sich mit seinem Gefährt genau zwischen Thorpe und das Bankhaus geschoben.

      Unschlüssig stand der Outlaw einen Augenblick neben der Deichsel und blickte über den Pferderücken der hellgekleideten Gestalt des Fremden nach.

      Der war in der Tür der Bank verschwunden. Thorpe stand noch auf dem Fleck.

      Damned, er würde nicht fortgehen. Auf gar keinen Fall. Koste es was es wolle.

      Hell and devils! Hätte er nicht doch besser eine Nachtstunde für seinen Coup wählen sollen?

      Jetzt ging hinter ihm die Tür von Spangenbergs Waffenhandlung auf. Ein Mann kam heraus und ging hastig der Hauptstraße zu.

      Zwei Frauen näherten sich auf der Seite, auf der die Bank lag, schleppten einen Korb mit Wäsche und verschwanden in einem der angrenzenden Häuser.

      Zähflüssig rannen die Sekunden dahin.

      Der Mann kam heraus, ging auf seinen Wagen zu und stieg auf.

      Thorpe war rasch um das Gefähr herumgegangen und hielt jetzt geradewegs auf die Bank zu.

      Das war der Augenblick, in dem oben an der Ecke zur Freemontstreet Ferry Blackwood aus dem Post Office kam. Der bärtige Mann, der lange Jahre in den Silberminen gearbeitet hatte, war früh auf dem Postbüro gewesen, um nachzufragen, ob Post für ihn gekommen war. Er wartete auf einen Brief seines Sohnes, der vor Jahren in den Krieg gezogen und nicht mehr zurückgekommen war. Seit Jahren machte der alte Mann morgens diesen Weg hierher.

      Der alte Blackwood war der letzte, der den Verbrecher vor seinem Verschwinden in der Bank gesehen hatte. Und dann hatte die sagenhafte Minute begonnen, eine Minute, die später niemand mehr begriff…

      Alles Unbehagen hatte Jim Thorpe mit dem Aufstoßen der Banktür von sich abgetan.

      In der Nacht hatte er es sich noch überlegt: Nein, er würde nicht ohne Maske die Bank betreten; man sollte zwar annehmen, munkeln und flüstern, daß es der gefährliche große Tim Thorpe war, der die Bank überfallen hatte, aber beweisen, nein, beweisen sollte es niemand können.

      Blitzschnell band er sich das schwarze Tuch vor und schob sich in den Eingang. Seine Augen durchforschten den Vorraum und die schmale Front hinter den Gittern.

      Da sah er nur den Grauschädel eines älteren Mannes, der offenbar mit dem Zählen von Goldstücken beschäftigt war.

      Sonst war niemand zu sehen, die beiden Pulte hinter dem Alten waren unbesetzt.

      Höchstwahrscheinlich waren die anderen Leute, die sonst hier arbeiteten, noch nicht da.

      Ich muß handeln, sofort! zuckte es durch den Schädel des Banditen.

      Nur etwa drei Sekunden waren seit seinem Eintritt vergangen.

      Mit drei weiteren lautlosen Schritten war er an dem Bord, bückte sich und huschte vorwärts, bis er sich genau vor dem Schalter wußte.

      Der Kassierer hatte ihn nicht bemerkt, da der alte Mann so stark mit dem Geldhähnen beschäftigt war, daß er nicht auch noch seine Aufmerksamkeit auf den Schalterraum hatte richten können.

      Urplötzlich zuckte der Verbrecher vor dem Schalterbrett hoch.

      Der Alte hatte den Kopf noch gar nicht gehoben, als der schwere Revolverknauf schon auf seinen Schädel niederkrachte.

      Thorpe jumpte über das Schalterbrett und raffte mit einer Behendigkeit, die ihm sicher niemand zugetraut hätte, alles Geld, dessen er habhaft werden konnte, an sich.

      Da wurde die Tür geöffnet.

      Thorpe hatte sich sofort niederfallen lassen und kauerte neben dem besinnungslos daliegenden Kassierer.

      Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis die Tür vorn geschlossen wurde.

      Thorpe zuckte hoch, mit dem Colt in der Linken, zu allem bereit.

      Aber der Besucher hatte die Tür von außen zugeworfen, da er offenbar glaubte, die Leute seien noch nicht bei der Arbeit.

      Der Verbrecher setzte wieder über das abgewetzte Schalterbrett und rannte zur Tür.

      Ganz langsam, so als habe er das sauberste Gewissen im ganzen County, verließ er die Bank of Tombstone, ging die drei Stufen hinunter und stand auf der Straße.

      Weit und breit war kein Mensch zu sehen.

      Rechts unten auf der Allenstreet rollte ein Planwagen vorüber.

      Thorpe ging gemächlichen Schrittes auf die Hauptstraße zu, überquerte sie, ließ sich vorm Grand

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