Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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in silbernen Perlen im Staub der Mainstreet verlief.

      »Tombstone«, flüsterte der Nogalesman tonlos aus seiner Niedergeschlagenheit heraus. »Damned, es sieht aus wie Nogales, wie Richmondtown, wie Stafford und wie Pearce! Es sieht aus wie all die anderen verdammten Städte.«

      Thorpe schlenderte unter den Vorbaudächern nach Westen hinunter. Urplötzlich hörte die Straße und mit ihr auch die Stadt auf.

      Rechts hinter einigen grauen, verwitterten Schuppen lag der Boot Hill. Der Nogalesman schlenderte auf den Graveyard zu.

      Es war ein staubiger Platz, auf einem sanften Hügel, nur anderthalb hundert Yards im Geviert, mit einer Unzahl von Holzkreuzen, die schief durcheinanderstanden, und von grauen und roten Steinen, die die Köpfe gesenkt zu haben schienen.

      Jim Thorpe trat an das morsche Gatter heran.

      Zum Greifen nah vor ihm war ein frisches Holzkreuz. Billy O’Keefe, erschossen am 29. August, stand darauf.

      Daneben ein kaum älteres Kreuz mit der Aufschrift: Jimmy Junewan, erschossen am 16. August.

      Rechts dahinter ein weiteres Kreuz, das ganz sicher erst eine Woche alt war.

      Und weitere Kreuze standen dahinter, daneben und sogar davor, so dicht am Zaun, daß Thorpe sie zunächst gar nicht gesehen hatte.

      Der Outlaw rieb sich das stoppelige Kinn. Dann wandte er sich langsam um und ging in düstere Überlegung versunken zurück in die Stadt.

      Er mußte sich ein Quartier suchen. Das war das wichtigste. Forschend glitt sein Blick über die Fassaden der Häuser. Die Schilder, die ihm ein Boardinghouse oder gar ein Hotel verkündeten, waren alle Bauten, die ihm irgendwie einen zu traurigen Eindruck machten.

      Da schoß ein kleiner Junge aus einer Querstraße heraus und wollte an ihm vorbei.

      Blitzschnell hatte Thorpe ihn gepackt. Er sah in ein teils erschrocken dreinblickendes, teils zorniges Kinderaugenpaar.

      Der Junge riß sich los.

      »Hör zu, Jack.«

      »Ich heiße nicht Jack!«

      »Tut nichts, kann ja noch werden. – Ich suche ein Boardinghouse, in dem es nicht zu teuer ist, verstehst du?«

      Der Kleine wischte sich mit dem Handrücken über seine Nase und wies dann über die rechte Schulter.

      »Nelli Cashmans Boardinghouse, vorn an der Ecke der Thoughnut – und der Fünften Straße.«

      Damit schoß der Bengel davon. Gerade noch früh genug, um nicht von dem Mann erwischt zu werden, der eben keuchend und mit rotglühendem Gesicht aus der Gasse kam und der Länge nach vor Thorpe auf den Boden stürzte.

      Es war ein mittelgroßer Mann mit schwarzem Haar, dunklen Augen, ausdruckslosen Gesichtszügen und einem schwarzen, scharf ausrasierten Bart, der von den Ohren her seine ganze untere Gesichtshälfte umrahmte.

      Als er sich erhob, sah Jim Thorpe an seiner linken Westentasche einen blankgeputzten metallenen Sechszack. Der Mann war ein Sheriff.

      Genauer gesagt: Es war Jonny Behan, der Deputy Sheriff von Tombstone. Er war hier neben dem US-Deputy Marshal Virgil Earp von County Sheriff Shibell als Hilfs-Sheriff eingesetzt. Ein bedeutungsloser Mensch ohne Ambitionen und Fähigkeiten. Ein Mann, der seine Ruhe liebte, der ängstlich war, der völlig allein lebte und der für nichts ungeeigneter war als für den Posten eines Sheriffs in einer solchen Stadt.

      Er trug ein verwaschenes weißes Hemd, eine fleckige Weste, eine abgegriffene Samtschleife und eine schwarzgrau gestreifte Hose. Sein Hut war hoch und grau. Vielleicht wollte er dadurch größer erscheinen als er war.

      Als er sich jetzt erhoben hatte, wischte er sich die Hände an den Hosen ab und blickte Thorpe aus unruhigen Augen forschend und mit einer Spur von Ärger an.

      Dann, als er dem stechenden Blick des Fremden nicht mehr standzuhalten vermochte, wandte er den Kopf und sah hinter dem Jungen her.

      »Dieser Bursche! Er hat mir die Scheibe eingeworfen, dieser elende Halunke!«

      Über das Ledergesicht des Goliaths aus Nogales flog ein verächtliches Lächeln. Dann schob er den Sheriff zur Seite und ging weiter.

      Behan sah ihm verstört nach. Dann schüttelte er den Kopf und setzte die Verfolgung des Jungen fort.

      Thorpe sah, daß ein alter Mann, der oben in seiner Haustür stand, die Szene beobachtet hatte. »Wer war das?« fragte er.

      Der achtzigjährige Josuah Jefferson hielt die Hand ans Ohr. Er hatte nicht verstanden.

      Thorpe winkte gelangweilt ab und wollte weiter, als ihm eine Frauenstimme zurief: »Das war Jonny Behan. Kennen Sie ihn nicht?«

      Der Mann aus Nogales wandte den Kopf und sah drüben neben dem Alten im Fenster eine vielleicht zweiundzwanzig-jährige hübsche blonde, junge Frau, die ihn aus hellblauen Augen interessiert musterte.

      Von Frauen verstand Thorpe so gut wie gar nichts. Die paar Mädchen, die er gekannt hatte, hatten schon am nächsten Tag einen neuen Freund gehabt, lebten in Bars und in düsteren Cantinas, wo sie mit verheißungsvollen Blicken scharfe Getränke zu den Tischen der Gäste brachten.

      Aber diese Frau da hatte irgend etwas Besonderes an sich. Ihr Gesicht war feingeschnitten, die Augenbrauen hoch, der Mund voll und geschwungen. Das Kinn vielleicht ein wenig zu klein.

      Es war eine unglückliche Frau. Sie hatte ihr Herz an einen Mann verloren, der selbst keines zu besitzen schien.

      Thorpe wandte sich dem Haus zu und blieb unten vor dem Vorbau stehen. Grüßend tippte seine Linke an den Hut-rand.

      Damned, dachte er sofort, das muß ich mir abgewöhnen. Ich muß – wenn überhaupt – mit der Rechten grüßen. Die Linke muß immer in der Nähe des Revolvers bleiben.

      Währenddessen durchforschte die junge Frau sein Gesicht. »Sie sind Texaner?«

      »Nein.«

      Thorpe trat auf den Vorbau und kam an das Fenster heran. »Sie wollten mir doch etwas über den Sheriff erzählen, Miß…«

      »Fisher.«

      »Nur Fisher?«

      »Yeah, nur Fisher. Und ich finde, das reicht völlig.«

      Thorpe stand mit gespreizten Beinen und nach innen gestellten Füßen da und musterte die Frau mit einer Unverschämtheit, die sie erröten ließ.

      Klapp! Das Fenster war geschlossen, und die Gardinen flogen zu.

      Thorpe lachte kurz auf und sah dann den Alten an. »Wer ist sie?«

      Der Greis schob wieder die Rechte hinters Ohr.

      »Ich habe gefragt, wer sie ist?«

      »Wer…?«

      Grimmig winkte Thorpe ab und ging weiter. Die Frau hatte er schon nach einer Minute vergessen.

      Ihn

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