Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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hörte der Nogalesman schlurfende Schritte hinter sich.

      Es war der schwerhörige Alte, der ihn einzuholen trachtete. Thorpe blieb stehen.

      Der Alte kam heran und meinte kurzatmig: »Jetzt habe ich verstanden. Sie müssen wissen, ich kann die Worte nur von den Lippen ablesen. Sie aber bewegen Ihre Lippen kaum. Trotzdem, jetzt weiß ich, was Sie wollen. Sie haben nach der Frau gefragt. Yeah, sie ist sehr hübsch, nicht wahr? Und wirklich vornehm. Eine Lady…«

      »Komm, Alter, versuche nicht mir deine Brut aufzuschwatzen!« Unsanft schob Thorpe den Mann zurück.

      Der Greis sah ihn verärgert an.

      »Freundlich sind Sie nicht gerade, Mann. Seien Sie vorsichtig in Tombstone. Hier sind wir einen solchen Ton nicht gewohnt.«

      Die Hand des Hünen schoß vor und krallte sich in das Hemd des Greises.

      »Ich habe dich nicht um deine Meinung gefragt, Alter!«

      »Sie haben nach dem Sheriff gefragt und nach ihr…«, stammelte der Mann.

      »Nach dem Sheriff?«

      »Yeah!«

      Thorpe ließ den Alten los.

      »Wieso Sheriff? Ich denke, Virgil Earp ist hier?«

      Diesmal hatte der Alte schnell und richtig verstanden, da er die Lippen des Fremden genau vor sich sah.

      »Yeah, Earp ist Marshal, und Behan ist Sheriff.«

      Thorpe legte den Kopf auf die Seite.

      »Hör zu, Sam, wenn du etwas versuchen willst, mich zum Narren zu halten, dann erlebst du was!«

      »Es ist wirklich so. Virgil Earp ist der vom Staat eingesetzte Bundesmarshal.«

      »Und – reicht das nicht?«

      »Ich weiß das nicht, Mister.« Der Alte kraulte sich seinen von wolligem Grauhaar bedeckten Schädel. »Ich weiß es wirklich nicht. Wir haben alle schon häufig darüber nachgedacht. Vielleicht liegt es daran, weil Tombstone so eine gefährliche Stadt ist.«

      »Wer war denn zuerst hier?«

      »Behan. Aber Mr. Earp wurde kurz darauf hierhergeschickt. Vielleicht trauen sie Jonny nicht genug zu.«

      »Er ist also nur Hilfs-Sheriff?«

      »Yeah, Shibell sitzt ja nicht hier. Er hat ihn hier nur als Stadt-Sheriff eingesetzt.«

      »Und taugt er denn wirklich nicht viel?«

      Der Greis zog die Schultern hoch und entfernte sich langsam mit schlurfenden Schritten.

      »Yeah, es war offenbar wirklich eine heiße Stadt, dieses Tombstone. Zwei Gesetzesmänner gab es hier. Einen Sheriff; und sogar einen US-Marshal, einen Mann von der Federal Police.

      Und Behan? Was war er für ein Mensch, dieser schmächtig gebaute, kaltgesichtige Mann mit dem schlecht nachgeahmten Abe-Lincoln-Bart? Er machte einen unsicheren, fast verschüchter-

      ten Eindruck. Aber man konnte sich ja

      in den Menschen so fürchterlich täuschen.

      Hatte in den dunklen Augen Behans nicht etwas Lauerndes und Verschlagenes gelegen, ganz versteckt in den Winkeln?

      Thorpe nahm sich vor, auf der Hut vor diesem Mann zu sein.

      Er setzte seinen Weg zu Cashmans

      Boardinghouse fort.

      Die Besitzerin dieses Logierhauses war sehr groß, überschlank und hatte ein bläßliches Gesicht, in dem ein großes grünliches Augenpaar saß.

      Yeah, sie hatte noch ein Zimmer frei für Jim Thorpe.

      Es war einer der Vorzüge des Etablissements Cashman, daß sich niemand einzutragen brauchte. Wer es wollte, konnte es tun, aber es war nicht nötig.

      Thorpe sah sich kurz in seinem Zimmer um, wusch sich dann und machte anschließend einen Rundgang durch die Stadt.

      Es war fast sieben Uhr am Abend.

      Die Hitze hatte kaum nachgelassen. Vor allem von den Wänden jener Häuser, die aus Backsteinen errichtet waren, prallte die Glut jetzt zurück auf die Straße.

      Genau sieben Uhr und drei Minuten war es, als der Bandit in der Fourth

      Street vor der Bank of Tombstone stand.

      Das Gebäude machte alles andere als einen guten Eindruck. Es war zwar ein Backsteinhaus, aber niedrig, eingeschossig und reichlich ungepflegt. Die in Gold auf einen schwarzen Untergrund gesetzten Lettern ›Bank of Tombstone‹ waren stark verwittert und kaum noch zu erkennen.

      Zwei Frontfenster waren vergittert. Das linke neben der Tür war unvergittert und jetzt hochgeschoben. Die Tür war aus starken Bohlen gefertigt.

      Jim Thorpe ging weiter.

      Er hatte genug gesehen. Morgen früh kurz vor acht würde er hier sein, um sein Geld zu holen. Er betrachtete es jetzt schon als sein Geld.

      Er schlief ruhig und traumlos, stand sehr früh auf, wusch sich und rasierte sich mit einer Sorgfalt, als habe er eine Einladung beim Gouverneur.

      Es war eine Viertelstunde vor acht, als er das Boardinghouse verließ.

      Die Menschen, die ihn auf seinem Weg gesehen hatten, konnten später genau ermittelt werden.

      Der erste war Nellie Cashmans Hofknecht Jonny Mack, ein alter grauhaariger Bursche mit zahnlosem Mund und hochgeschobenem Kinn. Er war vor zweiundzwanzig Jahren zu lebenslänglicher Zwangsarbeit verurteilt worden, weil er einen Menschen getötet hatte, in der Rage des Goldgräbers, der sich betrogen fühlte. Vor etwa fünf Jahren hatte ihn die Campleitung auf einen Antrag seiner Tochter, die oben in Ohio wohnte, entlassen.

      Aber er war nicht in seine Heimat zurückgekehrt. Im Lager hatte er von Tombstone gehört, von der Stadt, in der mehr Banditen leben sollten als sogenannte ›Unbescholtene‹. Nun, er hatte kein Interesse mehr daran gehabt, unter ›Unbescholtenen‹ zu leben. Unter der anderen Gruppe fiel er wenigstens nicht auf.

      Es war dann doch etwas anders gekommen. Vor allem war dieses Tombstone anders gewesen als er es sich vorgestellt hatte. Er fand einen Job bei Nellie Cashman und blieb.

      Die zweite Person, die Thorpe gesehen hatte, war Nellie Cashman selbst. Sie sah ihm nach, wie er in die Fünfte Straße einbog.

      Der dritte Zeuge war Joseph Lefevre, ein französischer Auswanderer, der schon sieben Jahre hier lebte, nachdem Geoffreys Silbermine die Schürfungen eingestellt hatte. Auf den anderen Minen hatte er keine Arbeit gefunden, da war er eben hier geblieben und half im Oriental Saloon aus. Mehr schlecht als recht vermochte er sich davon durchs Dasein zu bringen.

      Der vierte Mensch war Owen Saunders, ein sechzehnjähriger Junge, der in der Schieffelin Hall arbeitete; er stand vor dem roten zweigeschossigen Steinhaus

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