G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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mehr nicht.

      Der Wind weht kühl über die Bergflanke. Von den dichten Büschen hat Dorrey mit McDeweys Hilfe zwei lange Stangen geschlagen.

      Lispy aber ist dabei, dem völlig erschöpften Bruce Murdock etwas Wasser zwischen die Lippen zu träufeln. Sie haben ihn auf zwei Decken an einen Felsblock gelegt und ihn mit einer dritten zugedeckt, da er dauernd vor Kälte gezittert hat.

      »Lispy?«, fragt er matt und blinzelt. »Danke, Lispy. Sind wir auf den Felsen?«

      »Ja, Boss. Gleich ist deine Trage fertig, dann geht es schneller voran.«

      »Schneller, ja, schneller. Noch was trinken, Lispy.«

      Lispy hebt seinen Kopf vorsichtig an und setzt ihm die Flasche wieder an die Lippen.

      Drüben, an der Kante dieses Felsplateaus, über dem Fluss, zieht Joe James das Seil durch die Deckenlöcher.

      »Na?«, fragt McDewey und kommt von hinten, während Dorrey den Kopf senkt, auf James zu. »Geht es voran? Soll ich helfen, Joe?«

      Er fragt es ganz ruhig, steht schräg hinter James und sieht auf ihn hinab.

      Es ist reiner Zufall, dass sich Lispy in diesem Augenblick kurz umsieht. Lispy hört James’ Antwort: »Nicht nötig, ich bin gleich fertig.«

      Und dann sieht er, wie McDeweys rechte Hand plötzlich den Revolver zieht.

      »James, pass auf!«

      Sein heller, scharfer, entsetzter Schrei dringt über das Plateau zu James.

      Doch es ist zu spät für James.

      Dorrey, der nicht hochzusehen gewagt hat, blickt nun erschrocken an James vorbei auf Lispy.

      James aber zuckt zusammen, will sich noch drehen, kommt halb herum und sieht aus den Augenwinkeln gerade noch den Revolverlauf auf sich zukommen.

      In der nächsten Sekunde trifft ihn die Waffe seitlich am Kopf. Er sieht Funken und Sterne, ist angeschlagen, aber noch nicht bewusstlos. Vor ihm wirft sich Dorrey mit einem Schrei auf die Hand, die James noch in die Nähe seines Revolvers bringt.

      Es ist eine unerbittliche, hinterlistige und gemeine Sache. Während Dorrey James’ Hand festhält, schlägt McDewey noch einmal zu.

      Diesmal erwischt der Hieb James voll. Mit einem erstickten Laut sinkt er nach vorn und bleibt auf der Decke liegen.

      McDewey aber wirbelt mit dem Revolver herum, richtet den Lauf der Waffe auf Lispy, der erstarrt neben Murdock kauert, und spannt den Hammer.

      »Nimm dem Narren den Revolver ab, Phil!«, sagt er zu Dorrey und sieht Lispy an. »Na, du Stotterkaiser, jetzt sperrst du die Augen auf wie ein blödes Kalb. Sitz still, sonst drücke ich ab! Vergiss nicht, ich habe noch eine Rechnung mit dir zu begleichen. Soll ich mal?«

      Ich kann nicht sprechen …!, denkt Lispy und bewegt die Lippen, ohne auch nur einen Ton herauszubekommen. Meine Stimme …, ich kann nicht mehr reden …! Es ist wie damals – nur, dass es diesmal keine Indianer sind, sondern seine Partner.

      »Hast du keine Worte?«, erkundigt sich McDewey höhnisch, während Dorrey James’ Revolver wegschleudert und sofort zu dessen Pferd rennt. »Da glotzt du aber prächtig, Kleiner, was? Nimm die rechte Hand herunter und zieh langsam deinen Revolver. Und dann wirf ihn her. Los, mach schon!«

      Der schießt, denkt Lispy, der schießt wirklich. Er und Dorrey, sie machen uns alle fertig. Dorrey hat die Satteltasche, sie wollen mit dem Geld türmen.

      »Wird’s bald?«

      Er will etwas sagen, aber er kann nur schlucken. Ganz langsam senkt er die rechte Hand, erfasst den Revolverkolben und zieht vorsichtig die Waffe.

      »Wirf sie her, schnell!«

      Er gehorcht. Sein Revolver klappert auf den Felsen und rutscht bis dicht vor McDewey.

      »Ich hab’s, Sid«, meldet sich Dorrey. »Was nun?«

      »Schmeiß ihre Waffen über die Felskante, beeile dich.«

      Er tritt vor den Revolver von Lispy. Die Waffe verschwindet in der Tiefe. Ihr folgen die beiden Gewehre von Lispy und James. Dorrey – die Tasche hat er liegen lassen – blickt kurz nach unten und kichert hämisch, als der Aufprall der Waffen hochschallt.

      »Na also«, sagt er zufrieden, »jetzt haben wir ja alles! Dann bleibt nur bei diesem Halbtoten und lasst euch erwischen. Ihr verdammten Narren, dachtet ihr, wir würden hier in einem Leichenzug mitreiten? So verrückt könnt ihr auch nur sein. Wollen wir, Sid?«

      »Sicher – sicher, gleich«, erwidert McDewey und senkt den Revolver, bis er auf Lispys Leib deutet. »Jetzt kommt nur noch mein Freund Lispy an die Reihe. Lispy, ich bin dir doch immer noch was schuldig, äh? Pass mal auf, was ich mache. Steh mal auf, du Schläger.«

      »He, Sid, lass das doch, wir müssen weg.«

      »Dafür würde ich sogar eine Minute in der Hölle zubringen«, antwortet McDewey giftig. »Los, komm, aber ganz langsam! Komm, Lispy, du Stotterkaiser, jetzt sollst du was erleben, wovon du noch in hundert Jahren träumst.«

      Lispy ist aufgestanden, geht langsam drei Schritte vor und begreift es selbst kaum, als er sich plötzlich sagen hört: »Du verkommener, schmutziger Schurke! Ihr verdammten, dreckigen Banditen! Irgendwann werdet ihr es bezahlen! Ihr werdet es büßen müssen, denn seine eigenen Partner zu bestehlen und niederzuschlagen …«

      Und dann stockt er – Lispy hat ohne jedes Stottern gesprochen.

      Als der es selbst bemerkt, bekommt er einen derartigen Schreck, dass er schweigt. Er bleibt sogar stehen. Und er hört hinter sich McDewey heiser sagen: »Was ist denn das, he? Hast du das gehört, Phil? Der stottert ja nicht mehr. Mensch, Lispy, warum stotterst du denn nicht mehr? Mach mal den Mund auf, rede, los, schnell!«

      »Gibst du schon wieder Befehle?«, fragt Lispy grimmig. »Du kleiner, erbärmlicher Schmutzfink, der das Anspucken nicht mal wert ist! Ja, ich stottere nicht mehr, ich weiß auch nicht warum, aber es ist so. Ich kann so reden wie jeder andere, ich kann wirklich reden, du verdammter Gauner!«

      »Ich werde verrückt«, ruft Dorrey. »Wie ist denn das passiert? Er redet wie ein normaler Mensch.«

      Und dann sagt er gar nichts mehr.

      Sie haben einen Fehler gemacht: Niemand hat auf den Halbtoten geachtet. Für sie hat Bruce Murdock nicht mehr gezählt. Und doch ist er noch lebendig genug.

      Ohne dass es einer bemerkt, der Mann liegt im Schatten des Felsens, zieht Murdock seinen Revolver. Er ist plötzlich nicht mehr müde, zerschlagen, fertig.

      Bruce Murdock sieht James am Boden reglos liegen, blickt an Lispy vorbei auf den lauernden McDewey und hebt blitzschnell die Hand.

      Dorrey, der durch die jähe Bewegung aufmerksam wird, erkennt es zu spät.

      Ehe er auch nur schreien kann, drückt Bruce Murdock, der Mann, der mit einem Bein im Grab steht, ab.

      McDewey sieht den Feuerstrahl, dann wird er mit großer Wucht herumgewirbelt. Er hört

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