G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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Glouster oben, schwenkt seinen Hut und sieht herab.

      »Du verdammter Kerl«, knurrt Tiffin und drückt seinem Pferd die Hacken ein. »Du denkst wohl, Roy Tiffin kann das nicht, was? Warte, dir werde ich zeigen, was ich mache.«

      Weg mit der Longe, der Braune springt an. Tiffin rast auf den Hang zu, und blickt nach oben.

      Der Bursche da oben blickt entsetzt auf ihn herab. Und dann hört er ihn laut rufen.

      »Nein! Nicht, Tiffin, bleib unten!«

      Umsonst, denkt Tiffin. Du denkst wohl, du kannst mich bluffen, was, Bursche? Roy Tiffin kann das auch, du wirst es sehen.

      Steine prasseln, das Pferd stampft. Gewicht verlagern, auch wenn der Arm, den die Kugel aus Joes Gewehr getroffen hat, wie wild schmerzt. Das Gewehr hat er im Scabbard, die Hände frei. Er jagt hoch.

      Da rutscht das Tier weg. Es kommt so plötzlich, dass er gar nichts mehr tun kann. Das Geröllfeld setzt sich in Bewegung, sein Pferd kippt seitlich weg und prallt auf den Hang. Er wird weggeschleudert, knallt auf das Geröll und sieht es rutschen. Es kollert über seine Beine, reißt ihn mit.

      Mein Gott, denkt er und versucht auf die Knie zu kommen. Aber die ganze Wand bricht ein, ein riesiges Stück löst sich. Klickernd, tosend, als schütte man Steine aus einem Riesensack zu Boden, setzt sich das Geröll in Bewegung und hält ihn wie in einer Zange fest. Er schreit auf, als ihn Steine am Kopf treffen. Er sieht, herumrutschend und doch nicht freikommend, das Ufer des Baches und, über das Ufer hinwegrollend, das Geröll ins Wasser schießen. Zehn Yards bis nach unten, acht, sieben … Und es dreht ihn wieder. Durch die große Staubwolke sieht er, wie sich der halbe Hang löst und weiß nun, der Mann dort oben ist ein Reiter, den er nie in seinem Leben wiedersehen wird. Zu spät. Alles zu spät für Roy Tiffin, den das Geröll umklammert und in die Tiefe reißt. Der Bach, denkt er und liegt plötzlich unten, rutscht nicht mehr, will sich aus dem Geröll graben, schaufelt wie irr mit den Händen und sieht immer mehr nachrutschen. Der Bach ist zugeschüttet.

      Ihn aber deckt nachkollerndes Geröll zu. Hinter ihm, und er sieht es voller Entsetzen, türmt es sich im Bach zu einer Wand auf, wächst anderthalb Meter über ihn hinaus.

      Mühsam, die Kraft erlahmt, versucht er die Steine Handvoll für Handvoll abzutragen, aber sie rollen sofort nach. Und dann merkt er es. Er hört es am Glucksen, er sieht es unter sich in kleinen springenden Wellen gegen das Geröll klatschen. Das Wasser beginnt zu steigen. Er stiert aus herausquellenden Augen auf das Wasser, das stetig, gestaut durch die Riesenmasse Geröll, an den Steinen hochkriecht. Einen halben Meter ist es unter ihm, er kann es erreichen, als er den Arm ausstreckt. Und er fühlt, wie es stetig steigt. Es kommt höher, sucht seinen Weg und wird ihn überspülen.

      Nein, denkt Tiffin entsetzt und schaufelt. Aber umsonst. Das nachrutschende Geröll schiebt ihn nur noch weiter dem Wasser zu. Er wird ertrinken.

      Er liegt ganz still. Das Entsetzen in ihm lässt ihn keine Bewegung mehr ausführen, die doch sinnlos wäre.

      Es ist aus, er wird hier sterben.

      Immer höher steigt das Wasser. Er schreit nicht, denn die Angst schnürt ihm die Kehle zu. Verzweifelt blickt er sich um, sieht zum Hang hoch.

      Der Reiter ist nicht mehr zu sehen. Der würde ihm auch nie geholfen haben. Dem kann es nur recht sein, wenn Roy Orwell Tiffin ertrinken würde.

      »Lieber Gott«, sagt Tiffin stöhnend und weiß zum ersten Mal richtig, was Angst heißt, »lieber Gott, lass ein Wunder geschehen.«

      Und dann hebt er jäh den Kopf.

      Hufgeräusche dringen an sein Ohr. Da rast jemand heran. Direkt neben ihm, durch wegspritzendes Geröll, stiebt das Pferd an das Ufer.

      Er blickt wie gebannt auf das Tier, das plötzlich steht, auf den Mann, der die Hände auf das Sattelhorn stemmt und auf ihn herabsieht.

      Der Mann sagt nichts, sieht ihn nur an.

      Ja, denkt Tiffin, er sieht zu, er kann ruhig zusehen und will sich überzeugen, dass ich ihm nie mehr nachkommen kann.

      Lispy steigt ab, nimmt sein Lasso und springt in das Wasser. Dann schnallt er seinen Waffengurt ab und schlingt ihn unter Tiffins Armen durch.

      Er bindet das Lasso an den Gurt, geht zu seinem Pferd, befestigt den Strick am Sattel und sitzt auf.

      »Festhalten, Tiffin!«

      Das ist alles, was er sagt. Dann reitet er vorsichtig an. Das Seil strafft sich, der Druck legt sich um Tiffins Brustkorb, presst unter die Arme. Aber er kommt langsam aus dem Geröll heraus, klatscht dann ins Wasser, taucht prustend auf, zieht sich am Lasso hoch und steht.

      Der Bursche aber, der ihn herausgezogen hat, sieht ihn kaum an, macht das Lasso los, blickt kurz hoch, als er vor seinem Pferd steht und Roy ihm das Lasso samt Gurt hochreicht. Er nimmt nicht einmal seinen Revolver, dieser Kerl.

      »Bist du Lispy?«, fragt Tiffin stockheiser, als der Mann immer noch schweigt. »Du hast Joe gesehen?«

      »Ja«, erwidert John-Lispy Glouster. »Er war ein guter Mann. Er blieb, damit ich entkommen konnte. Ich werde ihn begraben, dann können wir reiten, Deputy. In meinem Packen sind zwei Hemden. Cord hatte wirklich nichts mit der Geschichte bei den Cranes zu tun, ich werde es beschwören.«

      »Wo willst du es beschwören?«

      »Nun, ich denke in Missoula, wie?«

      »Du willst dich stellen? Mann, ich habe dich nie gesehen. Begreifst du nicht?«

      »So?«, fragt Lispy verwundert. »Ich kann reiten, wohin ich will?«

      »Was sonst? Warte, ich helfe dir, Joe zu begraben. Wer hat dir das Reiten beigebracht?«

      »Keiner«, erwidert Lispy verblüfft. »Ich kann das eben, Tiffin.«

      »Wenn ich jemals etwas gesehen habe, das ich nie vergessen werde, dann deinen Ritt den Hang hinauf. Hör mal, hast du eine Arbeit?«

      »Arbeit – ich?«

      Er sieht an ihm vorbei und blickt plötzlich nach Süden.

      »Ja«, sagt er gedehnt und denkt an den Rio Pecos und daran, dass Joe sicher auf den Brief gewartet hätte. »Ja, ich habe eine. Ich muss nur tausend Meilen reiten.« Tausend Meilen und ein paar. Und nicht sechzig. Sechzig Meilen bis zum Galgen.

      *

      »Kenneth!«

      Kenneth Cord bringt das Pferd zur Ruhe, reitet an den Corralzaun und sieht seinen Boss an, von dem er eine ganze Menge gelernt hat, auch über Rechthaberei.

      »Ja, Boss?«

      »Kenneth, du weißt, dass Miss Crane und ich in vierzehn Tagen heiraten, wie?«

      »Ja, Boss, es hat sich herumgesprochen.«

      »Dann ist es ja gut. Aber da ist noch etwas. Sie möchte, dass du unser Trauzeuge bist.«

      »Ich?«, fragt Kenneth Cord verwundert. »Aber, Boss, ich bin doch nur der Zureiter. Die Cranes haben so viele große Freunde, angesehene Leute …«

      »Sie

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