G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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Ich meine es nicht so. Dieser Eddie Shaggers! Und so einen Kerl schickt mir dein Vetter Alec zur Aushilfe, nicht zu glauben. Was hat sich der Junge nur dabei gedacht? Ferguson geht ja, aber die Shaggers – so ein verdammt pflichtvergessenes Gesindel! Na, ich werde Alex was erzählen, daß ihm die Löffel klingen, Jericho. Wie lange willst du Eddie und Ferguson einlochen?«

      »Ich denke, ich jage sie morgen aus dem Jail«, meinte Jericho achselzuckend. »Shaggers war stockbetrunken, als er auf mich lospreschte. Ich bin sicher, er hat wirklich auf meine gute Posaune und nicht auf mich schießen wollen, Bill. Es ist ein Jammer – trifft dieser Verrückte das Ventil so, daß ich das hohe C und F nicht mehr spielen kann. Ich habe alles versucht, den Tubus auszubeulen, aber es ist nicht zu schaffen. Nun muß ich die Posaune zu Wagner nach Tucson mitnehmen. Das ist der einzige Instrumentenmacher in ganz Arizona, der sie reparieren kann.«

      »Du mußt nach Tucson, Jericho?«

      »Ja, aber nicht wegen der Posaune – wegen Norman Godfreys Prince-Albert-Coffin. Godfrey hat mir einen Haufen Bilder von Prince Alberts Beerdigungszeromonie gebracht. Ich habe ihm den Sarg genau nachbauen müssen.«

      »Hä?« staunte Old Bill mit offenem Mund. »Den Sarg muß ich sehen! Wo hast du ihn?«

      »Na, wo schon – in der Werkstatt«, murrte Jericho. »In drei Tagen müßte ich mit der letzten Politur fertig sein. Dann werde ich fahren. Habe keine Lust, am Agua Fria herunter zu zockeln, werde wohl die Tonto Route über Globe City nehmen. Die Strecke ist abwechslungsreicher. Könnte sein, ich hole dich noch ein, Bill.«

      »Das ist die zweite gute Nachricht an diesem Tag«, freute sich der Alte. »Wahrhaftig, du könntest unseren Wagen etwa an den Santa Catalinas vor dir sehen, wenn du dich ein wenig beeilst. Sonst treffen wir uns sicher in Tucson. Ich werde ein paar Tage zu tun haben. Muß mich endlich mal um die Cienega Ranch kümmern. Alec scheint ganz gut zurechtzukommen, hätte ich ihm gar nicht zugetraut. Der Junge hat wohl doch mehr von uns Regans als von seinem Alten, diesem Leichtfuß McLoud. Dieser Schottenbursche taugte keinen Schuß Pulver, aber meine arme Schwester wollte ja nicht auf mich hören, sage ich dir. Jedenfalls vermehrt Alec das Geld, das ich in die Ranch gesteckt habe. Die Bankberichte über das Guthaben klingen vielversprechend. Ich fürchtete heimlich, er würde nicht zurechtkommen und Schulden machen.«

      Drüben im Jail starrte Eddie zu Ferguson, der an die Zellentür geschlichen war und lauschte. Über Fergusons Gesicht glitt ein spöttisches Lächeln, denn Ferguson verstand fast jedes Wort des Alten, da Regan laut und polternd sprach.

      »Was ist – was ist, Neil?« stöhnte Eddie, sich die Ohren massierend. »Was sagt er – was?«

      »Er glaubt, Alec hat keine Schulden gemacht, weil sein Konto auf der Bank in Ordnung ist«, hechelte Ferguson spöttisch. »Stell dir das mal vor!«

      »Der glaubt…, hähähä!« legte Eddie los und vergaß das Zwicken seiner Ohrmuscheln. »Hähähä, ich werde verrückt, ich werde…«

      »Halt’s Maul!« zischte Neil Ferguson. »Ich kann ja nichts verstehen, wenn du dummer Hund wie eine verdammte Hyäne lachst. Die haben was von Tucson geredet, das habe ich auch schon nicht verstehen können, weil du über deine Löffel gejammert hast. Sei still, Mensch!«

      Eddie schwieg und schnitt eine Grimasse, während Ferguson wieder lauschte. Er hörte jedoch nur noch, daß Regan auf die Armee schimpfte: »Das ist das sturste Volk in diesem Land, sage ich dir, Jericho. Du bringst ihnen deine guten Rinder, aber sie geben dir nichts als ein schäbiges Stück Papier, das sie Anweisung nennen und für das du dann erst bares Geld bei der State Bank in Tucson siehst, aber erst nach Tagen, wenn du Pech hast. Geschäfte macht man gegen Bargeld, sonst gar nicht, hol’s der Geier! Was soll ich mit einer Anweisung über zehntausend Dollar, he? Bargeld lacht, so ist das!«

      »Immerhin kann niemand außer dir mit der Anweisung etwas anfangen«, bemerkte Jericho trocken und ging zur Tür. »Na, dann kommt – ich bin bei Masterson Douglas zum Kaffee eingeladen, und es wird höchste Zeit, daß ich dort erscheine.«

      Gleich darauf klappte die Tür des Office, und die Schritte entfernten sich.

      Neil Ferguson wandte sich um, hockte sich auf die Pritsche und starrte vor sich nieder.

      Hätte David Jericho gewußt, was Ferguson dachte und was er wenig später Eddie zu erzählen hatte, hätte er sie todsicher nicht am morgigen Nachmittag aus dem Jail gejagt.

      In Gedanken war David Jericho, der seltsame Townmarshal, Undertaker, Sargmacher und Posaunentröter, schon bei jenem Prachtsarg, den er nach Tucson bringen mußte. Er dachte auch an das demolierte Perinet-Ventil und daran, daß Mabel Regan ein verdammt hübsches Girl war, wenngleich Ireen Douglas, seine Miß Lehrerin, bestimmt hübscher war.

      David Jericho ahnte nichts von dem, was auf ihn wartete. Er hatte sich vorgenommen, Moss Shaggers morgen gegen elf Uhr zu beerdigen und danach dessen Vetter Eddie, den Giftzwerg, davonzujagen. Zwei Tage später – und da Jericho es so geplant hatte, würde es so geschehen! – würde er seine Posaune in den Posaunenkoffer packen, den Sarg in Decken und Überzug hüllen und über die Verde River- und Tonto Route nach Tucson fahren.

      David Jerichos Plan war fertig. Er sollte auch losfahren und sogar bis an die Santa Catalina Mountains kommen. Aber dann…

      *

      Die Sonne schien auf Jerichos gekrümmten Rücken, aber Jericho fror wie ein Hund. Es war ein anderes Frieren als jenes, das ihm heute früh zwischen den Schulterblättern gesessen hatte, denn am Morgen hatte es noch geregnet.

      Mein Gott, dachte David Jericho und starrte die Hufspur an, das vierte Pferd – vier Männer: einer kurz vor der Steigung hinter den Felsen, der zweite drüben zwischen den Büschen, der dritte Mann hat hinter der Ecke rechts gesteckt, der vierte hier. Und dann sind sie heraus, als der Wagen genau zwischen ihnen war…

      Jericho rannte los, kam keuchend über das Geröll, starrte es an, aber er sah nichts – absolut keine Schrämmspuren von Radreifen.

      Geglättet, schoß es Jericho durch den Kopf, hinterher jede verräterische Spur beseitigt. Mein Gott, es wäre mir nicht aufgefallen, ich war ja schon eine halbe Meile weiter gefahren, als diese Sandsenke kam und die Wagenspur nicht mehr da war. Da bin ich erst aufmerksam geworden und habe den Wagen gewendet. Hier oben also! Auf Geröll sieht man keine Spur, das haben die vier Kerle sich auch ausgerechnet. Wohin sind sie mit dem Wagen?

      Plötzlich überkam ihn die Angst, denn acht Stunden mußte der Überfall her sein. Es gab keinen Zweifel, dies war ein Überfall gewesen, der Big Bill Regan und Mabel gegolten hatte. Selbst wenn der Alte, der wegen des Regens sicherlich den Regenumhang getragen hatte, noch zum Colt gegriffen hätte – eine Chance hatte er gegen die vier Kerle nie gehabt. Die waren wie der Blitz aus den Deckungen gejagt und hatten ihm die Revolver vorgehalten!

      Jericho rannte zu den Felsen, stieg auf sie, sah das Geröllfeld jenseits nach Südosten hin in die Senke abfallen. Jetzt wußte er, wohin der Wagen gerollt war, nachdem die Burschen den alten Bill und seine blutjunge Nichte gehabt hatten: Südosten!

      Herr im Himmel, dachte Jericho beklommen, warum mußte ich bei Trasher in Globe City bleiben, warum den halben Tag damit vertrödeln, mit ihm ein Geschäft über ein Dutzend Särge abzuschließen? Seine Frau ist so nett, sie backt zu gute Kuchen. Wäre ich doch nicht geblieben, sondern weiter gefahren – ich hätte sie nachts in der Winkelmann Station angetroffen, aber es regnete, die Trashers ließen mich nicht fort. Oh, ich elender Narr, ich hatte doch so ein blödes Gefühl wegen der Anweisung über zehntausend Dollar in Big Bills Tasche.

      Er

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