Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie. Harvey Patton

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Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie - Harvey Patton

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befand sich noch an ihren standorten, keine beschädigungen an ihren schiffen – ende –

      »Verstanden, Ende«, sagte Taff und atmete auf, während Dorit den Sender abschaltete. »Ein etwas umständliches Verfahren, diese Art von Kommunikation, wir werden uns etwas einfallen lassen müssen, um sie zügiger zu gestalten. Das wird deine Sache sein, Computerbändiger, strenge deine spärlichen grauen Zellen entsprechend an.«

      Er begab sich zu Min und den Nimboiden und informierte sie. Dann warteten alle, bis knapp zwanzig Minuten später der Diskus die PROKYON X erreicht hatte und auf Parallelkurs gegangen war.

      *

      Die beiden Raumer trieben im freien Fall nebeneinander dahin, nur etwa hundert Meter voneinander entfernt. Rein optisch gesehen, schien nichts zu geschehen, aber dieser Eindruck täuschte.

      Zwischen dem Bordcomputer der PROKYON und Giacomo Inaudi ging auf dem Funkwege ein ständiger Datenfluss hin und her. In jeder Sekunde erreichten den Space-Computer Tausende von Bits, wurden empfangen und koordiniert, integriert und ausgewertet. Die beiden Rechner arbeiteten mit einer fabelhaften Geschwindigkeit.

      Orvid Bashkiri hatte mit seinen Geräten den umliegenden Raum bis zu einer Entfernung von 47 Lichtjahren erkundet. Alles, was innerhalb dieser Zone den als normal geltenden Verhältnissen entsprach, hatte der Bordcomputer ohne Schwierigkeiten auswerten können. Für die an verschiedenen Orten auftretenden Anomalien hatte er jedoch keine Erklärung gewusst.

      Ob der Space-Computer sie finden würde? Er war immerhin ein externes Element des Terrestrischen Computerzentrums und als solches besonders leistungsfähig.

      Taff stellte Luca diese Frage, aber der Kybernetiker zuckte mit den Schultern.

      »Woher soll ich das wissen, geschätzter Kommandant? Im Vergleich mit TAC ist unser Inaudi doch nur ein Zwerg, allerdings eigens für die Erforschung des Raumes konzipiert, wie schon der Name sagt.«

      Caine grinste kurz. »Also auch eine Art von Fachidiot, und als solcher müsste er eigentlich ein unschlagbares Ass sein. Tue jedenfalls alles, um diesen Inaudi-Zwerg zu unterstützen – du weißt, was davon für uns abhängen kann!«

      Dann war die Datenübermittlung beendet, und nun kamen die Rückfragen in reicher Zahl. Die meisten beantwortete der Bordcomputer direkt, zuweilen gab er aber auch rotes Licht. Dann mussten Luca und Rhegos Kytall, der ihm nun assistierte, einspringen. So kam es zu einigen Verzögerungen, und Taff trat ungeduldig von einem Fuß auf den anderen.

      Mitani kam mit einer großen Kaffeetasse an und reichte sie ihm. Er hob sie, bemerkte den unverkennbaren Geruch des beigemengten Alkohols und lächelte flüchtig.

      »Hoffentlich kommst du nicht auf die Idee, auch Min in dieser Weise zu versorgen, Mädchen!«, raunte er. »Er ist zwar kein Antialkoholiker, aber das könnte er uns doch übel nehmen.«

      »Ich habe dies bedacht, mein Gebieter. Sei unbesorgt, der Große Weise Elefant wird keinen Anlass finden, seine Füße in unsere Nacken zu setzen, Taff.«

      Dann waren endlich alle Schwierigkeiten ausgeräumt. Sämtliche Kontrollanzeigen des Bordrechners zeigten ein sattes Grün, und gleich darauf begann es in seinem Ausgabesektor zu rattern. Mit rasender Geschwindigkeit wurden die Endlosfolien bedruckt und ausgestoßen, der vom Space-Computer eingehende Informationsfluss schien kein Ende nehmen zu wollen.

      So kam es jedenfalls den ungeduldig Wartenden vor, in Wirklichkeit dauerte dieser Vorgang nur eine knappe halbe Minute. Dann erhob sich Luca aus seinem Sitz und schwenkte ein Bündel abgetrennter Folien in der Hand.

      »Geschafft, Taff!«, verkündete er lautstark. »Unser Mini-Inaudi hat all unsere Erwartungen übertroffen und alle Rätsel zur vollkommenen Zufriedenheit gelöst. Die nötigen Erläuterungen muss dir allerdings Orvid geben.«

      Der kleine Astrogator nahm die Blätter und überflog sie schnell. Als er wieder aufsah, war sein Gesicht besorgt.

      »Auch Giacomo Inaudi ist zu dem Schluss gelangt, dass wir uns hier im Sternenhaufen M 3 befinden müssen, Taff. Er gibt zwar noch einen Unsicherheitsfaktor von 2,973 Prozent dagegen an, aber das ist nur ein vernachlässigbarer statistischer Wert. Sehr interessant ist dafür, was er über die Anomalien in unserer Umgebung sagt, über die wir bisher keinen Aufschluss erlangen konnten. All jene Stellen, an denen die Impulse der Hyperortung sozusagen verschluckt werden, sollen Schwarze Löcher sein!«

      »Das darf doch nicht wahr sein!«, entfuhr es dem Commander rau. »Schwarze Löcher oder Black Holes kommen doch nur sehr selten vor, vielleicht im Verhältnis 1 : 100 000 gegenüber Normalsternen. Weißt du auch, was du da behauptest, Orvid?«

      »Nicht ich behaupte es, sondern Giacomo«, gab Bashkiri lakonisch zurück. »Er gibt auch eine durchaus plausible Erklärung dafür ab: Die Sonnen aller Kugelsternhaufen, die sich ja stets nur am Rand der Galaxis finden, müssen bereits entstanden sein, als unsere jetzige Milchstraße noch ein chaotisches Durcheinander von Gas- und Staubmassen war! Sie sind also erheblich älter als alle Sterne in dieser, und das hatte ich bereits zuvor festgestellt. Ein großer Teil von ihnen befindet sich auf dem absteigenden Ast. Es gibt hier unverhältnismäßig viele Zwergsterne, die nur noch kümmerliche Überreste von Sonnen sind, die das Novastadium längst hinter sich haben. Ist es da ein Wunder, wenn proportional dazu entsprechend viele Schwarze Löcher entstanden sind?«

      »Das nun allerdings nicht«, gab Caine seufzend zu, denn auch er verstand weit mehr von Astronomie und Astrophysik, als jeder beliebige andere Schiffskommandant. »Im Endeffekt kommt es aber darauf hinaus, dass unser Schiff durch diese Gegebenheiten auf das Höchste gefährdet wird! Black Holes beeinflussen die Raumstruktur in weitem Umkreis; sie bilden Zentren von so ungeheurer Schwerkraft, dass selbst das Gefüge des Hyperraums davon angegriffen wird. Dagegen ist der Magnetstern Alpha Cvn ein lächerliches Nichts.«

      »Da haben Sie uns ja etwas Schönes eingebrockt, Taff«, sagte Min Jian-Ksu mit finsterem Gesicht. »Ich hoffe, dass Sie nun wenigstens entsprechend vorsichtig sein werden, damit wir nicht in eines dieser Schwarzen Löcher fallen und darin hängen bleiben wie ein Käfer, der auf dem Rücken liegt.«

      Sekundenlang war es still in der Schiffszentrale. In den Gesichtern der PROKYON-Crew zuckte es verdächtig, aber alle beherrschten sich, so gut es ging. Dafür platzte jedoch Toburu-Chan mit einem Gelächter heraus, das wie ein Ungewitter klang.

      »Verzeihen Sie mir, Min!«, bat er dann. »Es gibt zuweilen Situationen, in denen es einem Mann wirklich schwerfällt, die Beherrschung zu wahren, und eine solche war eben gegeben. Ihre Auslegung der Gefahren der Schwarzen Löcher war von einer direkt umwerfenden Komik.«

      »Ich akzeptiere«, sagte der Minister säuerlich, denn die Mienen der anderen bewiesen ihm, dass sie Toburus Auffassung teilten. »Ich habe zwar eine ganze Reihe verschiedener Fächer studiert, aber Astrophysik war leider nicht dabei. Habe ich wirklich etwas so Falsches gesagt?«

      »Es lässt sich nicht leugnen, Meister der weisen Sprüche«, meinte Taff und wurde wieder ernst. »Ein Black Hole«, dozierte er, »ist ein Stern in seinem Endstadium, das sich an den eines Neutronensterns anschließt. Bei diesem haben die Atomkerne ihre sämtlichen Elektronen verloren, so dass sie dicht an dicht sitzen und ein Kubikzentimeter dieser hochkonzentrierten Masse Millionen von Tonnen wiegen kann. Unter bestimmten Umständen kommt es zu einer noch weitergehenden Kontraktion, die Schwerkraft dieses Gebildes wächst dann so sehr an, dass nicht die geringste Spur von Strahlung mehr emittiert wird. Wie ich vorhin schon sagte, beeinflusst das unfassbar starke Schwerefeld sogar die umgebende Raumstruktur und bildet so eine erstklassige Raumschiffsfalle. Würden wir in

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