Chefarzt Dr. Norden Paket 1 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Chefarzt Dr. Norden Paket 1 – Arztroman - Patricia Vandenberg Chefarzt Dr. Norden Paket

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mein Liebling.« Er beugte sich über sie und küsste sie zum Abschied.

      Fee lag zusammengerollt im Bett und genoss den Gedanken, noch liegenbleiben zu können.

      »Kannst du das noch einmal wiederholen? Diese Worte sind Musik in meinen Ohren.« Sie lächelte verschmitzt. »Ich finde, ich habe hervorragende Erziehungsarbeit geleistet.«

      Daniel lachte.

      »Du hast Glück, dass ich jetzt keine Zeit mehr habe. Sonst würde ich dich übers Knie legen.« Er ging zur Tür.

      »Ich kann es kaum erwarten«, rief sie ihm belustigt nach. Diese fröhliche Konversation und die Erinnerung an die gute Stimmung des vergangenen Abends begleiteten Daniel auf seinem Weg in die Klinik. Was war er doch für ein glücklicher Mann!

      »Guten Morgen, Chef!« Die Empfangsdame am Tresen erwiderte sein Lächeln und hielt ihm ein Päckchen hin. »Das wurde gerade für Sie abgegeben.«

      Daniel Norden zögerte kurz.

      »Ist Frau Sander schon im Haus? Dann geben Sie das Paket bitte ihr mit, wenn sie kommt. Ich muss zuerst auf die Kinderstation.«

      »In Ordnung.«

      Daniel verabschiedete sich. Mit den Gedanken bei den Terminen des Tages eilte er den Klinikflur hinunter.

      »Einen wunderschönen guten Morgen, Chef!«

      Dr. Lammers Stimme riss ihn aus seinen Überlegungen. Abrupt blieb er stehen und orientierte sich kurz. Ohne es zu bemerken, hatte er Nik­las’ Zimmer fast erreicht. Die Tür stand halb offen, leise Stimmen waren zu hören. Offenbar waren beide Eltern bei ihrem Kind.

      Endlich konzentrierte er sich auf sein Gegenüber.

      »Guten Morgen, Kollege Lammers. Waren Sie schon bei unserem Sorgenkind?«

      Volker nickte betrübt.

      »Der Bengel hatte schon wieder einen Anfall. Zum Glück war ich in der Nähe und konnte das Schlimmste verhindern.«

      Daniel runzelte besorgt die Stirn.

      »Wie geht es ihm?«

      »Nicht gut.«

      Nur Volker fiel auf, dass die Stimmen im Krankenzimmer verstummt waren. Sein Plan schien zu funktionieren.

      »Haben Sie sich die Unterlagen angesehen?«, erkundigte sich Daniel Norden.

      »Selbstverständlich. Und nicht nur das. Ich habe die halbe Nacht recherchiert und herausgefunden, dass es eine Forschergruppe gibt, die sich dem Thema Anaphylaxie verschrieben hat.«

      »Und?«

      Volker Lammers war in seinem Element.

      »Die Kollegen fanden heraus, dass Mastzellen auf einen Allergenkontakt nicht nur mit Entzündungen reagieren, sondern manchmal auch sämtliche Vorratskammern, die Entzündungsbotenstoffe enthalten, an die Zelloberfläche schicken. Geschieht das gleichzeitig in mehreren Organen, haben wir es mit einer lebensbedrohlichen Anaphylaxie zu tun.«

      Dr. Norden hatte aufmerksam gelauscht.

      »Interessant. Aber gibt es auch Hoffnung auf Heilung?«

      Lammers rieb sich innerlich die Hände. Der Chef stellte genau die richtigen Fragen. Und noch immer herrschte tiefes Schweigen in Niklas’ Zimmer.

      »Einfach gesagt entdeckten die Kollegen den Auslöser dieses Transportvorgangs und haben ein Medikament entwickelt, das diesen Vorgang steuern kann. Allerdings wurde es bisher nur an Mäusen getestet. Erste Tests an Menschen sind in der Vorbereitung. Allerdings gibt es noch keine Ergebnisse.«

      Die Hoffnung in Daniel Norden erstarb.

      »Wenn das so ist, kommen wir an dieses Medikament nicht ran.«

      Doch Dr. Lammers war anderer Meinung.

      »Ich bitte Sie! Sie als Chef kennen doch bestimmt Mittel und Wege …« Das Ende des Satzes schwebte unausgesprochen in der Luft.

      Dr. Norden schüttelte energisch den Kopf.

      »Kommt überhaupt nicht infrage! So etwas kann ich den Eltern nicht vorschlagen. Mal abgesehen davon, dass es verboten ist, nicht zugelassene Medikamente zu verabreichen.«

      »Man könnte eine Ausnahmegenehmigung erwirken«, schlug Lammers vor.

      Doch Daniel blieb bei seinem Nein.

      »Wir müssen eine andere Möglichkeit finden, um Niklas zu helfen.« Er warf einen Blick auf die Uhr. Wenn er pünktlich zur ersten Besprechung des Tages kommen wollte, musste er jetzt zu Niklas und seinen Eltern gehen. »Sie entschuldigen mich!« Er nickte Volker Lammers zu und betrat das Krankenzimmer.

      Erwartungsvolle Blicke trafen ihn. Gregor und Magdalena Kronseder machten keinen Hehl daraus, dass sie jedes Wort mitgehört hatten.

      Volker Lammers sah sich schnell um. Er war allein auf dem Flur. Diese Gelegenheit nutzte er und schlüpfte unbemerkt in das unbelegte Krankenzimmer nebenan. Die Saat war gesät. Es würde nicht lange dauern, bis sie aufging. So viel Zeit musste sein.

      *

      Wie immer war Leonie Jürgens auch an diesem Morgen noch vor Sonnenaufgang aufgestanden. Sie hatte die Abrechnungen des vergangenen Tages kontrolliert, einen Blick auf die Zimmerreservierungen geworfen und die für das Frühstück eingedeckten Tische begutachtet. Nachdem diese täglichen Pflichten erledigt waren, machte sie sich auf den Weg in die Klinik. Diesmal verzichtete sie auf die schwere Limousine und wählte das kleine Sportcabriolet. Als sie vor der Bäckerei ›Schöne Aussichten‹ hielt – Tatjanas Geschäft war bekannt für die besten Backwaren der Stadt –, passierte das Unglück. Sie fuhr so rasant in die Parklücke, dass sie den Randstein touchierte. Die Quittung folgte auf den Fuß. Ein lauter Knall zerriss die Luft. Sie wusste sofort, was das bedeutete.

      »Das darf doch wohl nicht wahr sein!«, stöhnte Leonie, als sie das Malheur begutachtete. Der Reifen war platt. Schon wollte sie das Mobiltelefon aus der Handtasche ziehen und ihren Fahrer herzitieren, als ein Radfahrer auf dem Weg neben ihr anhielt.

      »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte der Mann und sprang vom Rad. Seine Wangen leuchteten von der rasanten Fahrt in der kühlen Morgenluft.

      »Das kommt darauf an.« Leonie betrachtete ihn mit Genugtuung. Mit seinen kurzen Haaren, den markanten Gesichtszügen und den klugen Augen war er ein Mann genau nach ihrem Geschmack. Dass er einen Anzug trug, war das Tüpfelchen auf dem i. »Können Sie Reifen wechseln?«

      »Nichts leichter als das. In meinem früheren Leben habe ich in einer Autowerkstatt gearbeitet.« Er zog die Anzugjacke aus, reichte sie Leonie, und krempelte die Hemdsärmel hoch. »Schnuckeliges Gefährt«, lobte er das schnittige Cabriolet. »Dann wollen wir mal.« Ehe es sich Leonie versah, hatte er Ersatzreifen und Wagenheber aus dem Kofferraum gezaubert und bockte den Wagen auf. Mit schlafwandlerischer Sicherheit öffnete er die Schrauben, zog das Rad ab, steckte das Ersatzrad auf und schraubte es wieder fest. In weniger als zehn Minuten war der Wagen wieder einsatzbereit. »Fertig!«

      Als der Kofferraumdeckel mit einem Knall zufiel, zuckte Leonie zusammen, so versunken

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