Die Propeller-Insel. Jules Verne

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Die Propeller-Insel - Jules Verne Jules Verne bei Null Papier

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präch­ti­ges Was­ser­ge­biet of­fen. Die an­de­ren Schif­fe wis­sen also das Ju­wel des Gro­ßen Ozeans stets zu fin­den, da sei­ne Orts­ver­än­de­rung zwi­schen je­nen rei­zen­den In­seln, die eben­so vie­le Oa­sen in der gren­zen­lo­sen Was­ser­wüs­te des Gro­ßen Ozeans bil­den, stets im Voraus fest­ge­stellt ist.

      Doch auch oh­ne­dem wä­ren an­de­re Schif­fe nicht dar­auf an­ge­wie­sen, die Schrau­ben­in­sel hier oder dort auf gu­tes Glück zu su­chen, ob­wohl die Kom­pa­nie des­halb nicht die fünf­und­zwan­zig – sech­zehn­tau­send Mei­len lan­gen – Ka­bel in An­spruch nahm, die der Eas­tern Ex­ten­si­on Aus­trala­sia and Chi­na Co. ge­hö­ren. Nein; die Schrau­ben­in­sel darf von nie­man­dem ab­hän­gig sein! Das er­reich­te man durch Ver­tei­lung von meh­re­ren hun­dert Bo­jen auf den be­fah­re­nen Mee­res­tei­len, Bo­jen, die das Ende elek­tri­scher Ka­bel tra­gen, wel­che mit der Ma­de­lei­ne­bucht in Ver­bin­dung ste­hen. Die­se Bo­jen läuft man an, ver­bin­det de­ren Ka­bel mit den Ap­pa­ra­ten des Ob­ser­va­to­ri­ums und sen­det nun die nö­ti­gen De­pe­schen ab. Da­durch wer­den die Ver­tre­ter der Kom­pa­nie in der Ma­de­lei­ne­bucht be­züg­lich geo­gra­phi­scher Län­ge und Brei­te der Lage von Stan­dard Is­land im­mer auf dem lau­fen­den er­hal­ten. So er­klärt es sich, dass der Dienst der Pro­vi­ant­schif­fe mit wirk­li­cher »Ei­sen­bahn­ver­läss­lich­keit« von­stat­ten geht.

      Da­ne­ben gibt es aber noch eine an­de­re wich­ti­ge Fra­ge, die ei­ner Lö­sung wert ist.

      Wie ver­schafft man sich denn das nö­ti­ge Süß­was­ser für die viel­fa­chen Be­dürf­nis­se der Be­völ­ke­rung?

      Das Was­ser?… O, das ge­winnt man durch De­stil­la­ti­on in zwei be­son­de­ren An­stal­ten ne­ben den Hä­fen. Durch ein Röh­ren­sys­tem wird es nach den Häu­sern ge­lei­tet und un­ter den Fel­dern hin­ge­führt. So dient es für wirt­schaft­li­che Zwe­cke wie zur Stra­ßen­be­spren­gung und fällt als wohl­tä­ti­ger Re­gen auf die Fel­der und Ra­sen­flä­chen, die da­mit den Lau­nen der Wit­te­rung ent­zo­gen sind. Und die­ses Was­ser ist nicht al­lein süß, son­dern so­gar de­stil­liert, elek­tro­li­siert und hy­gie­nisch vor­züg­li­cher als die reins­ten Quel­len der bei­den Wel­ten, aus de­nen ein Trop­fen, in der Grö­ße ei­nes Steck­na­del­kop­fes, noch fünf­zehn Mil­li­ar­den Mi­kro­ben ent­hal­ten kann.

      Noch bleibt uns üb­rig zu er­klä­ren, wie die Orts­ver­än­de­rung der gan­zen An­la­ge vor sich geht. Ei­ner großen Schnel­lig­keit be­darf sie nicht, da die In­sel bin­nen sechs Mo­na­ten über die an­ge­ge­be­nen Brei­ten­gra­de und über den Raum zwi­schen dem hun­dert­drei­ßigs­ten und dem hun­dert­fünf­und­vier­zigs­ten Län­gen­grad nicht hin­aus­kom­men soll. Zwan­zig bis fünf­und­zwan­zig See­mei­len bin­nen vier­und­zwan­zig Stun­den, mehr ver­langt Stan­dard Is­land nicht. Eine sol­che Fort­be­we­gung hät­te man mit­tels Zug­seil er­rei­chen kön­nen, wenn man etwa ein Ka­bel aus je­ner in­di­schen, Bas­tin ge­nann­ten Fa­ser her­ge­stellt hät­te, die sehr fest und gleich­zei­tig so leicht ist, dass sie sich im Was­ser schwim­mend und ge­si­chert ge­gen Ver­let­zun­gen durch Scheu­ern am Mee­res­grun­de er­hal­ten hät­te. Die­ses Ka­bel hät­te sich dann über Zy­lin­der, die durch Dampf­kraft ge­dreht wur­den, auf­ge­rollt, und Stan­dard Is­land wäre mit­tels »Taue­rei« vor- und rück­wärts ge­gan­gen, wie noch heu­te hie und da Schif­fe auf den Flüs­sen der Al­ten und der Neu­en Welt. Die­ses Ka­bel hät­te aber au­ßer­or­dent­lich lang und stark sein müs­sen und wäre doch viel­fa­chen Ha­va­ri­en aus­ge­setzt ge­we­sen, und dann be­deu­te­te die­se An­ord­nung nur eine »ge­fes­sel­te Frei­heit« mit dem Zwang, ei­ner un­ver­än­der­li­chen Li­nie zu fol­gen – wenn sich’s aber um die Frei­heit han­delt, be­ste­hen die Bür­ger des frei­en Ame­ri­ka un­er­schüt­ter­lich auf ih­rem Schei­ne.

      Eine der Anlagen Eine der Anlagen

      Kommodore Ethel Simcoë Kommodore Ethel Simcoë

      Wer von un­se­ren Le­sern sich nun im Geis­te dar­auf mit ein­schifft, der wird den ver­schie­de­nen Vor­komm­nis­sen auf die­ser Fahrt über den Stil­len Ozean mit bei­woh­nen und es hof­fent­lich nicht zu be­reu­en ha­ben.

      Wir fü­gen hier ein, dass die größ­te Ge­schwin­dig­keit Stan­dard Is­lands, wenn sei­ne Ma­schi­nen ihre zehn Mil­lio­nen Pfer­de­kraft ent­wi­ckeln, acht Kno­ten (zwei geo­gra­phi­sche Mei­len) in der Stun­de er­reicht. Die ge­wal­tigs­ten Wo­gen, die der Sturm auf­wühlt, ha­ben auf die In­sel kei­ne Wir­kung. Durch ihre Grö­ße ent­geht sie je­dem Schwan­ken vom See­gan­ge, und des­halb gibt es dar­auf auch kei­ne See­krank­heit. Wäh­rend der ers­ten Tage »an Bord« emp­fin­det man höchs­tens ein schwa­ches Er­zit­tern, dass die Ro­ta­ti­on der Schrau­ben im Un­ter­bau her­vor­bringt. Mit ei­nem Sporn von sech­zig Me­tern am Vor­der- und am Hin­ter­tei­le aus­ge­rüs­tet, zer­teilt die In­sel die Wel­len ohne Schwie­rig­keit und durch­läuft die un­ge­heu­re Mee­res­flä­che ohne je­den fühl­ba­ren Stoß.

      Na­tür­lich dient die in den bei­den Wer­ken er­zeug­te elek­tri­sche Ener­gie au­ßer der Fort­be­we­gung von Stan­dard Is­land auch noch an­de­ren Zwe­cken. Mit ihr wer­den Land, Park und Stadt er­leuch­tet. Sie un­ter­hält hin­ter den Rie­sen­lin­sen der Leucht­tür­me die mäch­ti­ge Licht­quel­le, de­ren Strah­len die An­we­sen­heit der Schrau­ben­in­sel bis weit hin­aus ver­kün­den und je­der mög­li­chen Kol­li­si­on vor­beu­gen. Sie lie­fert die ver­schie­de­nen Zweigströ­me, die te­le­gra­fi­schen,

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