Das blaue Märchenbuch. Группа авторов

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wusste kaum, was er darauf antworten sollte. Nicht, weil er nicht unbedingt fliehen wollte, sondern weil er befürchtete, dass dies nur ein weiteres Mittel sein könnte, mit dem die Wüstenfee versuchte, ihn zu täuschen. Als er zögerte, sagte die Meerjungfrau, die seine Gedanken erriet, zu ihm:

      "Du kannst mir vertrauen: Ich versuche nicht, dich in eine Falle zu locken. Ich bin so wütend auf den Gelben Zwerg und die Wüstenfee, dass ich ihnen wirklich nicht helfen möchte, zumal ich ständig deine arme Prinzessin sehe, deren Schönheit und Güte mich sie so sehr bemitleiden lässt; und ich sage dir, wenn du mir vertraust, werde ich dir dabei helfen, zu entkommen.

      "Ich vertraue dir völlig", rief der König, "und ich werde alles tun, was du mir sagst; aber wenn du wirklich meine Prinzessin gesehen hast, bitte ich dich, mir zu sagen, wie es ihr geht und was mit ihr geschieht."

      "Wir dürfen keine Zeit mit Reden verschwenden", sagte sie. "Komm mit mir, und ich werde dich zu dem Schloss aus Stahl tragen; vorher werden wir an diesem Ufer eine Figur hinterlassen, die dir so ähnlich sieht, dass sogar die Fee sich täuschen lassen wird."

      Daraufhin sammelte sie schnell ein Bündel Seegras, blies dreimal hinein und sagte:

      "Mein liebes Seegras, ich befehle dir, hier auf dem Sand liegen zu bleiben, bis die Fee der Wüste kommen wird, um dich mitzunehmen." Sofort wurde das Seegras zu einem Abbild des Königs, der dieses mit großem Erstaunen betrachtete, denn es trug nicht nur einen Mantel wie seinen, sondern lag dort so regungslos, wie es der König selbst getan hätte, wenn ihn eine der großen Wellen ans Ufer gespült hätte. Dann nahm die Meerjungfrau den König mit, und beide schwammen freudig zusammen weg.

      "Jetzt", sagte sie, "habe ich Zeit, dir von der Prinzessin zu erzählen. Trotz des Schlages, den ihr die Fee der Wüste versetzt hatte, zwang sie der Gelbe Zwerg, sich hinter ihn auf seine schreckliche spanische Katze zu setzen; aber sie wurde bald vor Schmerz und Schrecken ohnmächtig und erholte sich erst, als sie innerhalb der Mauern seines schrecklichen Stahlschlosses waren. Hier wurde sie von den hübschesten Mädchen empfangen, die man finden konnte, und die ebenfalls vom Gelben Zwerg dorthin getragen wurden. Diese bediente und versorgten sie und schenkten ihr jede erdenkliche Aufmerksamkeit. Man legte sie auf eine Couch, auf der man ein goldenes Tuch ausgebreitet hatte, das mit Perlen so groß wie Nüsse bestickt war."

      "Ach!", unterbrach sie der König der Goldminen, "wenn Bellissima mich vergisst und einwilligt, den Zwerg zu heiraten, wird es mir das Herz brechen."

      "Davor brauchst du keine Angst haben", antwortete die Meerjungfrau, "die Prinzessin denkt nur an dich, und der furchtbare Zwerg kann sie nicht mal dazu bringen, ihn anzusehen."

      "Bitte, fahre fort mit deiner Geschichte", sagte der König.

      "Was soll ich dir noch erzählen?", antwortete die Meerjungfrau. "Bellissima saß im Wald, als du vorbeiflogst, und sah dich mit der Fee der Wüste, die so raffiniert verkleidet war, dass die Prinzessin sie für hübscher hielt als sie selbst; du kannst dir sicher ihre Verzweiflung vorstellen, weil sie dachte, du hättest dich in die Fee verliebt.

      "Sie glaubt, dass ich sie liebe?", rief der König. "Was für ein schrecklicher Irrtum! Was soll ich nur tun, um ihr diese Illusion zu rauben?"

      "Das weißt du selbst am besten", antwortete die Meerjungfrau und lächelte ihn freundlich an. "Wenn Menschen sich so sehr lieben wie ihr beide, brauchen sie keinen Rat von jemand anderem."

      Während sie sprach, erreichten sie das Schloss aus Stahl, dessen Seite zum Meer hin die einzige war, die der Gelbe Zwerg nicht durch die schrecklichen, brennenden Mauern schützen lassen hatte.

      "Ich weiß ganz genau", sagte die Meerjungfrau, "dass die Prinzessin am Bachufer sitzt, genau dort, wo du sie gesehen hast, als du vorbeigeflogen bist; aber da du auf viele Feinde treffen wirst, mit denen du kämpfen musst, bevor du zu ihr vordringen kannst, nimm dieses Schwert; damit bewaffnet kannst du dich jeder Gefahr stellen und die größten Schwierigkeiten überwinden – nur hüte dich davor, es jemals aus deiner Hand fallen zu lassen. Lebe wohl; ich werde hier bei diesem Felsen warten, und wenn du meine Hilfe dabei brauchen solltest, deine geliebte Prinzessin wegzubringen, werde ich da sein, denn die Königin, ihre Mutter, ist meine beste Freundin, und um ihretwillen will ich sie retten."

      Als sie geendet hatte, gab sie dem König ein Schwert, das aus einem einzigen Diamanten gefertigt worden war, der strahlender als die Sonne glitzerte. Er fand keine Worte, um seine Dankbarkeit auszudrücken, aber er bat sie ihm zu glauben, dass er die Bedeutung ihres Geschenks voll und ganz zu schätzen wusste und ihre Hilfe und Freundlichkeit nie vergessen würde.

      Lasst uns nun zurück zur Fee der Wüste gehen. Als sie merkte, dass der König nicht zurückkehrte, eilte sie hinaus, um ihn zu suchen, und erreichte schließlich das Ufer mit hundert Damen ihres Gefolges, die mit prächtigen Geschenken für ihn beladen waren. Einige trugen Körbe voller Diamanten, andere goldene, wunderbar verarbeitete Becher und Bernstein, Korallen und Perlen, andere wiederum balancierten auf ihren Köpfen Ballen der teuersten und schönsten Stoffe, während wieder andere Früchte, Blumen und sogar Vögel dabei hatten. Aber wie groß war der Schrecken der Fee, die dieser bunten Truppe folgte, als sie auf dem Sand das Bild des Königs sah, das die Meerjungfrau aus dem Seegras gemacht hatte. Überrascht und wütend stieß sie einen schrecklichen Schrei aus, warf sich weinend und greinend neben den vermeintlichen König und rief ihre elf Schwestern, die ebenfalls Feen waren und ihr sofort zu Hilfe kamen. Aber so klug sie auch waren, die Meerjungfrau war noch klüger gewesen, und sie ließen sich alle so sehr von dem Bild des Königs täuschen, dass sie der Fee der Wüste nur dabei helfen konnten, ein wunderbares Denkmal über dem zu errichten, was sie für das Grab des Königs der Goldminen hielten. Aber während sie Jaspis und Porphyr, Achat und Marmor, Gold und Bronze, Statuen und andere Teile sammelten, um das Andenken des Königs zu verewigen, dankte dieser der guten Meerjungfrau und bat um Hilfe, die sie ihm bereitwillig zusicherte, während sie verschwand; und dann machte er sich auf den Weg zum Schloss aus Stahl. Er ging schnell, schaute sich immer wieder ängstlich um, und sehnte sich nach seiner Liebsten Bellissima; aber er war noch nicht sehr weit gekommen, als er von vier schrecklichen Sphinxen umzingelt wurde, die ihn mit ihren scharfen Krallen sehr schnell in Stücke gerissen hätten, wenn da nicht das Diamantschwert der Meerjungfrau gewesen wäre. Denn kaum hatte er es gezogen, fielen sie ihm hilflos zu Füßen, und er tötete sie mit einem Schlag. Aber er hatte sich kaum umgedreht, um seine Suche fortzusetzen, als er sechs Drachen begegnete, die ein Schuppenkleid hatten, das härter als Eisen war. So schrecklich diese Begegnung auch war, der Mut des Königs war unerschütterlich, und mit Hilfe seines wunderbaren Schwertes schlug er sie nacheinander in Stücke. Nun hoffte er, dass die Schwierigkeiten ein Ende hatten, aber hinter der nächsten Biegung traf er auf Feinde, die er nicht zu überwinden wusste. Vierundzwanzig hübsche und anmutige Nymphen kamen ihm entgegen und hielten Blumenkränze, mit denen sie ihm den Weg versperrten.

      "Wohin wollt Ihr, König?", sagten sie, "es ist unsere Pflicht, diesen Ort zu bewachen, und wenn wir Euch passieren lassen, wird Euch und uns großes Unglück widerfahren. Wir bitten Euch, nicht darauf zu bestehen, weiter zu gehen. Wollt Ihr vierundzwanzig Mädchen töten, die euch in keiner Weise Unrecht getan haben?"

      Der König wusste nicht, was er tun oder sagen sollte. Es widersprach all seinen Idealen als Ritter, einer Dame einen Wunsch nicht zu erfüllen; aber als er zögerte, sagte eine Stimme in seinem Ohr:

      "Schlag zu! Schlag zu! Und verschone keine, oder deine Prinzessin ist für immer verloren!"

      Ohne den Nymphen zu antworten, eilte er vorwärts, zerschlug ihre Girlanden und zerstreute sie in alle Himmelsrichtungen; dann ging er ohne weiter aufgehalten zu werden zu dem kleinen Wald, in dem er Bellissima gesehen

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