Dialog über die beiden hauptsächlichsten Weltsysteme. Galileio Galilei

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Dialog über die beiden hauptsächlichsten Weltsysteme - Galileio Galilei

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war zwar mehr als 70 Jahre unbeanstandet geblieben, sei es, weil ein kirchlich anstößiger Streit darüber sich nicht erhoben hatte, sei es, weil man sich täuschen ließ durch die den Absichten des Kopernikus völlig zuwiderlaufende Vorrede Osianders zu dem Werke des großen Reformators, und dass man daher des Glaubens lebte, es handle sich bei jener Reform nur um eine mathematische Fiktion zur Erleichterung der Berechnung der Planetenbewegungen. Seitdem aber diese »Fiktion« ernst genommen und als Wahrheit verteidigt wurde, wie es allein dem Sinne des Urhebers gemäß war, seitdem die Feinde und infolge davon auch die Freunde der Lehre immer wieder in theologische Erörterungen verfielen, sah sich das Heilige Officium veranlasst, Stellung zu diesen Fragen zu nehmen. Vor allem war es der Kardinal Bellarmin, der zu einer Entscheidung drängte; so groß sein Interesse an den neuen astronomischen Entdeckungen war, so sehr er Galilei persönlich schätzte und ihn zu schützen suchte, so unbeugsam war er in kirchlichen Angelegenheiten. Er erkannte die ganze der Kirche drohende Gefahr, die nicht nur in dem Widerspruche der kopernikanischen Lehre mit der Heiligen Schrift bestand – dieser ließ sich schlimmstenfalls zwar nicht wirklich, aber für die Zwecke der Kirche in ausreichender Weise weginterpretieren, wie Bellarmin in einem Briefe an Foscarini selbst zugab61; aber die weitaus größere Gefahr einer auf dem Boden der astronomischen Reform neu emporsprießenden Weltanschauung wird dem weiten Blick des Kardinals gleichfalls nicht entgangen sein. Auf diesen Mann einzuwirken, darauf war offenbar Galileis Wunsch und Hoffnung gerichtet; ihm sollte der Brief an Castelli vom 21. Dez. 1613 in die Hände kommen.62

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