Sophienlust Bestseller Staffel 1 – Familienroman. Marietta Brem
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»Es wird alles gutgehen, Liebling.« Wolfgang hob sein Glas. »Trinken wir auf unsere Zukunft.« Verschmitzt fügte er hinzu: »Und darauf, daß Adina bald ein Geschwisterchen bekommt.«
»Spinner«, sagte Birgit zärtlich.
Wenig später lag der Stuttgarter Flughafen unter ihnen.
Auf in den Kampf, sagte sich Birgit. Es war ein ganz seltsames Gefühl, als Wolfgangs Frau und Adinas Stiefmutter heimzukehren.
In der Tiefgarage des Flughafens stand Wolfgangs Limousine noch genauso, wie er sie vor ihrem Flug nach Spanien geparkt hatte. »Eine Stunde, dann sind wir in Sophienlust«, sagte er und verstaute das Gepäck im Kofferraum.
Birgit spürte, daß er kaum noch erwarten konnte, Adina in die Arme zu schließen. Sie selbst schien momentan nur noch in zweiter Linie für ihn zu existieren. Sie fühlte eine gewisse Eifersucht auf das Mädchen, schalt sich aber gleichzeitig eine Närrin. Immerhin hatte Wolfgang seine Tochter drei Wochen nicht mehr gesehen.
Während der ganzen Fahrt nach Sophienlust sprach Wolfgang Kayser von seiner Tochter.
»Schon als Vierjährige setzte Ellen sie ans Klavier und lehrte sie eine einfache Melodie zu spielen«, sagte er. »Aber Adinas Liebe galt schon bald der Geige. Ihre Lehrerin meint, daß sie ganz erstaunliche Fortschritte macht.«
»Ich liebe Musik ebenfalls, aber wie du weißt, spiele ich kein Instrument«, erwiderte Birgit. In ihren Ohren klang es, als würde sie deswegen Wolfgang um Entschuldigung bitten.
»Oh, das macht doch nichts.« Er verzog sein Gesicht. »Ich liebe dich trotzdem.«
Trotzdem, hallte es in Birgits Ohren nach. Sie spürte, wie Tränen in ihre Augen traten. Du benimmst dich unmöglich, versuchte sie sich zu beschwichtigen. Lege nicht jedes Wort auf die Goldwaage, sagte sie zu sich selbst in Gedanken. Du führst dich ja auf wie ein kleines Mädchen, dem man die Puppe wegnehmen will.
Ein schwaches Lächeln erhellte ihr Gesicht. Wolfgang war alles andere als eine Puppe. Er hätte sicher über diesen Vergleich gelacht.
»Woran denkst du, Liebling?« fragte Wolfgang. »Du siehst äußerst zufrieden aus.«
Wie gut, daß er nichts davon ahnte, wie sie sich wirklich fühlte. Wahrscheinlich war es sowieso nur Lampenfieber. Es war schließlich keine Kleinigkeit, plötzlich Mutter einer Elfjährigen zu sein. »An Adina«, erwiderte sie wahrheitsgemäß.
»Du scheinst dich auch auf sie zu freuen«, stellte der Geschäftsmann erleichtert fest. Er stieß heftig den Atem aus. »Nur noch zwanzig Kilometer, dann sind wir bei ihr.«
Die zwanzig Kilometer kamen Birgit wie ein einziger vor, so schnell waren sie in Wildmoos.
Wolfgang drosselte den Motor, als er dann die Auffahrt zur Freitreppe entlangfuhr.
Adina hatte schon seit dem Mittagessen ungeduldig auf ihren Vater gewartet. Der Koffer stand bereits gepackt in der Eingangshalle. »Er kommt!« schrie sie Pünktchen zu, die zusammen mit ihr auf dem Bärenfell vor dem Kamin gelegen hatte, sprang auf und stürzte durch das offene Portal.
Wolfgang stoppte den Wagen vor der Freitreppe. Ohne sich um Birgit zu kümmern, riß er den Wagenschlag auf, stieg aus und fing Adina mit beiden Armen auf. »Mein kleiner Liebling«, sagte er zärtlich, während er sie an sich drückte.
»Ich bin so froh, daß du wieder da bist, Vati.« Adina schmiegte ihren Kopf an seine Wange. »War es schön auf eurer Reise?«
»Sehr schön, aber ich bin froh, wieder bei dir zu sein«, erwiderte Wolfgang ganz gerührt über die Liebe, die ihm von seiner Tochter entgegenschlug.
»Großmama wird morgen aus dem Krankenhaus entlassen. Ich habe vorhin mit ihr telefoniert«, sagte Adina. »Und besucht habe ich sie auch einmal. Tante Isi hat mich oft nach Maibach mitgenommen.
»Lieb von ihr. Wie geht es deiner Großmutter?«
»Sie fühlt sich nicht sehr gut. Besuchst du sie noch heute?«
»Ich werde sie auf jeden Fall anrufen«, versprach Wolfgang. Er ließ Adina los und blickte zu Birgit, die inzwischen ebenfalls ausgestiegen war. Seine Augen strahlten.
Adina folgte seinem Blick. Sie zögerte kurz, dann wandte sie sich Birgit zu. »Hallo, Mutti«, sagte sie und das Mutti kam ihr so leicht über die Lippen, als hätte sie sich nichts sehnlicher gewünscht, als Birgit zur Mutter zu haben.
Verblüfft zuckte die junge Frau zusammen. All ihre Bedenken wurden von einer Woge ungeheurer Erleichterung hinweggespült. Sie zog Adina, die sich nicht dagegen sträubte, kurz in die Arme und küßte sie auf die Wange. »Wir haben dir etwas Wunderschönes mitgebracht.«
»Fein.« Die Elfjährige lächelte sie jetzt entwaffnend an. »Tante Isi will euch sicher noch sprechen, aber dann fahren wir doch sofort wieder nach Hause?«
»Worauf du dich verlassen kannst«, versprach Wolfgang. Er hakte Adina und Birgit unter. Zu dritt stiegen sie die Freitreppe hinauf und traten durch das Portal.
*
Es war zu schön, um wahr zu sein. Birgit Kayser fühlte sich wie im siebenten Himmel. Während sie das Abendbrot zubereitete, lachte sie innerlich über die Sorgen und Ängste, die sie noch vor wenigen Stunden belastet hatten. Die drei Wochen in Sophienlust hatten Adina nicht nur gutgetan, sie hatten sie auch völlig verwandelt. Wo war die Arroganz des Mädchens geblieben? Als sie nach Hause gekommen waren, war es nicht wie gewöhnlich erst für einige Minuten vor dem Spiegel im Treppenhaus stehengeblieben, sondern gleich hinauf in sein Zimmer gelaufen und wenige Minuten später in Jeans und einem T-Shirt zurückgekehrt.
»Kann ich dir helfen, Mutti?« Adina steckte den Kopf kurz in die Küche hinein.
»Du könntest schon mal den Tisch decken«, schlug Birgit vor.
»Mach ich.« Das Mädchen verschwand. Durch die offene Tür hörte Birgit, wie sie an den Geschirrschrank ging.
Wolfgang kam mit einem riesigen Feldstrauß in die Küche. »Habe ich eben gepflückt«, sagte er und nahm eine Vase von einem Regal. »Bist du auch so glücklich wie ich?« Er trat hinter seine Frau und strich zärtlich über ihren Nacken.
»Glücklicher könnte ich gar nicht sein.« Die junge Frau wandte ihm ihr Gesicht zu. In ihren Augen schimmerten Tränen.
Birgit nahm den Aufschnitt aus dem Eisschrank und legte ihn auf eine runde Platte. Sie dachte an Denise von Schoenecker. Denise hatte noch lange mit ihnen gesprochen. Adinas Verwandlung war ihr nicht ganz geheuer, und sie hatte sie und Wolfgang gewarnt, allzuviel zu erwarten. Sie glaubte, daß Adina ihre wahren Gefühle verbarg.
Konnte das der Fall sein? Birgit lauschte ins Eßzimmer hinüber, wo sich ihr Mann und seine Tochter über Zarah unterhielten. Adinas Stimme klang völlig gelöst. Nein, sie war ganz sicher, daß das Mädchen sich nicht verstellte.
Wenig später saßen sie um den runden Eßtisch beim Abendbrot. Genauso gemütlich hatte es sich Birgit immer in ihrer Familie gewünscht.
»Ich habe von Schwester Regine neue Reitkleidung bekommen«, erzählte Adina.
»Wieso