Ein Porträt meines Vaters. George W Bush
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Ich hatte einen Abzug von diesem Foto von 1949 mit Mutter und Dad und seinen Eltern, Dorothy und Prescott Bush, bei mir im Oval Office. Ich bin meinen Eltern ewig dankbar, dass sie mich im westlichen Texas aufzogen. (GBPLM)
Ein paar meiner schönsten Kindheitserinnerungen, die ich an unsere Jahre im Westen von Texas habe, drehen sich um die Momente, die ich mit Dad verbrachte. Wie mein Bruder Jeb es ausdrückte, war George H.W. Bush der Erfinder der „Quality Time“. (GBPLM)
Ich in Midland mit Dad, meiner Großmutter und meiner Schwester Robin. Bevor Robin später im selben Jahr an Leukämie starb, sagte sie zu Dad: „Ich liebe dich mehr, als die Zunge sagen kann.“ (GBPLM)
Die Wahlkampftouren mit meinem Vater waren eine spannende Erfahrung. Für all jene, die mit ihm unterwegs waren, konnte es allerdings ermüdend werden, die gleiche Rede immer und immer wieder anhören zu müssen – vielleicht war das ja auch der Grund, weshalb Mutter begann, für die Freiwilligen im Tross Tapisserien anzufertigen. (GBPLM)
Mit Dad bei der Taufe des „Skorpions“, der revolutionären Ölbohrinsel seiner Firma. Seine Erfahrung in leitender Position bei Zapata Offshore half ihm dabei, den Führungsstil zu entwickeln, den er auch in den folgenden Jahren pflegen sollte. (GBPLM)
Die Lehre, die George Bush 1964 aus seinem ersten Wahlkampf im Rennen um einen Sitz im Senat zog, lautete, dass es Wahlen gab, die man einfach nicht gewinnen konnte. Die Niederlage tat zwar weh, schmälerte jedoch weder seine Begeisterung für Politik noch sein Bedürfnis, seinem Land zu dienen. (GBPLM)
1966 wurde George Bush ins Repräsentantenhaus gewählt. Mutter zog mit ihm in die Hauptstadt und gewöhnte sich rasch an Washington. (GBPLM)
Aus Respekt und persönlicher Sympathie beschloss Dad, zur Andrews Air Force Base zu fahren, um dem ehemaligen Präsidenten seine Aufwartung zu machen. In der großen Menschenmenge konnte man noch ein paar andere Kongressabgeordnete erspähen – doch Dad war der einzige Republikaner vor Ort. (GBPLM)
Nach Dads erfolglosem Wahlkampf um einen Senatssitz im Jahr 1970 machte ihn Richard Nixon zum Botschafter bei den Vereinten Nationen. Nach Watergate, als George Bush Vorsitzender des Republican National Committee war, schrieb er einen privaten Brief an ihn: „Ich bin mittlerweile der festen Überzeugung, dass ein Rücktritt für dieses Land und diesen Präsidenten am besten wäre.“ (GBPLM)
Als Gastgeber einer Zusammenkunft anlässlich des kamerunischen Nationalfeiertags in der Residenz des Botschafters im Waldorf Astoria. Als UN-Botschafter meisterte Dad die Kunst der persönlichen Diplomatie. (GBPLM)
WESTWÄRTS
EINST FRAGTE ICH MEINE MUTTER, wie sie und mein Vater es fertiggebracht hätten, beinahe 70 Jahre lang eine glückliche Ehe zu führen. »Wir beide waren stets bereit, dem anderen drei Viertel des Weges entgegenzukommen«, sagte sie. Sie meinte damit, dass ihnen ihre Ehe wichtiger war, als sie sich selbst es waren. Sie waren willens, ihre eigenen Bedürfnisse hinter denen des jeweils anderen hintanzustellen.
Mein ganzes Leben lang legten Mutter und Dad diese selbstlose Liebe an den Tag. Immerhin durchquerte sie ja für ihn auch drei Viertel des Landes …
Die Entscheidung, von New Haven in Connecticut, wo mein Vater 1948 seinen Abschluss in Yale machte, in den Westen von Texas zu übersiedeln, sollte das Leben meiner Eltern maßgeblich beeinflussen. Indem er sich mit seinem roten Studebaker von den Möglichkeiten, die ihn an der Wall Street erwartet hätten, räumlich entfernte, ging George H.W. Bush seinen ganz eigenen, unkonventionellen Weg, ließ sich auf ein Risiko ein und folgte seinen nach Unabhängigkeit strebenden Instinkten. Meine Eltern lernten, dass sie auch in einem schwierigen Klima und unter fremden Menschen überleben und sogar aufblühen konnten. Sie ließen sich auf ein Geschäft ein, das für seine Aufs und Abs berüchtigt war, und legten das Fundament für eine starke Ehe – eine dauerhafte, lebenslange Partnerschaft, die profunde Prüfungen überstand, viel Freude bereitete und ein inspirierendes Beispiel für mich und meine Geschwister abgab. Und sie machten mir noch ein weiteres Geschenk: Mein ganzes Leben war ich George und Barbara Bush dankbar dafür, dass sie mich im Westen von Texas aufzogen.
IM NOVEMBER 1945 legte George H.W. Bush also seine Uniform ab und schrieb sich in Yale ein. Wie bei vielen Vertretern seiner Generation hatte das College aufgrund des Krieges warten müssen. Viele der neuen Studenten waren bereits Eltern, und ab dem 6. Juli 1946, als ich im Grace-New Haven Hospital zur Welt kam, gehörten auch Mutter und Dad dazu. Sie nannten mich George Walker Bush, nach meinem Vater und meinem Urgroßvater – aber unter Verzicht auf das »Herbert«. Ich erinnere mich daran, dass ich meine Mutter einst fragte, warum ich denn kein lupenreiner »Junior« sei. »Sohn, die meisten Formulare haben nicht genug Platz für fünf Namen«, meinte sie. Ich ließ mir mit meiner Niederkunft jedenfalls Zeit und betrat diese Welt erst, nachdem meine Großmutter Dorothy Walker Bush meiner Mutter eine ordentliche Dosis Rizinusöl verabreicht hatte – was somit auch mein erster Kontakt mit dem Ölgeschäft war.
Mutter und Dad lebten weniger als eine Stunde von seinen Eltern in Greenwich entfernt, doch muss sich New Haven wie Welten entfernt von Prescott und Dorothy Bushs Haus in der Grove Lane angefühlt haben. Meine Eltern mieteten zuerst ein winziges Apartment in der Chapel Street. Außerdem hatten sie auch noch einen schwarzen Pudel, der auf den Namen Turbo hörte. Als ich schließlich geboren wurde, mussten sie jedoch ausziehen, da der Vermieter zwar Hunde, allerdings keine Babys gestattete. Sie fanden daraufhin eine Bleibe in der Edwards Street. Dieses Mal erlaubte der Besitzer seinen Mietern, ein Baby zu haben, doch war es nun der Hund, der unerwünscht war. Zum Glück fand Turbo ein neues Zuhause in der Grove Lane. In ihrem letzten Jahr in New Haven zogen meine Eltern in ein großes Haus in der Hillhouse Avenue, das von ungefähr einem Dutzend Familien bewohnt wurde. Mutter lacht immer noch darüber, wie sie meine Stoffwindeln in Sichtweite des Yale-Präsidenten, der nebenan wohnte, auf die Wäscheleine hängte.
Meine Eltern genossen ihre Jahre in New Haven. Jeglicher College-Stress verblasste neben den Erfahrungen, die mein Vater im Krieg hatte durchleben müssen. Das heißt aber nicht, dass er die Sache auf die leichte Schulter genommen hätte. Wie üblich nahm George Bush die Aufgabe mit vollem Einsatz in Angriff. Er arbeitete hart in den Unterrichtsräumen, wurde mit der Aufnahme in die akademische Ehrengesellschaft Phi Beta Kappa ausgezeichnet und schaffte innerhalb von zweieinhalb Jahren seinen Abschluss. Außerdem war er Mitglied