Weisheit des Lebens für Dummies. Marco Kranjc

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Weisheit des Lebens für Dummies - Marco Kranjc

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von Entschlossenheit. In seinen Augen war Charles Darwin zunächst einmal wenig mehr als ein »Schlaffi«. Aus irgendeinem Grund aber änderte Kapitän FitzRoy seine Meinung und Charles Darwin durfte doch mit.

      Selbst wenn Sie nicht glauben, dass der Charakter eines Menschen ihm ins Gesicht geschrieben steht, ist es nie einfach, unbekannten Menschen zu begegnen, ohne sie gleich irgendwie abzuschätzen und zu beurteilen. Den ersten Eindruck kann man nicht ganz verhindern, aber Sie können lernen, vorsichtiger mit dem ersten Eindruck zu sein. Ein weiser Mensch hat gelernt, dass der erste Eindruck oft hilfreich ist, er sich aber von ihm nicht täuschen lassen darf.

      In dieser Einstellung, den Menschen immer gern auch die zweite und die dritte Chance zu geben, wirklich verstanden zu werden, zeigt sich der grundsätzliche Respekt, den der weise Mensch gegenüber seinen Mitmenschen hat:

       Weise Menschen bewahren sich eine Neugier gegenüber anderen. Da jeder Mensch einzigartig ist, gibt es auch von jedem Menschen etwas zu lernen.

       Daraus folgt die Aufmerksamkeit, das aufmerksame Zuhören und vom Gegenüber lernen wollen.

       Und da man nie weiß, was man alles lernt und erfährt, ist Toleranz gefragt. Das bedeutet, dass man den Respekt vor einem Menschen nicht verliert, obwohl er vielleicht ganz anderer Meinung ist als man selbst.

      Weise Menschen sind sich bewusst, dass sie niemals damit fertig werden, einen Menschen kennenzulernen.

      Menschen möchten gesehen werden

      Seine Freiheit genießen und die Menschen um sich herum bedingungslos akzeptieren – kann das ein reibungsloses Leben sein? Wohl kaum. Die Freiheit ist eine komplizierte Sache (immerhin gehören zu ihr ungewisse Entscheidungen!) und ebenso sind die meisten unserer Mitmenschen wohl kompliziert. So kompliziert wie wir selbst auch. Und so gehört es zu einem Weisen auch, dass er Schwierigkeiten nicht als unangenehme Hindernisse auf dem Weg sieht, sondern als unvermeidlichen Bestandteil des Lebens.

       Ein weiser Mensch akzeptiert Schwierigkeiten als Teil des Lebens

      Das Sprichwort »Der Bambus biegt sich im Sturm, doch er bricht nicht« ist eine typisch fernöstliche Weisheit, aus der man vieles herauslesen kann:

       Vielleicht so etwas wie unser »Der Klügere gibt nach«.

       Vielleicht bedeutet es, dass der Schwächere manchmal den Kopf einziehen sollte und Streit (vor allem mit Stärkeren) aus dem Weg geht.

       Oder ist es ein tröstliches: »Keine Sorge, was auch passiert, du kommst schon wieder auf die Beine«?

      Natürlich wirft das Sprichwort auch Fragen auf:

       Soll ich mich immer nur beugen, nie wehren?

       Kennen wir nicht alle auch Menschen, die nicht wieder »aufgestanden« sind?

       Ist das »Sich-biegen-Können« nicht auch eine Sache des persönlichen Temperaments?

      Was auch immer man in dem sich biegenden Bambus sieht, eines scheint klar: Es ist nicht sinnvoll, seine Faust ständig gegen die ganze Welt zu schütteln und über alle Schwierigkeiten und Probleme zu schimpfen. Alles, was lebt, muss mit Schwierigkeiten und Widerständen fertigwerden. Das Gänseblümchen in einem trockenen Sommer genauso wie der Igel in einem kalten Winter. Schwierigkeiten gehören dazu. Menschen neigen allerdings dazu, jede Schwierigkeit als persönlichen Angriff zu werten (treten Sie vielleicht auch den Tisch, an dem Sie sich gerade gestoßen haben?). Aber das löst Schwierigkeiten meistens nicht.

      

Wenn es um Gefühle geht, führt man gern das Temperament eines Menschen an: Es gibt ruhigere Menschen, die sich wenig aufregen, und solche, die immer gleich an die Decke gehen. Aber das sind unwesentliche Äußerlichkeiten. Da, wo der temperamentvolle Mensch explodiert, kann der »ruhige« Mensch einen jahrelangen unversöhnlichen Groll in sich aufbauen, bei dem sein Denken immer wieder um lange vergangene Verletzungen kreist, um die sich der aufbrausende schon nach Stunden nicht mehr schert. Nur weil man sie nicht gleich bemerkt, sind die Gefühle ruhigerer Menschen nicht weniger intensiv als die der temperamentvollen.

      Natürlich gibt es auch Schwierigkeiten, die nicht leicht überwunden werden können oder von denen man überwunden wird. An Zielen und Situationen scheitern kann ein ganz neuer, anderer Grad von Schwierigkeit sein (mehr dazu in Kapitel 4). Der Lebensweg eines weisen Menschen ist also davon geprägt, dass er mit seiner Freiheit umgehen kann. Er mag die Menschen und weiß sein Leben auch unter Schwierigkeiten zu gestalten. Aber noch eines zeichnet durch die Jahrhunderte und die Kulturen einen weisen Menschen aus: Er kann still sein und er kann zuhören.

       Selten ein Fehler: Mund halten und zuhören

      Nicht das erste Mal und nicht das letzte Mal schreibe ich in diesem Buch über das Reden und Schweigen. Das hat dieses Buch gemeinsam mit der Weisheitsliteratur der letzten paar Tausend Jahre. Dabei geht es eigentlich nicht nur ums Reden und Schweigen, es geht um das Gleichgewicht zwischen Reden, Schweigen und Zuhören. Wobei das Wort »Gleichgewicht« vielleicht einen falschen Eindruck vermittelt: Um Menschen verstehen zu können, müssen wir sehr viel mehr schweigen und zuhören als reden.

      Gute Redner gibt es viele. Sicher auch unter den weisen Menschen. Aber um Menschen verstehen zu können, hilft das Reden nicht. Wichtig ist, dass Sie lernen, ein guter Zuhörer zu werden – ein Zuhörer, der aufmerksam ist und neugierig, der seinen Gesprächspartner verstehen möchte und deshalb auch manchmal erforscht:

       Ein guter Zuhörer werden Sie dann, wenn Sie echtes Interesse an Ihrem Gegenüber entwickeln können und wirklich neugierig auf den anderen Menschen sind.

       Ein guter Zuhörer muss nicht unbedingt viel sagen, aber doch Reaktionen zeigen: verständnisvolles Kopfnicken, betroffenes Kopfschütteln und auch kleine Bemerkungen wie »Das war sicher schwer!« oder »Das ist ja schön!«.

       Eine hohe Kunst, die mit dem Reden zu tun hat, ist das Fragenstellen. Denn es ist nicht immer so einfach, einen anderen Menschen wirklich zu verstehen.

       Manchmal

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