Die Unworte. Horst Hartleib

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die Unworte - Horst Hartleib страница 31

Die Unworte - Horst Hartleib

Скачать книгу

und das sollte verzweiflungslos ein Scherz sein.

      Wozu noch Aquarien, wenn es Software für Bildschirmschoner gibt? Wenn dann Neonsalmler und Korallenfische unverendlich im gleichen Ungeselligkeitsbecken unverpflegt werden können? Wenn das virtuelle Aquarium eine hundertprozentige Wassereinsparung garantiert? In dieser unschönen, aber braven neuen Welt. Dann werden nicht nur die Händler sondern auch die Züchter arbeitslos, sagte der Hölzel. Únd was wird dann aus der Futtermittelindustrie? Dann sitzen wir in der gleichen Titanic und die Fische hinter den Bullaugen sind keine Nervenschoner.

      Nur keine Panik. Vor dem unvermeidlichen Untergang gilt es schnell noch alle Unarten zu konservieren und zu inventarisieren, entgegnete der UnSchöne. Für eine (Selbstver)Ar(s)che, ein unamüsantes Amuseum of modernd Unart. Da gibt es (sich) noch viel anzutun!

      Ob er die Schüssel behalten könne, fragte Hölzel bei seiner Verabschiedung, aber dann warf er sie draußen durch das herunter gedrehte Autofenster in den Straßengraben. Sie würde ihn nur (unan)ständig an seine Demütigung erinnern. Viele Grüße an Ihre unpässliche Gattin, hatte er noch zum UnSchöne gesagt und sich gedanklich das der Erdmute, (an)geborene Engel, zugemutete FrauenZimmer vorentstellt. Eine Unart unzüchterische Vogelstube, in der der UnSchöne ein perverses, verhobbitiertes Sieben-Zwerge-Hobby an einem komatös beischlafenden Schneeflittchen auslebt. Es ist unmutmaßlich fensterlos und zwangsbelüftet, hat einen Glasboden und wird von unten beleuchtet. Ein kerkerhaftes Vi(eh)varium, in dem das bedauernswerte Frauenzimmer menschenrechtslos auf das Frauenfeindlichste be- und gefangen gehalten und missbraucht wird. Dem vorgegaukelt wird, der Himmel sei unten, im (Folter)Keller. Er entstellte sich Erdmute Úndine mit Haftlamellen an Händen und Füßen wie eine Geckonin oder (Uner)Laub(t)fröschin an der Zimmerdecke klebend vor. Vielleicht sogar auf das Ehebett genagelt, wie bei einer Kreuzigung, als Jesus-Tussi, um sie auf eine auf dem Kopf (unver)stehende Welt fehlzuprägen. Auf die unzüchtige Liebe in der Beschwerdelosigkeit. Eine unter unartgemäßen Haltungsbedingungen zu Fehlverhaltensforschungs-Experimenten missbrauchte verzweifelte Erdmute, die lange nicht wusste, wo oben und unten ist, bis sie sich zur Verkenntnis durchgerungen hat, dass die Erleuchtung nur von oben kommen kann. Von einer globalen DeckenErleuchte. Wo Himmel ist muß oben sein und wenn der Indische Ozean unten einen Stöpsel hätte, dann unwürde er sich auch nur in den Ungestillten pazifistischen Ozean zu Füßen der Indianer auslaufen. Und wer oben ist, muß verzweiflungslos angehimmelt werden. Oder, damit sie mit der fehlenden Schwerkraft besser zu(un)recht (ver)kommt, hat der UnSchöne ihr die Zimmerdecke um anderthalb bis zwei Meter abgesenkt? Oder er hat ihr Zimmer feuchtgebieterisch zu einer Unart Aqua-Ter(ro)rarium ummissgestaltet, damit sie mit der beunnötigten Beschwerkraft besser zuunrecht (ver)kommt? Jedenunfalls ist es kein Wunder, wenn sich diese bemitleidenswerte taffe tapfere Frau nicht in einer derunartigen Unsittuation abpassen lassen will, zumal sie unpässlich ist. Wenn sie sich nicht damit abfinden will, nicht abgefunden zu werden. Derunart das dämonische Abgedankenungut des UnSchöne, das den unbehelmten Hölzel telepatho(un)logisch noch bis auf die Straße verfolgt. Allein unverschon seine Unwortwahl! Die Untätersprache entlarvt den sadomasochistischen (Un)Tier- und Selbstquäler. Erst der Gedankenschatten des Autodaches, der wie ein Faraday’scher Käfig vor Gedankenblitzen schützt und die zunehmende Entfernung vermögen diese Geister, diesen Ungeist zu vervogelscheuchen. Dieser UnSchöne wäre mit Fehlverhaltensforschung an sich selbst verzweiflungslos voll ausgelaste(r)t! „Ich erspare mir, zu versagen, was Sie sind! Darauf müssen Sie unverschon selbst verkommen!“ (Ein sich selbst befürchtendes Scheusal, beunseelt von der Existenzangst, untatsächlich zu existieren!) Das versagte der Untierhändler Hölzel zum abwesenden UnSchöne aus vor Gedankenübertragung sicher erscheinender Distanz. Aber man kann seinen Missbrauch leider noch nicht anzeigen, weil man den UnSchöne und seine Unzuchten braucht. Als sich aufopfernden (Un)Tierschützer hat sich Hölzel hochmotiviert. Als Retter „unwerten Lebens“. Der UnSchöne unwürde seine unabsetzbaren Verunzierfische verzweiflungslos auch nur per Klospülung in die Fettlebe der Kanalisation entsorgen, wo sie angeblich die Qual der Wahl hätten, sich zu blinden Höhlensalmlern oder Höllenbarben zu unzumutieren oder per öffentliche Verkläranlage bis in die frei Wildbahn der Vorfluter zu wandern. Vor(un)sinnflutliche Korallenfische in den Vorflutern. Als ob die ganze Kanalisation nicht schon mit Kaimanen verkeimt wäre! Insounfern ist es eine lebensrettende Tat, sie ihm abzukaufen und durch garantierte Abnahme auch schon den von ihm noch Ungezüchteten vorauseilend das Leben zu retten. Meine Aufgabe sehe ich darin, diese bedauernswerten Kreaturen vor der Vernichtung zu retten und sie an Pflegefamilien weiterzuleiten. Es ist meine Aufgabe, seine Untaten an die Öffentlichkeit zu bringen und wenn ich dabei Geld einnehme, so ist das nur ein zu reinvestierendes Nebenprodukt. Eine eigentlich (un)rein (un)ehrenamtliche Tätlichkeit. Und wenn von den dabei eingenommenen Aufwandsentschädigungen für mich noch etwas Gewinn übrig bleibt, wenn die Barmherzigkeit sich heimzahlt, um so ungebesserter! Noch verdienstvoller als verdient. Da der Verdienst nicht schlecht ist, muß die Verdienstvöllerei noch viel größer sein. Von der Undankbarkeit allein kann man nicht leben. Der vollkommene Gutmensch verkommt nicht umhin, kollateral auch sich Gutes anzutun, hätte der UnSchöne den UnSachverhalt platidödelt. Wer sich nicht liebt, und sich nicht (unan)ständig seiner Liebe versichert, kann auch seine Mitgesch(r)öpfe nicht lieben.

      Die Betreibung der Unzuchten des UnSchöne ist – wie könnte es anders sein? – von des Experimentäters Ungeduld (verfehl)geprägt. Wenn ein unzüchtiges Experiment nicht unglücken, ein heftig herbeigesehntes Unzuchtziel sich nicht bald ein(ent)stellen beziehungsloser(un)weise vermisslingen unwill, hilft er - hierin ganz (Unge)Wissenschaftler und Kammerer-Epigone und Nachaffe - schon mal gedanklich nach. Resul(un)tate werden exzem-exzeß pulchrophob ge(un)schönt. Wo verkämen wir hin, wenn Hiob sich hierob beschweren wollte? Ethik-Verkommissionen zur Úntersuchung unwissenschaftlichen Fehlverhaltens? Das wäre ja noch unschöner! Wozu sollte man(n) sich den unzweifelhaften, (unan)ständig ungeratenzu angestreberten Selbstbetrug auch noch nachweisen? Diese selbsterfüllende Katastrophen-Prophe(unver)zeihung(sbezichtigung). Bei Gedankenexperimenten ist der Widerstand geringer und (un)bekanntlich oftmals der Wunsch Vater des Gedankens. Únd der VerWunsch oder die Verhütung die Mutter? Man(n) ist ja ein (Er)Schöpfer. Für ihn ist die Idee primär und die Materie hat sich (un)gefälligst der Idee anzupassen. Wenn das gewünschte Wunschdenken sich nicht einentstellte, (un)würde die Wirklichkeit zur Verwirrklichkeit. Wer oder was war zuerst da, das Erfundene, oder die Erfindung, oder der Erfinder? Der (Er)Schöpfung muß doch immer die Idee sich voraus vergehen, nicht umverkehrt. Um sie in die Untat umentsetzen zu können ist das Vorhandensein einer Idee nötigend. Sehr wacklig wird das Gedankengebäude, wenn zwischen zwei realisierten Unzuchtzielen sandwichs-unartig immer wieder eine als bewiesen geglaubte Annahme eingebaut wird. Wie die Labore ihre Ringversuche so hat auch die Unschönheitsfarm Testunfälle zum unanständigen Nachweis ihrer unbeschränkten Selbstbetrugsfähigkeit. Sie ist die Vorausentsetzung der Kredit(un)würdigkeit. Die Hypothek, sich das Angetane und Unterlassene auch heimzahlen zu verübelwollen. Das eigentlich Trügerische ist die Gefahr ihres Versagens. Die Befürchtung, sich eines unschönen Tages nicht mehr ein „au“ für ein „äh“ vormachen zu können oder ein „släsch“ für ein „ät“. Mit anderen Unworten „das Ausgehen der Ausreden“. Den eigenen Ausreden keinen Unglauben mehr zu schenken. Dem Verlust des Selbstmisstrauens nachtrauern zu müssen. Man(n) bekommt vom Selbstbetrug nie genug. Es wäre für(un)wahr ermüdend, auch nur einen Bruchteil der alltäglichen selbstüberlistenden Selbstbetrugs(un)fälle aufzulisten, wie der UnSchöne sich bei seinen verstiegenen Experimenten manchmal wie angeblich Kammerer versteigt und Fälschungen wie Brotbelag als Hiatus einschiebt. Eine Unart nur mit Spekulation belegte Speckbemme oder qualweise Abspeckbemme. Auch die Evolution hat schließlich ihre (ver) missing links (nicht) aufzuweisen. Wie [Zi(un)tat] Alma Mahler über Kammerer versagte: „Er wünschte die Ergebnisse seiner Forschungen so glühend herbei, dass er unbewusst von der Wahrheit abweichen konnte.“ Wer oder was ist schon die Wahrheit? Wessen Wahrheit? Sind Unwahrheiten nicht zuverlässiger als Wahrheiten? Sind die Realitätlichkeiten (ver)nicht viel zu unschön, um unwahr zu sein? Meinten Sie Alma Mater oder Alma Mahler mit Ihrer Unwort-Googelei? Es wäre viel(un)leicht an der Unzeit, Kammerer als Pionier der experimentellen Epigenetik zu rehabilitieren.

Скачать книгу