Theologie im Kontext des Ersten Weltkrieges. Группа авторов

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Theologie im Kontext des Ersten Weltkrieges - Группа авторов Erfurter Theologische Schriften

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      5 Die Kriegspredigten etwa des Speyerer Bischofs Michael Faulhaber zeigen, dass er als Feldgeistlicher seine Aufgabe, die Soldaten zu mobilisieren, durchaus ernst genommen hat. Vgl. M. von Faulhaber, Waffen des Lichtes. Gesammelte Kriegsreden, Freiburg i.Br. 1915, 51918.

      6 Ein authentisches Panoptikum bietet: Sankt Michael. Ein Buch aus eherner Kriegszeit zur Erinnerung, Erbauung und Tröstung für die Katholiken deutscher Zunge. Mit einer Einführung von Paul Wilhelm von Keppler, hg. von J. Leicht, Würzburg 1917, 21918, 31920.

      7 So wurde schon vor 1914 für den deutschen Katholizismus eine latente Kriegsbereitschaft festgestellt, die sich vor allem aus der Furcht vor einer erneuten Ghettoisierung und also einem neuen Kulturkampf speiste. Vgl. A.-H. Leugers, Einstellungen (wie Anm. 3), hier 61f.

      8 So etwa im Bonner Collegium Leoninum durch dessen Direktor Wilhelm Stockums (1877–1956): „Ich bin fest davon überzeugt, dass Sie freudig und opferbereit ihre Person und ihre Kräfte dem Vaterlande zur Verfügung stellen werden […] Mit Gott für König und Vaterland“. Und, über die Reaktion der Theologiestudierenden: „Alle waren erfasst von einem patriotischen Hochgefühl, zugleich aber auch von patriotischer Ergriffenheit. Wie von derselben spontanen Eingebung getrieben, stimmten alle aus freier Kehle das alte Lied an ‚Deutschland, Deutschland über alles‘“. W. Stockums, Die Bonner Konvikte und ihre Theologen während des Weltkrieges 1914–1918. Kriegs-Erinnerungen, gesammelt und hg., Bonn 1920, hier 101f., zit. nach E. Gatz, Die Katholische Kirche in Deutschland im 20. Jahrhundert, Freiburg / Basel / Wien 2009, 55. – Über die Bewährung der Theologiestudenten und des Klerus im Weltkrieg vgl. auch: G. Pfeilschifter (Hg.), Feldbriefe katholischer Soldaten, 3 Bde., Freiburg i.Br. 1918; J. Krieg, Die Theologiekandidaten der Diözese Regensburg im Weltkrieg 1914–1918, Regensburg [1923]; B. Meier, Der bayerische katholische Klerus im Felde 1914–1918, Eichstätt 1937; J. A. Aich (Hg.), Im Dienste zweier Könige. Das Heldenbuch der Kriegstheologen, Breslau 1937; L. Börst, Die Theologen der Erzdiözese München und Freising im Weltkrieg 1914–1918. Ein Beitrag zur Geschichte der Erzdiözese München und Freising, München 1938; ders., Die Theologen der Erzdiözese Bamberg im Weltkrieg 1914–1918. Ein Beitrag zur Geschichte des Erzbistums, Speyer 1939; B. Danzer, Beteiligung der Benediktiner-Kongregation v. St. Ottilien (für Auswärtige Missionen) am Weltkrieg 1914–1918. Als Dankes- und Erinnerungsgabe in Liebe gewidmet den vom Felde heimkehrenden Mitbrüdern, St. Ottilien 1919; B. Mencke, Früh vollendet. Erinnerungen an die im Felde gefallenen Kleriker der Franziskanerprovinz vom Hl. Kreuze, Paderborn 31920.

      9 Vgl. O. Göbel, Katholiken (wie Anm. 2), 59. Weitere Zahlen bei E. Gatz, Von der Beilegung des Kulturkampfes bis zum Ende des Ersten Weltkrieges, in: ders. (Hg.), Geschichte des kirchlichen Lebens in den deutschsprachigen Ländern seit dem Ende des 18. Jahrhunderts. Bd. 4: Der Diözesanklerus, Freiburg / Basel / Wien 1995, 125–146, hier 145.

      10 K. Hammer, Deutsche Kriegstheologie, 1870–1918, München 1974 (erstmals 1971), 74. – Hammers Studie ging aus einer Habilitationsschrift über die Theologie des Krieges im protestantischen Deutschland des Zweiten Kaiserreichs hervor und wurde – so hat es den Anschein – konfessionell geweitet, um den Protestantismus nicht gar zu hart erscheinen zu lassen und die „Last“ einigermaßen auf beiden Schultern zu verteilen. Der Blick in den Dokumentenanhang (eine ziemlich beliebige, wenig aussagekräftige Auswahl) zeigt allerdings – sowohl in der Menge, als auch in der Aussage – deutliche Unterschiede zwischen den Konfessionen.

      11 Vgl. C. Dove, Matthias Erzberger. Ein Leben für die Demokratie (Mensch – Zeit – Geschichte) Stuttgart 2011, 140–150; R. Haehling von Lanzenauer, Der Mord an Matthias Erzberger, Karlsruhe 2008.

      12 So wurden etwa Berichte über vaterlandsverräterische Aktionen katholischer Priester im Elsass gestreut, außerdem in protestantischen und konservativen deutschen Blättern Gerüchte über Gräueltaten belgischer katholischer Geistlicher gegen die deutschen Truppen. Offenbar sollte im ersten Siegestaumel Kapital gegen den Milieufeind geschlagen werden. Die Katholiken verwahrten sich gegen diese „schmutzige Katholikenhetze“, indem sie darauf hinwiesen, die deutschen Katholiken ließen sich „an vaterländischer Gesinnung und Opferfreudigkeit“ von keinem übertreffen. Ebenfalls von protestantischer Seite kam der Vorwurf, der katholische Klerus beteilige sich nicht angemessen am Krieg. Vgl. O. Göbel, Katholiken (wie Anm. 2), 54.

      13 Zum Episkopat Deutschlands und Österreichs: H.-J. Scheidgen, Deutsche Bischöfe im Ersten Weltkrieg. Die Mitglieder der Fuldaer Bischofskonferenz und ihre Ordinariate 1914–1918 (Bonner Beiträge zur Kirchengeschichte18), Köln / Weimar / Wien 1991; W. Achleitner, Gott im Krieg. Die Theologie der österreichischen Bischöfe in den Hirtenbriefen zum Ersten Weltkrieg, Wien / Weimar 1997. Zu den Beratungen der Fuldaer Bischofskonferenz vgl. auch E. Gatz, Die katholische Kirche (wie Anm. 8), 57–59. – H.-J. Scheidgen meint ebd. 60: „Von einer nationalen Begeisterung, wie bei den führenden Vertretern der Zentrumspartei, die das Kaiserwort ‚Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch Deutsche‘ emphatisch aufnahmen, kann man bei den deutschen Bischöfen nicht sprechen“. Die erste Sorge der Bischöfe habe vielmehr den zwangsläufig bevorstehenden Änderungen in der Seelsorge und deren Aufrechterhaltung auch unter Kriegsbedingungen gegolten. Insbesondere die „Herausforderung des Glaubens angesichts des Kriegsbeginns“ sei Mittelpunkt der wenigen Äußerungen gewesen. – Auch C. Geinitz, Kriegsfurcht (wie Anm. 1), 188 spricht von einer eher verhaltenen Reaktion der Kirchenleitung gegenüber dem Krieg. Man habe sich weniger auf eine theologisch-positive Interpretation des Krieges konzentriert, als auf seine pastoralen Implikationen, also das Seelenheil der Gläubigen angesichts der zu erwartenden negativen Auswirkungen im Alltag der Menschen. So sprach der Freiburger Erzbischof Nörber in seinem Hirtenbrief im August 1914 davon, Gott habe den Krieg „zugelassen“, der Krieg sei eine „Geißel“, eine „Heimsuchung“. Und der Freiburger Dompfarrer sagte im gleichen Monat in einer Predigt: „Der Prediger würde heute der Stimmung seiner Zuhörer und seinen eigenen Herzensgefühlen wenig gerecht werden, wollte er Freuden- und Festestöne anschlagen. Ein Alp liegt auf uns allen: das Christenherz sucht für sein tiefes Weh Trost und Hilfe und Kraft, um zu leiden, ohne zu zagen“. Ebd. 192.

      14 Vgl. M. Koch, Die Zentrumsfraktion des Deutschen Reichstages im Ersten Weltkrieg. Zur Struktur, Politik und Funktion der Zentrumspartei im Wandlungsprozeß des deutschen Konstitutionalismus 1914–1918 (Diss. Mannheim 1984); auch E. Gatz, Die katholische Kirche (wie Anm. 8), 60f. – Anfänglich trug das Zentrum im Reichstag den Kurs der Regierung mit, im Juli 1917 beschloss es jedoch zusammen mit SPD und Teilen der Liberalen eine Friedensresolution, die vom Gedanken des Siegfriedens Abschied nahm und einen Verständigungsfrieden forderte.

      15 Vgl. S. Fuchs, „Vom Segen des Krieges“ (wie Anm. 2); auch K. Flasch, Die geistige Mobilmachung. Die deutschen Intellektuellen und der Erste Weltkrieg. Ein Versuch, Berlin 2000.

      16 Dazu u.a. E. Fattorini, La Germania e la Nota di pace di Benedetto XV., in: A. Scottà, La Conferenza di pace di Parigi fra ieri e domani (1919–1920). Atti del Convegno Internazionale di Studi, Portogruaro–Bibione, 31 maggio–4 giugno 2000, Rubettino 2003, 229–252; R. Schlott, Die Friedensnote Papst Benedikts XV. vom 1. August 1917. Eine Untersuchung zur Berichterstattung und Kommentierung in der zeitgenössischen Berliner Tagespresse (Studien zur Zeitgeschichte 57), Hamburg 2007; R. Morsey, Bischof Clemens August Graf von Galen und die gescheiterte Friedensvermittlung Papst Benedikts XV. von 1917. Ein bisher unbekannter Briefwechsel 1943–1946/48, in: K. Stoklosa (Hg.), Glaube – Freiheit – Diktatur in Europa und den USA. Festschrift für Gerhard Besier zum 60. Geburtstag, Göttingen 2007, 687–704; R. Morozzo della Rocca, Benedikt XV. Der Papst und der Erste Weltkrieg, in: M. Matheus / L. Klinkhammer, Eigenbild im Konflikt. Krisensituationen des Papsttums zwischen Gregor VII. und Benedikt

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